05 November 2007

Von Pumpen und Ratten

Zum ersten Mal im Leben Kegeln gewesen, in „Frank’s Kegel-Eck“ in Eimsbüttel. Fazit: sehr unterhaltsam. Wenn man vom Finanziellen absieht.

Anfangs warf ich einige sogenannte Pumpen; ein erfahrener Kollege nannte diese öffentlichen Blamagen auch Ratten, wahrscheinlich um mich aufzumuntern. Das ist, wenn du die Kugel so lachhaft mies wirfst, dass sie von der Bahn abkommt und sich via Regenrinne elegant an den stumm feixenden Kegeln vorbeidrückt. Matt: zero points.

Während ich dafür mit Spott, Gejohle und einer eisig schmallippig kuckenden Teamkapitänin davonkam, erwiesen sich meine größten Erfolge als letztlich schlimmer. Sie bestanden nämlich aus zweimal alle Neune, yeah.

Dafür aber wurde jedesmal, wie die zahlreichen Experten mir eilfertig und erwartungsfroh erklärten, eine Runde Saure für alle fällig. Alle: Das waren 18 Kegler. Dennoch überwog die Freude. Ich meine: alle Neune!

Insgesamt schlug ich mich recht passabel. Nur blöd, dass ich einmal die Kugel frohgemut und vehement Richtung Kegel drosch, die putzigen Gesellen aber von der drögen Automatik noch gar nicht wieder hingestellt worden waren. Der Spielleiter, das muss ich gestehen, hatte sogar noch verzweifelt an die Scheibe hinter mir geklopft, hatte „Matt, stopp! STOPP!“ geschrien, doch im Ignorieren wohlgemeinter Ratschläge bin ich spitze.

Die Aktion zählte natürlich trotz null umgeworfener Kegel nicht als Pumpe resp. Ratte, denn die Kugel war ja 1a die Bahn entlang gerollt; nur stand halt am Ende nix rum.

Am nächsten Tag zwickte es Ms. Columbo im rechten Oberschenkel, ich verfügte über Muskelkater im linken Glutaeus maximus.

Vom Kegeln! Sachen gibt’s.

11 Kommentare:

  1. Da kommt mir wieder eine bahn in den sinn, die, wenn man zu schnell schoss, einen blackout kriegte und für 30 sekunden blockierte.

    wir beschlossen, dass jeder der einen solchen tillt verursachte, einen franken ins kegelkässeli zahlte. nur einer war nicht so ganz einverstanden, der der danach meist die hälfte der bahn alleine berappte

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  2. Also, um das Wort „Kegelkässeli“ beneide ich euch Schweizer ja.

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  3. Frank's Kegeleck ist eine Institution. Von einer Bundeskegelbahn zwar weit entfernt, aber der Schnaps schmeckt dort viel besser.

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  4. Den Laden kenn ich auch. Da haben wir schon diverse Depeche-Mode-Kegelabende veranstaltet. Sehr entspannt.

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  5. Und die Kugel rollt den ganzen weiten Weg bis da vorn hin, werter Herr Matt?

    Unglaublich
    Ihr Erdge Schoss

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  6. Versuch mal Bowling, da tut kein Schenkel weh. Und die anderen Nasen stehen nicht hinter Glas. Grins.

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  7. Bei uns im schönen Saarland nennt man einen Wurf in die Rinne "Pudel".
    Das sollte Frau 007 Anna bestätigen können. :-)

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  8. Ja, Frank's Eck, wer kennt es nicht. Die Kugeln in der Rinne heißen übrigens bei uns Pudel, ist doch netter als Ratte.

    Schönen Grüß an Frank, leider werden meine Kollegen und ich nicht mehr bei Dir kegeln gehen, weil ich meine Kollegen verlassen musste.

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  9. Nun halte ich ja das Kegeln für eine der schlimmsten Freizeitbeschäftigungen, die es so gibt. Im Gegensatz zu vielen anderen Dingen war das Kegeln nämlich absolut zu Recht als spießig verschrien. Und da ändert auch ein neues Wort (Bowling) und minimal veränderte Gegebenheiten (Löcher inner Kugel) nix.

    Das einzige, was ich dem Kegeln zu gute halten muß: Ohne Kegeln keinen Dude.

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  10. Ich bin auch, aber nicht nur, für den aufrechten Gang zuständig. Vorsicht also. Bild und Bericht erinnern mich übrigens daran:

    http://neobazi.net/archives/8289

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  11. @ German Psycho

    Keinesfalls spießig sind gemischte Veranstaltungen, also mit ein paar schiebenden Damen dabei. Das sieht sogar ausgesprochen sexy aus.

    Man darf nur nicht direkt hinter der gerade aktiven Dame Platz nehmen, denn so'ne Kugel fliegt schon mal hinten raus.

    Lustig ist das allemal, wenn der Damenpudel auch noch quer über die Nachbarbahn hinwegpoltert.

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