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21 November 2009
Alle Menschen werden prüder
Seit Jahren wird die Welt immer sexualisierter. Schon 12-Jährige gehen auf Gangbangs, jede C-Promi-Tusse lässt unaufgefordert die Glocken baumeln, und wenn wirklich noch kein Blowjob von dir auf Youporn zu sehen ist, bist du von gestern oder prüde.
Doch ausgerechnet der Kiez stemmt sich gegen diesen Trend – zumindest legt das renovierte Mauerbild an der Reeperbahn/Ecke Hein-Hoyer-Straße das nahe.
Erstmals fotografierte ich das Motiv 2006 (links). Gerade wurde es generalüberholt, nicht nur farblich, und siehe da: An pikanter Stelle tat sich äußerst Signifikantes. Ob bei der Dame noch alles fit im Schritt ist, vermag man neuerdings nicht mehr zu beurteilen, dafür fehlt jetzt die phänomenologische Basis.
Wird also ausgerechnet das Rotlichtviertel allmählich zu jener Tabuzone, die der Rest der Welt längst nicht mehr ist? Und was kommt als nächstes: Wickelhosen für die gespreizten Beine am Eingang der Ritze? Zuhälter, die „Was guckst du?“ blaffen, wenn man ihr Personal mustert? Huren, die mit dir für 50 Euro nur noch über den Bundeswehreinsatz in Afghanistan diskutieren wollen?
Ich werde das weiter beobachten, und zwar mit Sorge und Bestürzung.
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Schön, daß das noch mal jemand festegehalten hat!
AntwortenLöschenDie Befürchtung mag gar nicht so falsch sein, wäre schliesslich wieder ein Geschäft - das Gegenteil der Mainstreamwelt zu bieten. Allerdings sprechen Beiträge in ZDF Boulevardmagazinen nicht dafür, da wird der Bourlesque-Schuppen fast schon als nette Familienausflugsstette gepriesen und zwar für die ganze Familie. ;-)
Die aufgefrischte Wandbemalung dürfte eher unerwünschter Weiterverzierung geschuldet sein. Möglicherweise wurde es sogar einmal "fremdentschärft" und Aufkleber an gewisser Stelle anzubringen ist ja auch bombig kreativ.
M.f.G.
Guten Morgen!
AntwortenLöschenAlso entweder ist das neue Bild aus einem anderen Winkel fotografiert worden (was ich für sehr wahrscheinlich halte), ich habe einen Knick in der Kptik (auch möglich), oder Haltung und vor allem Gesicht der Dame wurden auch signifikant geändert ...
Nils, alles, was Sie aufzählen, stimmt, am meisten der veränderte Blickwinkel. Ich wollte aber den Fehler von 2006 nicht wiederholen.
AntwortenLöschenAnonym, die Sterne sind integraler Bestandteil der neuen Fassung, sie tauchen an allen Ecken und Enden der Komposition auf.
Bleiben Sie am Ball. Währet den Anfängen
AntwortenLöschenWunderbare Überschrift, ich hab's erst beim zweiten Lesen kapiert! Und was könnte passender sein als eine Anspielung auf die "Ode an die Freude"?
AntwortenLöschenWie man so hört, soll HH weiter sexualisiert werden: http://www.wings-of-germany.de/index.php?option=com_content&task=view&id=67&Itemid=166
AntwortenLöschenDas enorm erfolgreiche Geschäftsmodell mit dezent bekleidetem Personal der Hooters-Restaurant-Kette fasst immer mehr Fuß in Europa. Köln und Frankfurt wurde im Sturm erobert.
Aber es verkauft sich. Männer haben doch ihren Sport, nette Gesellschaft, Hänchenflügel. Prüdes Deutschland? Warum verkauft sich dieses Modell immer noch so gut? Grüße
Also bitte: Wenn irgendetwas prüde ist, dann doch wohl ein Hooters-Restaurant. In den AGBs steht sogar explizit „BH ist Pflicht“. Nippelblitzer des Personals werden wahrscheinlich mit Kündigung und Klosteraufenthalt nicht unter drei Monaten bezahlt.
AntwortenLöschenNachdem es in den 80igern schon in einem mir bekannten absolut abgelegenen Schweizertal eine Gaststätte gab, in der "oben ohne"-Bedienungen auf Rollschuhen Essen brachten, denke ich, dass nach dem Ausziehen nicht mehr viel kommt. So zieht man sich wieder an. Eine Wellenbewegung sozusagen.
AntwortenLöschenMatt, damit's nicht so plump wirkt. Nur ein Stern - und das noch an einer so markanten Stelle - ist ja sowas von schrecklich einfallslos.
AntwortenLöschenM.f.G.
P.S. Allerdings, widersprechen Sie sich mit der Feststellung der Sterne als "integralen Bestandteil" nicht selbst?
Oder habe ich was falsch verstanden?
Und wieso ist das P.S. jetzt länger als der eigentliche Beitrag?
Ich bin verwirrt! ;-)
Anonym, zu Ihrem P.S.: Die Sterne sind überall im neu gestalteten Bild zu finden, also „integraler Bestandteil“ der Komposition. Wahrscheinlich aber nur, um die Zensurfunktion des einen zu vertuschen.
AntwortenLöschenNachdem meinem alten Freund und Blogger Promisc auf Myblog.de am Wochenende das Passwort-Schicksal zustieß, muss ich sagen: Die Zensur kann gern die Sterne nehmen, aber nicht die Worte.
AntwortenLöschenListening again to: The Maniacs: If you tolerate this, your children will be next.
Was ist denn passiert mit Promisc?
AntwortenLöschenDer Song stammt übrigens von den Manic Street Preachers, aber das wissen Sie bestimmt selbst am besten.
Free Promisc!
AntwortenLöschenhttp://wildeorchidee.myblog.de/wildeorchidee/art/6483991/Free-Promisc
@Matt: Entschuldigen Sie die Verkürzung der Manic Street Preachers, ein Faux-pas von mir.
AntwortenLöschenBlogkollegin Wilde Orchidee hat mir einen Kommentar zuvor genommen, was ich ihr aber gern verzeihe... :-)
Entgegen der allgemeinen Meinung gibt es auch "schnelle" Schweizerinnen Joshuatree.
AntwortenLöschenSorry dafür. ;-)
Nachtrag @Matt: Ich habe damals meinen Blog aus Zorn gelöscht. Das war schwer.
AntwortenLöschenIch löschte ihn, weil mein Anwalt trotz bewiesener Gesetzeslage mir empfahl, Beiträge zu löschen, die die Telefonverkaufsbetrüger meines Vaters nach schwerer Recherche mit Namen zu nennen. Diese Zeit kostete mich viel Kraft.
Ich wünsche Ihnen, dass die Abbildung ohne Stern nicht auch irgendwann Ärger von irgendwelcher Seite (muss ja nicht die oberprüde Köchin mit ihren Fotogatten sein) einbringt.
Keep on Fighting,
J.
Liebe Andrea,
AntwortenLöschenbei Ihnen zerfallen sämtliche Ur-Reste von Vorurteilen, die ich gegen die Eidgenossen habe. Die natürliche Mehrsprachigkeit dort halte ich für progressiv.
Matt ist übrigens ein unglaublicher weltoffener Mensch, von daher halte ich Restriktionen gegen mich als Altleser dieses Blogs für ausgeschlossen. Allerdings muss ich wohl wieder spanische Weine verschicken... ;-)
@WO:
AntwortenLöschenIch habe sämtliche Vorvoruteile gegen über den Eidgenossinen seit Ihrer Blogbekanntschaft abgelegt. Schade, dass ich "Sie" *lach* nicht an Sylvester sehe.
Vielleicht kommt ja jemand aus dem Hamburger Raum auf eine Fetish-Party nach Stuttgart am 26.12.?
Lieber Joshuatree
AntwortenLöschenSo gesehen - aus der Sprache heraus - sollten Sie mich hier in der Schweiz dringend besuchen!
Ich wohne genau auf der Deutsch/Französischen Grenze und geniesse jegliche Behördenbriefe 2 sprachig.Eine Seite Deutsch und eine Seite Französisch. Das Papier gut ausgefüllt. So kann ich wählen. Fast alles. *zwinker*
Und im Geheimen verrate ich Ihnen jetzt, dass mein erstes Blog, welches ich in meinem Leben gelesen habe genau das hier von Matt war!
Ein weltoffener, musikbegeisterter, radfahrender guter Texter ist er schon lange :-)
Andrea
Ich lasse Sie beide mal alleine (und schaue Ihnen durch ein geheimes Guckloch stilvergnügt zu).
AntwortenLöschen@Joshuatree
AntwortenLöschenVon Hamburg nach Stuttgart - das wär ja toll!
Und Ihretwegen bedaure ich das auch sehr.
Es wäre schon lange Zeit mal fällig...
Herzlichst
WO
PS. Und Matt - falls Sie wirklich auf Party der besonderen Art Lust haben - kein Problem!
Ich würde mich auch über Ihre persönliche Bekanntschaft sehr freuen!
Die Wilde Orchidee
Gut zu wissen …
AntwortenLöschen@WO: Sie sind da?! Ich kämpfe gerade darum, dass H., mitkommt.
AntwortenLöschenMs. Columbo und Matt in Stuttgart - ein bezaubernder Gedanke - nur die Musik würe Herrn Matt stören, aber dafür gäbe es auch Ruhezonen...
@Matt: Schauten Sie stilvergnügt oder stillvergnügt zu? ;-)
AntwortenLöschenBeides! (Ein sehr kreativer Tippfehler …)
AntwortenLöschenSo reizvoll ja eine Fetischparty in Stuttgart („hasch Luscht?”) klingen mag, das „Sylvester” hat es mir einfach verdorben. Aber gut, immerhin war ich auch gar nicht eingeladen, so daß kein Schaden eingetreten ist.
AntwortenLöschenMeine Art von Fetisch wird merkwürdigerweise auch in den Kreisen nicht toleriert.
;-)
@GP: Ich komme in Ihren Blog nicht mehr rein. Helfen Sie mir?
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