05 Februar 2006

Die meisten Unfälle passieren zu Hause

Manchmal agiere ich im Haushalt recht tölpelhaft, vor allem beim Staubsaugen. Es gelingt mir zum Beispiel regelmäßig, Ms. Columbos Radiowecker (Foto) derart zu touchieren, dass er losplärrt und von mir nicht mehr zum Schweigen zu bringen ist. Ihre Stirnfalte bei Behebung des Problems würde ich gerne fotografisch dokumentieren und hier abbilden, aber ich darf nicht.

Heute passierte mir etwas ganz Originelles. Beim Saugen des neuen Multifunktionsdruckers schaffte ich es, irgendwie die Faxfunktion zu aktivieren. Aber nicht nur das: Das Gerät wählte eine mir bis dato völlig unbekannte Nummer in Frankfurt. Während ich verzweifelt auf den Kasten einschlug, um den ganzen Vorgang zu stoppen, hörte ich auch schon die typischen Fiepgeräusche eines freudig auf die Avance aus Hamburg reagierenden hessischen Faxapparates, welcher dann auch eifrig die Nachricht entgegennahm, während ich bis zuletzt wie wahnsinnig alle möglichen Tasten drückte, vergebens.

Was ich gefaxt habe: keine Ahnung. Ein Blatt jedenfalls lag nicht drin, aber vielleicht war noch etwas im Speicher. Bin jedenfalls gespannt auf die Antwort. Und auf Ms. Columbos Reaktion, wenn sie diesen Blog-Eintrag liest.

Eine andere Topaktion gelang mir damals beim Aufhängen einer hölzernen thailändischen Glücksgöttin, die wir auf dem Flohmarkt erstanden hatten. In Ermangelung einer ausreichend großen Leiter – wir haben sehr hohe Decken – stellte ich unser zweibeiniges Alumodell auf den Wohnzimmerflachtisch. Zwar konstatierte ich eine nur unwesentlich unter der Tischlänge angesiedelte Spreizbreite der Leiter, doch mir war unklar, welche Folge das Hochsteigen haben würde: Sie spreizte nämlich die Beine noch etwas weiter, und das reichte aus, um mit Karacho über die Tischkante zu rutschen.

Alles brach zusammen, Matt plus thailändischer Glücksgöttin krachten auf den Tisch, ich mit dem Steiß voran. Es war kein schönes Gefühl. Allerdings tat die früh geforderte Göttin ihre Pflicht – ich brach mir nicht das Rückgrat.

Ich finde übrigens Handwerker total unterbewertet.


Ex cathedra: Die Top 3 der epischsten Balladen
1. „The ballad of Emma Deloner“ von Midnight Choir
2. „Comfortably numb“ von Pink Floyd
3. „Carnival“ von Dead Can Dance


13 Kommentare:

  1. Dein Beitrag macht noch einmal sehr deutlich, welche Gefahren bei der Hausarbeit besonders auf Männer lauern. Nur eine massive Entlastung des Mannes bei diesen Tätigkeiten führt zu weniger Unfällen und partnerschaftlichem Verdruß. Danke für dieses Fazit, das ich gern in Zukunft noch offensiver kommunizieren werde.

    Aber warum in Gottes Namen saugst Du auch Deinen Drucker?

    AntwortenLöschen
  2. Auf diese Frage habe ich natürlich gewartet. Ganz einfach: Weil dieses biomorph geformte Ding praktisch nicht zu wischen ist, geschweige denn mit feuchten Lappen, was die Elektronik auf Dauer sicher übelnähme.

    Also hantiere ich mit Staubsauger und Bürstenaufsatz. In der Regel klappt das ja auch. Übrigens ging das Fax an die Bank Union Investment, wie sich inzwischen herausgestellt hat.

    AntwortenLöschen
  3. ist es nicht generell so, dass männer sich absichtlich ungeschickt anstellen, damit sie gewisse tätigkeiten nicht mehr erledigen müssen? ;-)

    AntwortenLöschen
  4. Zumindest in meinem Fall ist das völlig falsch. Das Staubsaugen ist meine Aufgabe, und Punkt. Mit den Konsequenzen muss ich alleine fertigwerden.

    AntwortenLöschen
  5. Armer Matt Wagner und Glücksgöttin sei Dank. Wo doch die Weiber normalerweise nie zur Stelle sind, wenn man sie braucht.

    AntwortenLöschen
  6. Lieber burnster, das will ich nicht gehört haben. Und ich hoffe, dass Frau eins60 dem entschieden entgegentreten wird.

    AntwortenLöschen
  7. Lieber matt, es kommt ganz darauf an, WOFÜR burnster die „Weiber" braucht. Und dann haben sie vielleicht allen guten Grund, nie zur Stelle zu sein ... :-))

    AntwortenLöschen
  8. Na, DAS verschlägt ihm bestimmt die Sprache.

    AntwortenLöschen
  9. Huch, ein PC Blog. Dann muss ich schnell wieder weg. Hab mich zu wenig unter Kontrolle.

    AntwortenLöschen
  10. burnster: nur zu 64% PC. 36% sind gänzlich "evil", wie die Gematriculator-Analyse zeigte...

    AntwortenLöschen
  11. Ja, burnster, bitte treiben Sie dieses Blog über die 50-Prozent-böse-Marke, bitte!

    (Wortbestätigung: gnaqaq …)

    AntwortenLöschen
  12. Huch Matt, you´re really gonna to be be evil?

    Ich schlag schon mal die Hells Bells an. Was weiß ich, was mich hier noch erwartet ;-)

    AntwortenLöschen
  13. Bei der Göttin handelt es sich wohl um eine Hindu und zwar vermutlich um eine Inkarnation der Durga: Kali, Shakti oder Ghanga.(auf Seerose sitzend).

    Böse geendet hätte es mit Sicherheit bei einer Shiva (stehend), Göttin der Zerstörung.

    Der Herr Burnster (Frontman von The Sealevel) ist nur gefährlich, wenn man ihn reizt. Dann wird er ganz schön uuj (ungeduldig und jähzornig, ebenso wie sein Freund MCWinkel)

    AntwortenLöschen