01 Januar 2007

Das muss noch besser werden

Auf der Silvesterfeier thematisiert M. meine Anwesenheit. Man könne sich ja gar nicht mehr unbefangen verhalten, wenn ein Blogger da sei. Mehrfach kommt er darauf zurück, und ich gewinne schließlich den Eindruck, er möchte gern mal verbloggt werden.

Hiermit passiert.

P. erzählt, wie er alljährlich über die Aftershowparty der Berliner Echo-Verleihung marodiert und promifeindliche Streiche ausheckt. Seine überfallartige Schwitzkastentechnik soll vor allem Dieter Bohlen in unschöner Erinnerung haben. Und sein aus dem Hinterhalt inszeniertes Haareverwuscheln kommt bei Feldbusch & Co. auch nie toll an.

Auf unserer Silvesterparty aber spielen derlei Kindereien keine Rolle. Dafür andere. Einige Anwesende, allen voran die vielköpfig vertretenen Thais, frönen einem typischen Vergnügen des 21. Jahrhunderts: sich gegenseitig beim Fotografieren zu fotografieren.

Ich auch.

Nachts auf dem Heimweg begegnet uns an der für ihr zooartiges Ensemble sowieso berüchtigten S-Bahnstation Reeperbahn ein Menschenschlag, den Ms. Columbo kurz und korrekt als „Mischung aus ,Children of men’ und ,Das fünfte Element’“ bezeichnet, allerdings nicht in Hörweite.

Am Neujahrsnachmittag missvergnüge ich mich im Fitnessclub. Hier das Mängelstakkato: kein Klopapier, Geräte kaputt, Sauna kalt, Duschen defekt, keine Seife mehr da. Heroisch beherrscht gehe ich zum Tresen.


„Ich möchte mich beschweren“, sage ich, „haben Sie Stift und Zettel parat?“
„Das kann ich mir merken“, sagt die Frau.
„Da wäre ich mir nicht so sicher“, sage ich.
„So viel?“ fragt sie bang.
„Holen Sie bitte Stift und Zettel.“

Und sie tut’s. Wenigstens das klappt. Abends Terry Gilliams bizarrer Filmtrip „Fear and loathing in Las Vegas“ auf DVD: genau die richtige Droge, nach diesem Tag.

Jetzt muss es sich noch ein wenig steigern, das Jahr 2007.

7 Kommentare:

  1. Matt - ich frage mich - was geschah an Silvester in diesem Club?

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  2. Club? Hmm, danke, aber so groß ist mein Wohnhzimmer nun auch wieder nicht.

    Matt: Hmmpf. Mir hat die Party gefallen.

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  3. Mir auch, ganz großartig sogar. Kam das anders rüber? Tut mir leid.

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  4. In welche Fitnessstudio bis Du ,welches Neujahr auf hat ?
    Und wie wenig hast Du gefeiert ,
    das Du in der Lage bis,
    einsolches aufzusuchen ?
    Daniela

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  5. Wie: Deins hat nicht 365 Tage im Jahr offen? Wechseln, aber schnell …

    Beim Feiern neige ich dazu, bei Bewusstsein zu bleiben, daher habe ich immer auch noch was vom Tag danach. Kann ich nur empfehlen.

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  6. Matt: Nein, aber Sie wissen ja: Ich liebe es, Texte falsch zu interpretieren. :-)

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  7. Hatten Sie eigentlich gestern keine Post von der Reeperbahnrückseite im Briefkasten?

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