19 Januar 2009

Gutes Stöffche

Merkwürdig: Wenn ich beim Schlendern über den Flohmarkt Ohrhörer aufsetze und Musik höre, sehe ich schlechter. Andererseits höre ich besser, wenn ich mir die Augen zuhalte.

Unübersehbar war gleichwohl die Puppendame mit Bauchlücke, der ich auf dem Messehallenflohmarkt bei meiner ruhelosen Suche nach Stoffservietten begegnete. Denn heute war ein historischer Tag: Er brachte den endgültigen Abschied von der Einwegserviette. Warum bloß waren wir dieser empörenden Erfindung über Jahre treu? Ms. Columbo weiß es auch nicht.

Jedenfalls verfügen wir nun über anderthalb Dutzend grundsolider Baumwollservietten in dunklen Farben, damit die unauswaschbaren Kürbiskernölflecken, die unweigerlich in Bälde dem Tuch zusetzen werden, nicht gar zu deutlich sichtbar sind.

Wäre mir solche Weitsicht auch in Entscheidungssituationen eigen, die gravierendere Folgen haben als nur die Aufstockung des Stoffserviettenbestandes, ich hätte es gewiss weiter gebracht im Leben.

Übrigens steigt an jedem Wochenende die Motivation, banalsten Unsinn zu bloggen, weil eh keiner mitliest.


17 Januar 2009

Achtung: nicht lesen, totaler Quatsch!



Dieser Westentaschenwolf, der mit höchster Wahrscheinlichkeit von seinem Frauchen (sic!) „Susi“ gerufen wird, guckt exakt so, als hätte er höchstselbst den Trolley umgeworfen, den er nun zu bewachen vorgibt.

Und wahrscheinlich ist das auch die reine Wahrheit – Schuld und Susi …

Mit dieser kleinen Inszenierung schaffte es jedenfalls heute der Edekaladen in der Paul-Roosen-Straße, dass ich kurzzeitig an Dostojewski denken musste.

Verstehe einer die Verschaltung der Synapsen!



16 Januar 2009

Sex sells(?)



46 902 wird wohl die Webzahl des Jahres.

Für diesen beschämenden Eurobetrag ging das Basic-Thinking-Blog bei Ebay über den Ladentisch, dabei hatte es doch die Berechnungsseite „How much is my blog worth?“ als zwölfmal so wertvoll taxiert. Macht einen Versteigerungsverlust von einer halben Million Euro.

Bei „How much …?“ kommt dieses Blog hier übrigens nur auf eine Bewertung von 14 676 Euro, und das trotz meines unverhohlenen Sex-Schwerpunkts und viel schönerer Fotos (Foto).

Ein Schnäppchen also! Möchte wer?


15 Januar 2009

Das Gästelistenbabe

Lange Schlange vorm Eingang der Reeperbahndisco Moon Doo, wo ich heute Abend zu einem Showcase eingeladen bin.

Zeit also, mir das mindestens einsachtzig große superblonde Gästelistenbabe näher anzuschauen, das damals auf dem Gymnasium – Entschuldigung: Realschule; korrigiere … ach, egal … – bestimmt der Klassenschwarm war, aber nur den Basketballbesten rangelassen hat, wenn überhaupt.

Es hat Haare wie Sarah Jessica Parker; sie fallen vom Mittelscheitel in sanften Wellen abwärts und treffen ab Schulterhöhe auf eine schwarzweiße Kunstfelljacke, was sehr apart aussieht.

Untenrum trägt das modelförmige Gästelistenbabe eine enge schwarze Hose, die auf raffiniert nahtlose Weise in ebenso schwarze Highheels übergeht, mit deren zwölf Zentimeter langen Absätzen man einen Faden durchs Nadelöhr flutschen lassen könnte, aber in nullkommanix. Ja, das Gästelistenbabe könnte jederzeit im benachbarten Eros-Laufhaus anfangen, rein optisch gesehen.


Die Schlange rückt vor, ich bin dran und nenne meinen Namen. „Wagner, hm?“, sagt das Gästelistenbabe - und zwar überraschenderweise mit einer Stimme, die nur knapp über der Frequenz von Günther Kaufmann liegt.

Meine innerlich zusammengestrickte Gästelistenbabebiografie fällt in sich zusammen wie ein angestochenes Omelett; augenblicklich verschwunden ist sogar der Basketballbeste.

Voilá: ein Transvestit.

Aus der Nähe fällt nun auch die etwas zu starke Kinnpartie auf, und die Wangenknochen wölben sich ebenfalls auf leicht männliche Weise. Wie auch immer: Er lässt mich rein, ich warte anderthalb Stunden lang vergeblich auf die Band und ziehe dann dampfend ab.

Keine Frage: Das Konto, auf dem die Qualität individueller Lebenszeit verbucht wird, ist heute Abend ins Soll gerutscht.

Nur (Ent)Täuschungen.


14 Januar 2009

Kungelchamp

Morgens erhielt ich eine Spammail mit dem verblüffenden Betreff: „So Billig Wie Noch Nie - Teure Uhren“. Eine Suchabfrage, die heute auf meine Seite führte, hieß: „iche will gehen hamburg nah stockholm mit u-bahn“.

Und die neue Band Bakkushan, von der wir alle bestimmt noch viel hören werden, begrüßte uns Montagabend im Knust mit den Worten: „Seid ihr mit uns?“

Ja, ja, jeder darf furzfröhlich rumrumpeln mit der Sprache, nur ich muss mir eine hübsche Idee verkneifen, die mir beim Fernsehgucken kam.

Denn gar zu gern schriebe ich jetzt und sofort, Nico Schwanz sei der Kungelchamp vom Dschungelcamp, doch dazu müsste der kreuzbrave Thüringer Friseur auch endlich mal damit anfangen, Intrigen zu spinnen.

Dem ist nicht so. Deshalb muss ich diesen weltmeisterlichen Wortdreher in der Schublade lassen, und kein Mensch wird je davon erfahren.

Foto: RTL/Stefan Gregorowius


13 Januar 2009

Fundstücke (43): Im Bann des Reduziermuffennippels

1. Am Wochenende waren wir stundenlang brachial lauten Darbietungen in einer Thai-Karaokebar auf der Großen Freiheit ausgesetzt. Sie entsprachen auf verblüffend exakte Weise der Illuminierung der Bühne (Foto). Thais sind gemeinhin großartige Menschen, und sie verstehen unglaublich viel von der Welt der Kulinarik. In anderen Geschmacksfragen hingegen würde ich ihnen nicht bedingungslos vertrauen.




2. Manche Sachen möchte man gar nicht wissen. Doch schon verhakt sich der Blick in der Schlagzeile, und es ist zu spät:


3.
Aus einer Verkaufsanzeige für eine vermietete Eigentumswohnung:



4. Weiß nicht mehr, wie und warum, doch heute stieß ich auf das abgebildete Objekt. Es handelt sich um einen – ta-da! – Reduziermuffennippel:




5.
Papa war im Krieg. Nach einer Verwundung wurde er zum Junkie, und das ganze verpfuschte Leben seiner Familie kulminiert in diesem Satz: „There’s a hole in daddy’s arm where all the money goes.“ Entdeckt in John Prines erschütterndem Song „Sam Stone“.



12 Januar 2009

Hoffnungslos

In der Hein-Hoyer-Straße gibt es eine neue Kneipe, die sich an der Quadratur des Kreises versucht: gemeinsame Anlaufstelle zu werden für Fans des HSV und des FC St. Pauli.

Ein zutiefst hoffnungsloses Konzept. Warum knöpft sie sich nicht erst einmal – zum Aufwärmen sozusagen – ein paar leichtere Aufgaben vor, zum Beispiel Israel und die Hamas, Bush und Bin Laden oder Laurel und Hardy?

So wird diese Kneipe in der Hein-Hoyer-Straße schlicht dazu beitragen, dass noch mehr von dem auf den Kiezstraßen herumliegt, was wir heute beim Spazierengehen wieder einmal sorgfältigst umgehen mussten:

Pisse, Kotze, Blut und Scherben.



10 Januar 2009

Unter Null



Wenn man (wie ich) Anfang Januar feierlich die Fahrradsaison für eröffnet erklärt, dann sollte man unbedingt darauf achten, einen mittleren Gang eingelegt zu haben, bevor die Schaltung einfriert.

Passiert das nämlich im ersten, juckelst du über den Kiez wie ein Frettchen auf Speed; ist der siebte drin, erinnert dein Bewegungsablauf an einen gestrandeten Pottwal.

Kurz: Es ist frisch auf St. Pauli. Träge Eisschollen reiben sich an der Cap San Diego wie der Eber am Nadelholz. Und ich komme im vierten Gang noch ganz passabel die Helgoländer Allee hoch, ohne wie ein Volldepp auszusehen.

Hoffe ich mal.



08 Januar 2009

Pauls Bewerbung

Y., ein Gast aus meinem Heimatdorf, erlebt auf der Reeperbahn gleich mal echtes Hardcorekobern.

Ein Animierbursche ruft einer etwa 12-köpfigen Gruppe junger Männer zu: „Hey, wer von euch ist Paul?“ Einer der Jungs meldet sich leicht verwirrt: „Äh, ich …?“

„Na, dann komm her“, ruft der Koberer, „du hast dich doch als Bühnenficker beworben!“

Effekt: betretenes, schiefes Grinsen bei Paul, hämisches Feixen bei allen Nicht-Pauls.

Gemeinsam mit Y. analysiere ich später die Vorgehensweise des Koberers und wundere mich über seine Namenswahl. Warum versuchte er es ausgerechnet mit „Paul“? Ist dieser altehrwürdige Name etwa wieder hoch in den Hitlisten?

Egal, die Wahrheit ist aufm Platz, und der Erfolg gab dem Koberer Recht.

In der Ferne wurde derweil der Fernsehturm vom Hochnebel geköpft.




07 Januar 2009

Guano galore

Heute erreichte ich eine neue Stufe der Verzweiflung und bewarf eine unserer Balkontauben mit einer Kartoffel der Sorte Princess aus kontrolliert ökologischem Anbau (ohne zu treffen). Nun fühle ich mich beschmutzt und beschämt. 

Was mich tröstet, ist einzig die Tatsache, dass die Hausverwaltung bis dato unsere fünfprozentige Mietminderung wegen des Taubenterrors kommentarlos hingenommen hat. Die Richtung scheint also zu stimmen. 

Aber die Biokartoffel: Die ist unwiederbringlich perdu. Und zwar ohne den geringsten Eindruck bei der Balkontaube zu hinterlassen, wie ich mit stoischem Fatalismus den neuesten Guanospuren entnehmen kann.


06 Januar 2009

Fernsehtipp

Die praktisch immer geöffnete Pennyfiliale an der Reeperbahn kommt hier im Blog öfter vor.

Warum das notwendigerweise so sein muss, zeigt die Spiegel-TV-Reportage „Auf der Reeperbahn nachts um 11 – Ein Supermarkt in Hamburg St. Pauli“ recht anschaulich.

Der erste Teil läuft heute Abend um 23:10 Uhr (wieder mal) auf Vox.


Foto: Spiegel TV

Der Müllwühler

Menschen, die in Mülleimern wühlen, kann ich nicht ansehen. Es ist mir peinlich, ihnen die Peinlichkeit zuzumuten, beim Wühlen im Müll beobachtet zu werden. Wenn sie herschauen, schaue ich weg.

So ging es mir auch heute an der Haltestelle Friedensallee, wo ich gottergeben auf den sogenannten Schnellbus wartete. Ein Radler näherte sich über den Gehweg. Er trug zu üblicher Winterkleidung einen Wollschal, Handschuhe – und eine am Kopf befestigte Grubenlampe.

Die Lampe leuchtete. Der Mann stoppte und hielt sich am Mast der Fußgängerampel fest, ohne abzusteigen. Noch immer schaute ich nicht weg, denn er wirkte keinesfalls wie einer, der nun den Kopf senken und mit der Grubenlampe den am Mast befestigten Mülleimer ausleuchten würde.

Doch genau das tat er; seine Ausrüstung war dafür optimiert. Hier hatten wir einen Profimüllwühler. Schnell schaute ich weg; sein sportlich-bürgerliches Outfit und seine noch keineswegs fortgeschrittene Entwürdigung schienen das Peinlichkeitspotenzial der Situation zu verdoppeln.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er mit dem linken Arm tief im Schlund des Mülleimers herumfuhrwerkte. Irgendwann zog er eine Zeitung heraus. Und dann lehnte er sich gemütlich an den Ampelmast und studierte die wichtigsten Texte des Tages.

Keiner, der ihn nicht aus den Augenwinkeln beobachtet hätte, wäre in diesem Moment auf den Gedanken gekommen, es könnte sich um einen Müllwühler handeln. Dann steckte er die Zeitung ein und radelte weiter. 20 Meter weiter stand der nächste Mülleimer. Er hielt an.

Und dann senkte er wieder den Kopf. Ich schaute schnell weg.


05 Januar 2009

Ave!

Wie bereits vor mehr als drei Jahren an dieser Stelle überzeugend erläutert wurde, gibt nicht jeder Name Anlass zum Jubeln.

Die damals erwähnten Betroffenen vom Zuschnitt einer Hildegard Krüpfganz-Kräck waren allerdings selber schuld an ihrer Misere. Schließlich zwingt einen niemand dazu, a) zu heiraten und b) im Falle, dass dies doch passiert, einen Doppelnamen anzunehmen.

Ganz und gar unschuldig an seinem Schicksal aber ist der abgebildete CDU-Bundestagsabgeordnete Cajus Julius Cäsar. Hier muss eindeutig die Vorgängergeneration zur Rechenschaft gezogen werden.

Und wer jetzt sagt: „Aber schau doch, was aus dem kleinen Cajus Julius Cäsar aus Rinteln/Westfalen geworden ist – ein Bundestagsabgeordneter!“, dem muss man entgegenhalten dürfen, was aus dem kleinen Cajus Julius Cäsar ohne diesen Namen hätte werden können, vielleicht sogar Bundeskanzler.

Ich wüsste übrigens gerne, wie der Rezeptionist eines römischen Hotels kuckt, wenn CJC sich ins Gästebuch einträgt. Dass der Rintelner Diplomforstwirt am Ende doch noch vor Schuld nur so strotzt, liegt an seiner Schnapsidee, den Namen an seinen Sohn weiterzuvererben. In der Psychologie gibt es bestimmt einen schönen Fachbegriff dafür, etwas Ähnliches wie „Sublimationsrache“ vielleicht, denn sein Vater hieß auch schon so.

Als wir neulich durch Farmsen schlenderten, kamen wir übrigens an einem italienischen Restaurant vorbei, dessen Besitzer nennt sich Roberto Diamanti. Das ist mal ein amtlicher Name!

Und jetzt wird es höchste Zeit, mal wieder Johnny Cashs „A boy named Sue“ zu hören.



03 Januar 2009

Kegel-GAU

Der Pudel ist ein armer Hund. In seiner Entfernung vom evolutionären Ausgangspunkt, dem Wolf, wird er allenfalls vom Pekinesen oder Chihuahua übertroffen.

Der Pudel sieht vollkommen lächerlich aus, mit diesen Locken überall, außerdem scheint er Kopfhörer zu tragen! Und seine Haartolle ist spätestens seit Eddie Cochran aus der Mode; das war 1960.

Kurz: Der Pudel ist ein mieser Witz auf vier Beinen. Die Karikatur eines Hundes, vom Wolf ganz zu schweigen. Zu nichts nütze, als sich über ihn zu belustigen.

Und deshalb wird der GAU beim Kegeln – also das torkelige Treffen der Auslaufrinne – treffsicher „Pudel“ genannt. Mir gelang das heute Abend in Franks Kegeleck zweimal, genau einmal öfter als alle Neune.

Gut, dass es zum Trost Bockwürste und Frikadellen gab. Und reichlich Jever vom Fass.

Foto: Wikipedia



Auf der sündigen Mail



Dieser sehr hübsche Fauxpas findet sich auf der Seite magnus.de.

Er zeigt unfreiwillig eindrucksvoll, wie umfassend sich das Web und sein ganzes Drumherum bereits in unser Unterbewusstsein eingeschlichen haben.

So, und jetzt ins Bett; draußen twittern schon fast die Vögel.

01 Januar 2009

Alles beim Alten



Wir trauen uns mittags raus, zum ersten Mal in diesem Jahr.

Die Sonne lacht optimistisch den überall herumliegenden Feuerwerksmüll aus, doch die übriggebliebenen Teenager an der Reeperbahn schert das nicht: Sie prügeln sich.

Kurz durchzuckt mich schmerzvoll ein Pflichtgefühl, das mir weiszumachen versucht, es sei opportun, sich zwischen zwei volltrunkene 18-Jährige zu werfen. Doch auch im Freundeskreis waltet noch Restvernunft; ihre Kumpels gehen dazwischen, die Lage scheint im Griff.


Wir überqueren die Reeperbahn, durchstreifen das Brauquartier, bewundern die Kräne im Gegenlicht, laufen über den Fischmarkt, steigen die Treppen hoch zu den Kunstpalmen, wo eine kleine Armee leerer Flaschen stumm Wache steht im lichtdurchfluteten Neujahrsdunst.



Durch die Silbersackstraße geht es zurück zur Reeperbahn. Im Eingangsbereich von World of Sex steht schwankend ein glatzköpfiger Bär mit Kippe im Mundwinkel, der vergeblich versucht, sein Gemächt rechtzeitig ins Freie zu zerren. Wir sehen es munter aus seinem Latz hervorsprudeln. Seine Hosenbeine verfärben sich großflächig dunkel.

Es wäre völlig vergeblich, ihn auf die generelle Möglichkeit einer Nutzung der öffentlichen Toilette ganz in der Nähe hinzuweisen. Nein, hier ist alles vergeblich, nicht nur im sanitären Bereich.

Der Kiez hat sich also in bewährter Manier hinübergerettet ins neue Jahr, ohne Schaden zu nehmen, ohne sich neu auszurichten. Alles ist beim Alten geblieben.

Irgendwie beruhigend.


31 Dezember 2008

Offener Brief zu Silvester (3)

Ich weiß, ich weiß: Das habe ich alles vergangenes Jahr und sogar vorvergangenes Jahr schon einmal gesagt. Doch nie hat es etwas genützt.

Deshalb versuche ich es noch einmal (oder – wie man seit einiger Zeit in neudeutschem Gammelsprech zu sagen pflegt – „einmal mehr“).

Bitte lest also diesen Beitrag, solange ihr noch Augen habt.

Erneut erwarte ich für diese guten Tipps keinen Dank; eure geretteten Gliedmaßen sind mir Lohn genug, obwohl ich von ihrer Rettung nie erfahren werde.

Einen guten Rutsch also. Möge am Neujahrsmorgen noch alles an euch dran sein. Und zwar an den richtigen Stellen.

Cheers!



Foto: anschlaege.de


Persönliche Bilanz

Eine Evaluierung meiner Tugendhaftigkeit ergab folgendes Ergebnis: Von den sieben klassischen Hauptlastern, aus denen alle Sünden entstehen, verfüge ich nur über eines nicht.

Inklusive des fehlenden Lasters umfasst die Liste folgende:

* Superbia: Hochmut
* Avaritia: Geiz
* Luxuria: Genusssucht, Ausschweifung
* Ira: Zorn
* Gula: Völlerei
* Invidia: Neid
* Acedia: Trägheit des Herzens oder des Geistes.

Ms. Columbo weiß, wo ich noch nachlegen muss.

Anlass für diese besinnlichen Gedanken war Hermes Phettbergs Twittern. Beim Lesen seiner Einträge wurde mir klar, dass Perversion und Prüderie im gleichen geschwisterlichen Verhältnis zueinander stehen wie Sado und Maso, Katholizismus und Exzess.

Und mit diesem kleinen Schlenker sind wir auf gar nicht mal unelegante Weise wieder geschmeidig auf die Reeperbahn eingebogen.