04 Januar 2011

Ein frohes neues …



Um am ersten Bürotag nicht unzählige Male Neujahrsgrüße austauschen zu müssen, war ich auf die Idee gekommen, mir einen gelben Klebezettel auf die Stirn zu kleben, auf dem stand: „Das wünsch ich dir auch!“

Als Testpersonen für die Effizienz und Wirksamkeit dieser Maßnahme sollten der Franke und Kramer herhalten. Ich betrat also frühmorgens stirnbeklebt ihr Büro und traf Kramer alleine an.

Stumm stellte ich mich vor ihn hin und starrte ihn an. „Was wünschst du mir auch?“, brummte er, „versteh ich nicht.“ Dabei schaute er mich an wie ein lernschwacher Koboldmaki.

„Ein frohes neues Jahr, du lernschwacher Koboldmaki!“, rief ich, ohne die aufflammende Empörung angesichts seiner Begriffstutzigkeit auch nur im Mindesten zu verhehlen.

Unversehens betrat der Franke den Raum, und ich wandte mich ihm vielsagend zu. „Was steht da?“, fragte er, „ich habe meine Brille nicht auf.“

Mein Versuch, dem Jahr 2011 gleich zu Beginn eine entscheidende Redundanzreduzierung aufzuzwingen, war damit bereits an den ersten beiden Klippen final zerschellt. Kramer scheiterte an intellektuellen, der Franke an körperlichen Defiziten.

Ich brach das Experiment sofort ab und wünschte hinfort allem und jedem ein frohes neues Jahr, und zwar durchweg verbal.

Ihnen allen übrigens auch.

7 Kommentare:

  1. Also, vielleicht haben Ihre Kollegen gelesen:
    "DAS wünsch ich Dir auch!"

    Und dann ist es für den einen die Reaktion eines Koboldmakis und für den anderen die wohl höflichste Antwort der Welt ... ;-)

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  2. blogg-hittn-wirtin04.01.11, 07:04

    Da möchte ich mich anschließen. Ich hätte Sie wahrscheinlich mit kreisrundäugigem Dackelblick gefragt: "Aber, Herr Matt ... was habe ich Ihnen denn getan?", und dabei verunsichert an mein schulterlanges, volles, glänzendes Haar gegriffen.
    *g*

    Ihnen übrigens auch, Herr Matt.
    :^)

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  3. Meine Damen und Herren, ich habe doch ALLES in Versalien geschrieben; die von Ihnen vermutete innere Fehlbetonung beim Lesen KANN also gar nicht entstanden sein!

    Aber beim nächsten Mal versuche ich es mit einem Zettel, wo draufsteht: „Du mich auch!“. Mal sehen, ob das besser funktioniert.

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  4. „Das wünsch ich dir auch!“
    Frau-Irgendwas-ist-immer, die sonst nur von Angesicht-zu-Angesicht fröhlich draufzu duzt

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  5. Na, Ihnen lasse ich das natürlich durchgehen … ;)

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  6. danke, danke.
    mir platzte tatsächlich beim lesen ein prustendes lachen heraus, obwohl ganz allein im raum- vielleicht guckt gleich einer rein mit einem zettel am kopp, auf dem steht: lachanlass?
    schönen gruß ins verwerfliche viertel

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  7. Um Sie zum Lachen zu bringen, würde ich noch zu ganz anderen Maßnahmen als nur gelben Klebezetteln greifen.

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