„3000 Plattenkritiken“ | „Die Frankensaga – Vollfettstufe“ | RSS-Feed | In memoriam | mattwagner {at} web.de |
27 Februar 2012
Wie der Teufel das Weihwasser
Tja, nun stehen wir urplötzlich da ohne jenen Heimsieg, der dem FC St. Pauli die Tabellenführung gebracht hätte – und das trotz Namensbecher, der mich doch so euphorisiert meinen Platz auf der Haupttribüne hatte einnehmen lassen.
Gleichwohl endete die Partie gegen Eintracht Braunschweig zu meinem Entsetzen 0:0. Kein Zweifel: Bei diesem Ergebnis handelt es sich um die profundeste Attacke auf die Bechertheorie seit ihrer erstmaligen Ausformulierung im August 2011.
Was also war heute anders? Welche Prämisse wurde nicht erfüllt? Wie und wo muss die Theorie nun nachgebessert, verfeinert, justiert werden, um weiterhin mit den Naturgesetzen zu harmonieren?
Alle Voraussetzungen schienen jedenfalls auch heute erfüllt gewesen zu sein:
– Ich war a) persönlich anwesend (anders als am 23. 9., als wir Haue von Aue bekamen),
– erwischte b) einen Namensbecher (anders als am 18. 10. bei der Pleite gegen Düsseldorf und am 6. 11. beim Remis gegen Fürth)
– und war c) vorm Anpfiff ordnungsgemäß meiner Dokumentaristenpflicht nachgekommen (siehe Foto).
Und trotzdem kein Heimsieg. Aber warum? Seit dem Abpfiff zermartere ich mir das Gehirn – mit der vorläufigen These, dass der Knackpunkt Folgendes zu sein scheint: die fatale Kombination Boll/Wasser.
Bereits zum drittenmal (24. August, Duisburg; 28. November, Dresden) hatte mich der Getränkestand mit einem Bollbecher beglückt, doch erstmals – das muss ich zugeben – riskierte ich seine Befüllung mit Mineralwasser. Schließlich gab es heute kein richtiges Bier, sondern nur alkoholfreies, und das kann man weder einem Bollbecher noch mir als Konsumenten zumuten.
Das Risiko schien ja auch kalkulierbar. Schließlich hatte sich der Bierverzicht auch damals beim Morenabecher (20. Dezember, Eintracht Frankfurt) als folgenlos erwiesen. Ein Bollbild aber, das weiß ich seit heute und passe die Bechertheorie somit geschmeidig der Realität an, darf anscheinend keinesfalls in Kontakt mit Wasser kommen, sonst ist Torlosigkeit die bittere Folge.
Beim nächsten Mal Boll aufm Becher werde ich also ggflls. dieses rizinusartige Gesöff namens „alkoholfreies Bier“ todesmutig hinunterstürzen – aber vorm Spiel natürlich trotzdem inständig auf Morena hoffen.
Da es ein Grundprinzip wissenschaftlichen Arbeitens ist, die Datengrundlage zu publizieren, auf dass sie jedermann überprüfen und selber auswerten kann, folgt unten nun rückwärtschronologisch die bisherige Statistik (rot = kein Heimsieg, aber aus Gründen).
Diese Tabelle bildet die Basis der Bechertheorie. Sollte jemand abweichende Rückschlüsse daraus ziehen, die zu einer Widerlegung der Boll/Wasser-Abweichung führten: Ich wäre aber so was von gottfroh.
26.02.2012 Braunschweig/Boll/Wasser/–
13.02.2012 Bochum/Naki/Bier/√
20.12.2011 Frankfurt/Morena/Wasser/√
06.11.2011 Fürth/–/Bier/–
18.10.2011 Düsseldorf/–/Bier/–
23.09.2011 Aue/–/–/–
12.09.2011 1860München/Naki/Bier/√
24.08.2011 Duisburg/Boll/Bier/√
06.08.2011 Aachen/Ebbers/Bier/√
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Da wäre ich aber sehr vorsichtig. Mit dem alkoholfreien "Bier" wäre es vieleicht eine 0:5 Niederlage geworden.
AntwortenLöschenWir werden es erst wissen, wenn ich es ausprobiert habe. Leider.
AntwortenLöschenIch war mir sicher, Sie werden schon eine Erklärung finden. Ich finde auch immer eine, und so schwachsinnig manchen Menschen diese Theorien auch vorkommen mögen, die haben einfach keine Ahnung von Fußball.
AntwortenLöschenVon Ihnen fühle ich mich verstanden.
AntwortenLöschenThese: Alkoholfreies Bier hat zwei Kräfte, die gegeneinander wirken.
AntwortenLöschen1. Dieses Bier ist eine Schande für jeden, der er ausschenkt, weil es kostbares Malz und kostbaren Hopfen für Unsinn vergeudet. Daher wird der Gastgeber, der solches hervorbringt, bestraft.
2. Dieses Bier schmeckt so abscheulich, daß das Schicksal dem Trinkenden gegenüber einen Vorteil gewährt.
So gesehen muß man dann sicherstellen, daß die eigenen Fans mehr alkoholfreies Bier als die gegnerischen trinken.
In meinen Augen besteht die Bechertheorie weiter. Sie muß nur etwas runtergebrochen werden.
AntwortenLöschenStatt "gewinnen" heißt es "nicht verlieren".