20 Dezember 2006

Und es hat xing gemacht

Neulich wollte ich mich bei OpenBC einloggen, was ja neuerdings Xing heißt. Allerdings war ich nicht ganz bei der Sache. Leicht tranig tippte ich meinen Klarnamen ein statt meines Pseudonyms, ergänzte die Eingabe um das korrekte Passwort – und war trotzdem drin! Aber nicht in meinem eigenen Account, sondern in dem eines ganz anderen Matthias Wagner …

Zumindest war das nicht ich auf diesem Bild, von dem mich ein Mann immerhin meiner Altersgruppe fremd und ernst anschaute. Ich spürte sofort den bestürzenden Anflug einer Identitätskrise, die sich erst legte, als ich mir innerlich in aller Deutlichkeit versicherte, kein Diplomingenieur im Breisgau zu sein.

Die Rekonstruktion des kuriosen Sachverhalts ergibt Unfassliches: Der Xing-Kollege heißt wie ich, hat sich aber nicht extra ein Pseudonym ausgedacht, sondern einfach seinen Namen als ID beibehalten. Klar, warum auch nicht. Dann suchte er sich unter den Zentilliarden Passwortmöglichkeiten irgendeins aus – und zwar ausgerechnet das gleiche wie ich, der ich ebenfalls Matthias Wagner heiße, aber unter einer anderen ID bei Xing registriert bin.

Das wäre alles noch gar kein Problem gewesen. Doch eines Abends gebe ich Transuse statt meines Pseudonyms versehentlich meinen Klarnamen ein – und es macht xing … Un-glaub-lich. Ist es eigentlich wahrscheinlicher, den Lottojackpot zu knacken? Ich bin mir ziemlich sicher.

Vielleicht sollte der Investigativblogger Don Alphonso nach den Sicherheitslücken bei StudiVZ auch mal die des neuen Börsenstars Xing unter die Lupe nehmen. Könnte interessant werden.

Bisher habe ich mein kleines schmutziges Geheimnis übrigens für mich behalten. Mal schauen, ob es durch diesen Eintrag auffliegt.

Ich sollte das zwischen den Jahren einfach mal testen.

9 Kommentare:

  1. Ich hoffe doch, Du hast Dein Passwort inzwischen geändert, weil Du mit diesem Eintrag dem "Anderen Matthias(tm)" ja auch Dein Passwort verraten hast..!

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  2. Ha, aber er kennt mein Pseudonym nicht! ;-)

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  3. Mal ne ganz andere Frage: Was ist dieses Xing? Deren Homepage sieht so dermaßen uninteressant aus, dass ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, was Du mit denen zu schaffen haben könntest. Ist es das "professionelle Kontakt-Management", das Dich anzieht,
    oder doch eher der "Business-Beschleuniger"?

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  4. Ich bin irgendwann mal reingeraten, weil jeder, den ich kannte, drin war. Als „Business-Beschleuniger“ ist es uninteressant für Festangestellte, aber als „professionelles Kontakt-Management“ ganz nützlich, auch beruflich.

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  5. Andreas, es ist eines der vielen Werkzeuge, die im weitesten Sinn zu Epic führen werden. 2014 und so.

    Sofern Sie noch nicht angemeldet sind: Herzlichen Glückwunsch. Ich war es mal - und meine Daten geistern auch nach dem Löschen noch wochenlang durch's Netz. Denn wir wissen ja:

    Das Netz vergißt nie.

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  6. Ich liebe dich für genau solche trocken humoristischen Einträge.
    Danke für eine erneute Erhellung trüber Tage ;)

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  7. Ob ein Hauptgewinn im Lotto wahrscheinlicher ist, mein guter Herr Matt, hängt entscheidend von der Wahl des Kennworts ab. Wenn Sie sich beide für "matt2006" entschieden haben sollten, würde ich das verneinen. Ging es hingegen eher in Richtung "r-e%2kh#", sollten Sie versuchen Ihren Namensvetter kennen zu lernen, um herauszufinden, ob es noch mehr Gemeinsamkeiten gibt.

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  8. Natürlich haben Sie recht, verehrter Herr Passenger. Ich muss auch zugeben: Die Komplexität Ihres zweiten Beispiels hat unser Passwort nicht. Doch hat es auch in keiner Weise etwas mit unseren Namen zu tun.

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  9. Passieren darf sowas natürlich nicht, man muss aber auch sehen, dass die Wahrscheinlichkeit dass zwei Personen mit dem gleichen Namen, das gleiche Passwort angeben, ziemlich gering ist. Umso unglaublicher das dieser Fall wirklich eingetreten ist. Es stellt sich aber auch die Frage, wie könnte man dieses Problem beheben, es geht ja nicht das bei der Passwort auswahl eine Anzeige kommt "es nutzt bereits jemand mit ihrem Namen dieses Passwort" ;)

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