09 Februar 2012

Eindeutige Symptome von UMTS



Neulich las ich einen Bericht über sich signifikant häufende Unfälle durch unaufmerksame Smartphone-Benutzer, und heute versuchten mir gleich mehrere Passanten die Richtigkeit dieser Theorie zu beweisen.

Auf dem Weg zurück vom Fitnessstudio karriolten im Abstand von nur hundert Metern zwei selbstvergessene Männer schlingernd über den Fahrradweg. Sie litten augenscheinlich nicht unter Trunkenheit, sondern unter UMTS, also dem sogenannten
Urbanen Mobilfunkinduzierten TorkelSyndrom.

Das erkannte ich daran, dass sie auf ihren Handybildschirmen herumtippten, als gäbe es kein Morgen – und vor allem keine Radfahrer, denen sie in die Speichen laufen könnten. Wobei ich natürlich nicht ausschließen kann und will, dass beide Ursachen – Trunkenheit und UMTS – gemeinsam zu dieser auffälligen Symptomatik führten.

Als ich jeweils klingelte, reagierten die Erkrankten auf für dieses epidemische Leiden typische Weise, nämlich aufgeschreckt und völlig verwirrt. Schlagartig verspannte sich ihre komplette Muskulatur, sie sprangen von Spasmen durchzuckt zur Seite und blickten derart irr umher, als fänden sie sich unversehens in einem Paralleluniversum wieder.

Und so war es ja auch. Es gibt sogar einen Namen für dieses Paralleluniversum: Realität.

Letztlich passierte zwar nichts weiter, doch dieser Bericht von neulich, der erschien mir plötzlich noch mal so plausibel.

Danke, liebe Wissenschaft.

15 Kommentare:

  1. Wie sagte doch Gerhard Schröder einmal so treffend über diese Bevölkerungsgruppe? Ja, genau: "Wegsperren, und zwar für immer!" Da hat dieser damals sehr bekannte Parvenü-Politiker ausnahmsweise mal den Nagel auf den Kopf getroffen. (Ein blondes Huhn findet bekanntlich auch mal ein Korn.)

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  2. http://tinyurl.com/7qearcc

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  3. Nihilistin09.02.12, 16:57

    Ohne jetzt eine treffende Abkürzung dafür zu haben - sehr schön ist auch immer folgende Beobachtung: Treffen sich 2-10 Leute in der Kneipe (abends, Freizeit, kein Diensttermin!). ALLE Smartphonebesitzer legen ihr Smartphone vor sich auf den Tisch (den Herren ist es in der Hosentasche zu sperrig, den Damen könnte etwas entgehen). Preisfrage: Wie lange dauert es, bis
    a) der erste die Entriegelung betätigt, um zu schauen obs irgendwelche News gibt (Mail, iMessage, Breaking News....)
    b) der erste seinem Nachbarn das Ding unter die Nase hält "Haste das hier schon gesehen....?"
    Meine Beobachtung: Beides keine 2 Minuten.
    Mag grad auch keine schicke Abkürzung dafür finden, sondern einfach nur "ungehobeltes Benehmen" dazu sagen.

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  4. Und wieder 2 gute Gründe (Herr Matts verkehrsgefährdene Rüpel und Frau Nihilistin freizeitgefährdene Rüpel) um so ein 'Ding' abzulehnen.
    Frau-Irgendwas-ist-immer,
    ja, hat ein Handy, das liegt im Auto und ist von Nokia (gibt es die Firma überhaupt noch?)

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  5. ...ich hab keins, ich hab keins...und bin auch nicht wirklich traurig drüber. Bei jedem Treffen mit Smartphone-Besitzern fällt mir mehr und mehr auf, dass entweder die neuesten "Apps" vorgeführt und besprochen werden, oder mittlerweile die Kinder mit den "lustigen" Spielchen beschäftigt/ruhig gestellt werden. Da weiß auch noch keiner, was das für Nebenwirkungen hat... Ich bin da voll "out".

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  6. Ähm, Anonym 12:24, hat Gerhard Schröder das nicht über Kinderschänder gesagt …? Man sollte beide Bevölkerungsgruppen nach meiner bescheidenen Meinung nicht miteinander verwechseln. Außerdem hat Schröder ziemlich viel Mist erzählt, wenn der Tag lang war.

    Frau Nihilistin, die von Ihnen geschilderte Situation ist nur dann so zu bewerten, wie Sie es getan haben, wenn jemand am Tisch ist, der über kein Smartphone verfügt. Und das klingt wie Sciencefiction. Oder als bildeten Sie mit Frau Irgendwas-ist-immer ein Kaffeekränzchen … ;)

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  7. … okay: Frau Elena darf sich auch dazusetzen …

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  8. Ich hab auch keins! Mein Händy ist von Nokia, ich trau mich kaum noch , es rauszuholen, wenn's bimmelt... Die Leute mustern einen dann so mitleidig "Oh, die arme Frau...bestimmt hat sie das auf dem Flohmarkt gekauft oder im Sozialladen, aber Hauptsache, sie kann im Notfall telefonieren."

    Matt, dieser Artikel hat mir die Augen geöffnet: Ich MUSS mir endlich ein Smartphone schenken lassen....

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  9. Meinetwegen – so lange Sie sich nicht mit UMTS infizieren, ist alles gut.

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  10. Nihilistin10.02.12, 08:07

    Isch abe ein gutes altes Nokia-Haendy :) Wir werden Euch alle überleben, Euch Smartphone-Besitzer!
    (Nein, ich bin keine Technik-Verweigerin. Dieser Kommentar wurde auf einem ipad2 getippt)

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  11. @ Matt
    Sie haben doppelt recht: Natürlich meinte Schröder das bezüglich einer anderen Bevölkerungsgruppe - und natürlich hat der Mann haarsträubenden Blödsinn geredet (und war nebenbei auch noch Jurist!). Manche Leute fanden sein Gequatsche ja auch noch gut ...

    Ich fand den dummen Ausspruch nur eben hier sehr passend. Denn ganz ehrlich, ich verabscheue die Typen beiderlei Geschlechts, die im ÖPNV und überhaupt im öffentlichen Raum jeden Tag und jede Minute zombiehaft auf ihren Miniaturbildschirm starren, es sind kranke Seelen, ob sie es selbst nun bemerken oder nicht. Da kann man immer noch froh sein, wenn diese Junkies sich wenigstens ruhig dabei verhalten.

    Ich weiß jedenfalls seit vielen Jahren, warum ich solchen Elektroschrott nicht benutze. Die oberste Devise bei mir ist schlicht: Kein Bedarf. Und außerdem möchte man ja schon aus Selbstachtung nicht zu diesem Proletariat gehören.

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  12. Ich gehöre jedenfalls dazu – und genieße es.

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  13. @Matt
    Warum genießen Sie es?
    Immer und überall erreichbar zu sein und ständig in den Fängen virtueller W(N)ichtigkeiten zu stecken finden Sie toll? Für mich der Alptraum schlechthin.
    Aber bitte, ich bin wirklich neugierig wieso das toll ist!???
    Frau-Irgendwas-ist-immer

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  14. Weil man die komplette Kontrolle hat. Ich brauche nur die Push-Funktion auszustellen, schon werde ich nicht mehr belästigt. Und den bedarfsweisen Nutzen eines GPS-gestützten Allroundcomputers in der Hosentasche wird niemand mehr wissen wollen, der es je ausprobiert hat.

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  15. :-)
    Frau-Irgendwas-ist-immer

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