Als treue Kunden des
Gärtnerhofs Bienenbüttel finden wir es nur in engen Grenzen großartig, dass wohl ausgerechnet von dort die EHEC-Tierchen ihren Siegeszug durch Norddeutschland antraten.
Die Bienenbüttler Biosprossen gehören seit Jahren zur Stammzutat von Ms. Columbos formidablen Salatkreationen. Daher lausche ich seit den
heutigen Neuigkeiten durchaus etwas aufmerksamer in mich hinein als gemeinhin üblich. Doch da tut sich wenig, Außergewöhnliches schon mal gar nicht.
Zurzeit fragen sich natürlich mal wieder alle reflexartig, was man denn noch essen könne, aber wir tun das nicht, sondern: Gibt es eigentlich in Hamburg ein Insektenrestaurant?
Gegrillte Maden, gesottene Heuschrecken, Ameisen mit Röstaromen – klingt doch interessant. Und so was wie EHEC käme zum Beispiel einer Vogelspinne mit Selbstachtung gar nicht erst nicht ins Nest.
Meine Recherchen nach einem entsprechenden kulinarischen Angebot hier in der Stadt blieben jedoch erfolglos. Ich stieß dabei allerdings auf einen ähnlich Interessierten, der so clever war, im vergangenen Dezember mal beim australischen Restaurant
Down Under im Grindelviertel nach eventuellen Insektendelikatessen zu fragen.
Die
Mailantwort war bemerkenswert pragmatisch und locker, in semantischer wie grammatischer Hinsicht:
„Hallo F.,
erstens: haben wir nicht, zweitens: ist auch grade Winter hier, also keine Insektensaison, drittens: keine Ahnung wer son Scheiss machen würde außer wir.
Also, du bringst die Insekten und wir frittieren dir die.“
Würden alle deutschen Unternehmen ihre Kunden so zuvorkommend behandeln, wären wir Weltmarktführer, und zwar in allem, Punkt.
PS: Das Foto zeigt Travemünde, einen Stadtteil der EHEC-Stadt Lübeck, wo wir heute einen tollen Tag am Strand verbrachten, wenngleich er mir einen gleich zweifachen Spann- und Schienbeinsonnenbrand mit auf den Weg zurück nach Hamburg gab.