20 Dezember 2010

Kurz vorm Kommen



Entschieden verwahren muss ich mich als Anwohner gegen die Beschmutzung meines Viertels durch „Santa Pauli – den geilsten Weihnachtsmarkt Deutschlands“.

Wie jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit treibt er auch jetzt wieder sein ekles Unwesen auf dem Spielbudenplatz. Gipfel der ethisch-moralischen Verwahrlosung, mit der dieser häretische Markt offensichtlich mit städtischer Duldung die Adventszeit kontaminieren darf, ist das hier zu sehende mannshohe Bild auf der Einzäunung.

Es zeigt Unfassliches: einen vor Geilheit schwitzenden Weihnachtsmann mit heruntergelassenen Hosen, der sich vorderseitig ganz offenkundig lüstern befingert, während ein unrasierter Bullmastiff vorsorglich ein Taschentuch bereithält, um Santas demnächst unweigerlich hervorschießende Säfte wenigstens wieder ordnungsgemäß vom Zaun abzuwischen.

Zu seinem unstandesgemäßen Tun, welches jeder Heilsgeschichte Hohn spricht, ließ sich der notgeile Zipfelmützenmasturbator wohl von etwas inspirieren, das er zuvor durch ein Loch im Zaun erspähte, wobei es sich hundertprozentig um die notorische Liebeskugelvirtuosin Biggi Bardot handeln muss.

Um dem für jeden anständigen St. Paulianer bis zum Brechreiz anstößigen Bild – einer skandalösen Entweihung von allem, was Sarrazin heilig ist – den letzten gottlosen Schliff zu verleihen, ließ sich der für den Entwurf unzweifelhaft zuständige Antichrist auch noch einen Spruch einfallen, der an empörend widerlicher Doppeldeutigkeit seinesgleichen sucht: „Santa Pauli is coming soon“ …

Ich kann gar nicht hingucken. Wobei ich das Schlimmste noch gar nicht erwähnt habe: des fetten Onanisten Arschhaarstoppeln. Wenigstens dagegen könnte doch die Kirche mal protestieren oder meinetwegen auch ein bibeltreuer Selbstmordattentäter. Benedikt, Käßmann: Wo seid ihr, wenn man euch mal braucht?

Abstoßend rätselhaft bleibt zudem, warum Blut aus dem verbogenen Mülleimer läuft. Aber diesen Deckel mache ich nicht auch noch auf.

16 Kommentare:

  1. danke fürs posten und für den text. es ist echt zum kotzen.

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  2. Ich glaube Ihren Stadtteil haben Käßmann und Co. schon aufgegeben. ;)

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  3. Ich habe aus gewöhnlich gut informierten Kreisen vernommen, daß Käßmann vorhat, sich auf diesem gottlosen Weihnachtsmarkt aus Protest in die Luft zu sprengen. Oder ich habe das Wort „vollöten” falsch verstanden.

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  4. Also, es ist furchtbar, ich leide mit Ihnen. In einer Gegend, in der die Nachtruhe höchstens durch Schalmeienklänge gestört wird, in der die grenzenlose Gastfreundschaft so weit geht, dass die Menschen vor ihren buntbeleuchteten Räumlichkeiten flanierende, ihnen völlig Unbekannte herein zu bitten vermögen, um ihr Begehr nach Lab, Trank und Augenschmaus zu stillen, wo selbst Tiere jederzeit einen stillen Ort zu finden im Stande sind, wo dem Eigentum anderer, insbesondere deren Autokineten und Velopedalos, große Aufmerksamkeit geschenkt wird, in einer Gegend, die sogar , oh ach, einen heiligen Vornamen hat, gerade dort und völlig überraschend lässt sich eine Volksgruppe nieder, die jederzeit bereit ist, das letzte aus sich herauszuholen, Flaneuren mit dem Taschentuch zuzuwinken, eine Volksgruppe, die öffentlich zugibt, dass Pret-a-Porter nicht nach Ihrem Geschmack ist und schlussendlich einen zwingt, hinzugehen und sich alles ganz genau anzusehen.
    Es ist furchtbar, furchtbar, das kennt man ja sonst nur vom Kiez.

    Lassen Sie uns schnell aus dieser Hemisphere entschwinden, ich denke Bielefeld oder Wanne-Eickel als Ziel wären hier eine angemessene Wahl.

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  5. Und dann hat der Typ auch noch Cellulite im Endstadium!
    Widerlich! Abstoßend! Scheußlich! Ekelhaft!
    Widerlich! Ach, das schrieb ich ja bereits!

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  6. Dabei wissen wir ja, Anna, daß Männer keine Cellulite bekommen. Warum? Weils scheiße aussieht.

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  7. Also den Ruf nach Benedikt und Käßmann finde ich etwas naiv: Frau Käßmann hat sich selber abgeschossen (pun intended!) und Herr Ratzinger hat zurzeit größere Probleme als onanierende Weihnachtsmänner - wahrscheinlich wünscht er sich inzwischen sogar, die Zipfelmützenträger in seinem Verein hätten mehr an sich selbst rumgespielt und weniger an anderen...

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  8. is das ein Lattenzaun ?

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  9. ach, und ich dachte, santa ließe sich dort durch den zaun befingern... was das ganze natürlich auch nicht besser machte. igitt. wenn der weihnachtsmann so aussieht, wer will dann noch geschenke von ihm?

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  10. Also, Herr GP (14:13), der Gag war eigentlich meiner - habe ich gestern erst meinem Neffen erzählt.

    Oder habe ich hier eine Identität gelüftet?

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  11. Yael, was meinen Sie genau?

    kraM, das wäre mir sehr recht – und letztlich auch konsequent von den beiden.

    GP, wenn Sie den genauen Zeitpunkt in Erfahrung gebracht haben, erwarte ich eine kurze Nachricht, damit ich mich übergangsweise temporär auf einem anderen Weihnachtsmarkt verlustigen kann.

    Herr Blogspargel, was haben denn Bielefeld und Wanne-Eickel so zu bieten außer KEIN Rotlichtviertel?

    Anna, Ihnen wollte ich eigentlich genau das antworten, was Ihnen GP bereits geantwortet hat, deshalb bin ich jetzt sprachlos.

    Smithee, Sie haben völlig Recht. Auch aus Opfersicht wäre das automanuelle Gehabe des Weihnachtsmanns von Santa Pauli die erheblich bessere Alternative gewesen.

    Anonym 16:20: Das Aussehen des Schenkenden hat die Beschenkten glaube ich noch nie gestört. Der Weihnachtsmann war ja schon immer eine adipöser und schlecht rasierter Mann im schlechten Alter. Ob er nun dank heruntergelassener Hosen auch noch seine Arschhaarstoppeln herzeigt, ist ja jetzt kein großer Unterschied.

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  12. Anonym 14:58: Wenn schon kein Lattenzaun, dann zumindest eine Latte am Zaun …

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  13. Ich bitte um Entschuldigung dafür, dass ich so dazwischen grätschen muss. Aber der dargestellte Weihnachtsmann hat ja nun nicht allzu viel mit der Kirche am Hut bzw. umgekehrt. Das ist die kommerzialisierte Seite des heiligen Sankt Nikolaus und wenn der nicht an der Reeperahn zu finden sein sollte, ja wo denn dann?

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  14. Ganz meine Meinung. Oder kam mein Eintrag anders rüber …? ;)

    Übrigens sind sämtliche Gestalten der Kirche schon immer kommerzialisiert gewesen bis untern Heiligenschein. Schließlich wurde und wird von sämtlichen Santas (inklusive Claus) vor allem erwartet, möglichst viele Spenden zu generieren.

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  15. Hoffentlich wäscht er sich die Pfoten, bevor er die Geschenke anfasst...

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