02 Februar 2007

Fundstücke (32)

1. „Wir hatten Glück in der Liebe und Spiele im Pech“ heißt es wunderschön verquer in Tom Liwas Song „Apfelkern“, den der tolle Songschmied fürs Comebackalbum seiner verschrobenen Indieband Flowerpornoes geschrieben hat. Die CD heißt „Wie oft musst du vor die Wand laufen, bis der Himmel sich auftut?“, und genau das habe ich mich auch schon mehrfach gefragt, wenngleich in etwas anderer Wortwahl. Wer übrigens wissen will, bis zu welchem Alter die männliche Pubertät anhält, erfährt das in meinem (leicht angejahrten) Liwa-Interview.

2. Während des Fitnesstrainings schaue ich MTV und muss mir anhören, wie Popsternchen Christina Aguilera ihren neuen Lieblingswitz erzählt. Er geht so: Wie ruft man einen Hund ohne Beine? Gar nicht – er kommt ja eh nicht. Die unterirdische Qualität dieses Witzes hat seine Verbreitung kaum behindert, wie man in manchem Blog nachlesen kann. Und jetzt auch in meinem, Shit.

3. Kein Wunder, dass mir bei Aguilera Kurt Tucholsky einfällt: „Der Mensch ist ein Lebewesen, das klopft, schlechte Musik macht und seinen Hund bellen lässt. Manchmal gibt er auch Ruhe, aber dann ist er tot." Hat Tucho gesagt, ohne Aguilera zu kennen. Ein Visionär.

4. Bayern München sollte nach dem heutigen 0:3-Desaster in Nürnberg sofort den Trainer wechseln. Ich wüsste auch den richtigen: Thomas Doll.

5. Bei jenem Zeitgenossen aus dem westfälischen Holzwickede, der um 18:41 Uhr über die Google-Suche „lange gespreizte Frauenbeine“ auf meinem Ritzen-Eintrag stieß, habe ich mich gefragt, warum er nicht lieber die Google-Bildersuche bemüht hat. Gleichwohl hatte er Glück, denn mein Eintrag offerierte ihm wirklich lange gespreizte Frauenbeine in Wort und Bild. Dennoch zog er, offenbar unbefriedigt, schon nach 54 Sekunden wieder von dannen. Wie kann ich bloß die Menschen mehr an mich binden? Ich weiß es nicht.

Alle bisherigen Fundstücke: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, Oh, my Google!

3 Kommentare:

  1. auf deutsch macht der witz natürlich keinen sinn. da gibt es schließlich die zweideutigkeit call = nennen/rufen nicht.

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  2. Zu 1.) Shit. Ich habe wohl auch das Ende der Pubertät vor einigen Jahren verpennt. Na, dann schreibe ich halt weiter ...

    Zu 2.) Laut Göttergattin und Zeitungsberichten sang Shakira nicht immer live bei ihren Konzerten. Schlechte Witze und Playback sollten tatsächlich in die Charta der Genfer Konventionen integriert werden.

    Zu 3.) Sollte ich nochmals einen Blog eröffnen, käme dieses Zitat als Header in die engere Auswahl.

    Zu 4.) In Nürnberg war man sich an diesem Tag wohl nicht ganz klar, was die zeitnahe Zusammenlegung von Bundesligaspiel und das Tagesende der Spielwarenmesse bedeutet. Eine Stunde im Stau (im Taxi mit tickendem Taxometer) macht einfach keinen Spaß. Das Ergebnis war für mich in diesem Fall zweitrangig.

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  3. Anonymous: „macht keinen Sinn“? Wahrscheinlich meinen Sie, der Witz funktioniere so nicht.

    Meine Erachtens fügte ihm die verlorengegangene Zweideutigkeit allerdings keine Qualität von einer Dimension hinzu, die mein Urteil revisionsfähig erscheinen ließe. „Macht das Sinn“ für Sie?

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