Beim Küssen entsteht die Glücksdroge Dopamin. Das ist ein Stoff, gegen den der Staat nichts unternehmen kann, weil jeder Körper ihn produziert, sogar DEINER und der von Wolfgang Schäuble (sofern er küsst).
Ein Nachteil dieser Droge: Sie vermindert das Denkvermögen. Und zwar so stark, dass Antje, die sich vor fünf Wochen im Grünen Jäger (St. Pauli) bis morgens in der Früh dem Küssen – also dem verdummenden Dopaminrausch – hingab, leider vorm finalen Goodbye vergaß, ihr zufallsbekanntes Kusspendant um Telefonnummer, Mailadresse oder wenigstens den Namen zu bitten.
Jetzt zieht die arme Maus traurig durch die Stadt mit in Folie eingeschlagenen Zetteln, die sie mit zu billigem Klebeband an Lichtmasten pinnt, um sie wiederzufinden, die Kussbekanntschaft von damals. Und all das nur, weil ihr das Dopamin die Sinne vernebelte, während sie selig an einer fremden Zunge nuckelte.
Das abgebildete Gesuch fand ich in der Friedensallee. Antje, offenbar zurzeit nicht dopaminiert, vermerkt darauf zur Sicherheit ihre Mailadresse; sie lautet, wenn ich es richtig entziffert habe, antje.altona@gmx.de.
Also: Wer immer sich dunkel an den stundenlangen Austausch von Körperflüssigkeiten mit einer Unbekannten am 6. 1. im Grünen Jäger (St. Pauli) erinnert, möge sich bei Antje melden.
Bitte beachten: Es gibt (wahrscheinlich) nur eine Person, die Antje vorschwebt, ok? OK??
Ex cathedra: Die Top 3 der Songs über vergebliche Liebe
1. „Living next door to Alice“ von Smokie
2. „Long black veil“ von The Band
3. „If you see her say hello“ von Bob Dylan
Diese körpereigene Dopaminproduktion ist doch sicher ein Gendefekt. Das gehört auf jeden Fall verboten! Der hochgradig infektionsgefährdende Lippenkontakt beleidigt die religiösen Gefühle tausender Anhänger des einzig richtigen Glaubens und ist aus Sicht der Reproduktionsmedizin völlig unnötig.
AntwortenLöschenDerart subversive Aushänge kann und darf ein moderner Staat nicht hinnehmen, zumal schon bald ein unkontrollierbarer Schwarzhandel von Küssen entstehen könnte.
Durch illegal abgegebene Küsse entgehen dem Staat jährlich mehrstellige Millionenbeträge durch nicht abgeführte Kußsteuer.
"lydiwmda" abtippen zu müssen ist entwürdigend. ceterum censeo blogspotinem esse delendam!
Sie benennen das richtige Problem, Herr Fellow. Vor allem das steuerhinterziehende Küssen im Dunkeln, in aller Heimlichkeit, womöglich gar in Schlafzimmern ist nicht hinnehmbar. Allerdings kann man dem schlecht beikommen. In jedem Haushalt installierte Kameras würden helfen und müssen wohl auch kommen. Hier auf dem Kiez fangen sie schon damit an, zunächst allerdings nur draußen: Reeperbahn und Spielbudenplatz sind bereits kussüberwachte Zone. Es funktioniert tadellos!
AntwortenLöschenHallo Matt,
AntwortenLöschenDu ziehst die Chemie zur Erklärung des Phänomens heran, Fellow passenger betont genetische und bürokratische Aspekte (noch sind Gendefekte ja -zum Glück-erlaubt).
Ich hingegen glaube, dass Amor, der frühlingshafte Liebesbote, ganz traurig wäre, wenn er dies hier liest und erfahren muss, dass sein Pfeil so ins Leere schoss! (Und sein, äh, himmlisches Wirken so schnöde und irdisch interpretiert wird.
Liebe(s)grüße, ;-)
Aloisius
Amor ist generell ein überschätzter Schütze, wie ich finde. Wie oft ging sein Geschoss schon daneben oder fand die völlig falsche Zielscheibe!
AntwortenLöschenUnd wenn es dann mal richtig hinhaut – ich denke z. B. an Romeo und Julia –, dann stimmen plötzlich die Rahmenbedingungen nicht.
Nein, Amor hatte einen lausigen Score in den letzten Jahrtausenden. Man sollte über eine Neubesetzung dieses Postens nachdenken.
John Wayne hätte sicherlich die Rolle besser ausgefüllt, da gehe ich voll d´accord mit Ihnen.
AntwortenLöschenIch finde übrigens die Geschichte ein wenig rührselig, fast schon traurig. Wenn man die zynischen Gedanken mal nach hinten schiebt (der Kerl hat sich vermutlich am nächsten Tag an nix mehr erinnert, bis sein Kumpel ihm erklärt hat: "Boah, sah die scheiße aus, Alter!"), dann ist das wirklich ein hollywoodreifer Stoff, bei dem einem ganz kleine Tränchen über die Wange laufen können, vor allem dann, wenn man sich das Herumirren, die vergebliche Suche und später - aufgrund Ihres Beitrages natürlich - das Finden und Happy End vorstellt.
Wirklich, ich bin schon ganz mitgenommen.
Ach, ich wäre gern der Postillon d'amour in dieser Sache. Falls sich das herausstellt, werde ich es hier stolz bekanntgeben.
AntwortenLöschenJa, hmm? Was soll amn da sagen. Sowas Passiert eben. Aber jetzt schiebt das doch bitte nicht auf das schöne Dopamin, welches ja bekanntlich auch bei dem Gebrauchvon diversen illegalen Substanzen eine Rolle spielt. Zu behaupten, man werde allein durch küssen dumm ist eine glatte Frechheit. Wenn die Trulla nicht in der Lage ist den Namen des Don Juans rauszufinden waren mit sicherheit noch so einige andere Rauschmittel (Alkohol, Pot, Crack oder Kleber) mit von der Partie.
AntwortenLöschenDr.Wurscht
Das kann wohl nur Antje widerlegen - oder bestätigen.
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