12 Juni 2010

Die Ruhe vor dem Anpfiff

Freitagmittag auf dem Heiligengeistfeld war das größte Fanfest der Republik noch nicht viel mehr als Wille und Vorstellung. Grund genug, die Ruhe vor dem Sturm zu dokumentieren, fotografisch.



Mittags herrschte zwischen Rollstuhlfahrern und Sicherheitsleuten noch ein Verhältnis von 1:1. Dass später auch das Eröffnungsspiel so ausgehen sollte, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen.



Der Dönerstand versucht an eine vom Besitzer wohl als typisch verstandene anatolische Machokultur anzuknüpfen. Irgendetwas sagt mir allerdings, dass er damit signifikant weniger Frauen an seine Bude locken wird.



Der Deutschlandpavillon hat sich etwas unglaublich Originelles ausgedacht: eine schwarz-rot-gelbe Sitzgruppe. Die verschüchterte weiße Tischsimulation in der Mitte muss sich fühlen wie der Gazastreifen.



Der von Vorschriften eh geknechtete Kiez begrüßt herzlich einige neue Verbote – darunter Menschen, denen die rechte Hand abbröckelt (u. l.) sowie trichterförmige Tröten. Und womit? Ganz genau.

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14 Kommentare:

  1. Joshuatree12.06.10, 00:37

    Darf ich bitten, mir das Verbotsschild in Reihe 2 links zu erkären? Elektrischer Rasierapparat? Auch nach längerer Verbotsschildanalyse fehlt mir dazu jegliche Kreativität des simplen und zeitnahen Verstehens, was mich als Besucher dort disqualifiziert.

    Der Deutschlandpavillon mit den genannten Polsterfarben ist marketingtechnisch gesehen ein Glanzstück. Er ist von den Bierbänken auch abgetrennt und das VIP-Bier sicher teurer.

    btw: Ich bin im Besitz einer Vuvuzela aus dem Hause Paulaner. Allerdings reduziert meine Gattin deren Einsatz in unserem Garten.

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  2. Das soll wohl eine Getränkebüchse darstellen. Vielleicht auch eine Rohrbombe. Beides ist jedenfalls verboten auf dem Kiez; also versuchen Sie’s erst gar nicht.

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  3. Nils die Maus12.06.10, 04:41

    Getränkebüchsen sind auf dem Kiez verboten? Wie jetzt? Glas weiß ich ja, aber nun auch Dosen? Und nun? Soll ich aus den Händen trinken?

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  4. Nihilistin12.06.10, 10:45

    Ich finds doof, dass ich niemanden mit einem Baseballschläger zusammenschlagen darf (3. Reihe v.o. rechts).
    Wo ich mich doch jetzt seelisch und moralisch auf 5 Wochen Fussballcontent im kleinen Kiez-Blog vorbereitet habe.
    Menno.

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  5. Nils, Sie missverstehen die Intention: Man darf ÜBERHAUPT nichts mitnehmen, was oral einführbar wäre. Die entsprechenden Inhalte wollen sie nämlich dort auf dem Heiligengeistfeld monopolartig dominieren dürfen.

    Nihilistin, ich war zwar nur auf viereinhalb Wochen eingestellt, aber für Sie verlängere ich den thematischen Schwerpunkt natürlich gerne.

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  6. Nils die Maus12.06.10, 15:30

    Achso, das betrifft nur das Heiligengeistfeld während der Übertragung der Wettkämpfe für Pur-Fans.
    Wird dann das Heiligengeistfeld als Privatplatz deklariert, oder wie begründen die das rechtlich?

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  7. Sicher, er ist ja gepachtet für die Zeit der WM. Somit darf der Pächter auch sein Hausrecht ausüben.

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  8. Nihilistin12.06.10, 16:18

    Sie sind ein Pünktchenkacker, Herr Matt ;-)
    okokokok, 30 Kalendertage, 31 incl. Eröffnungsshow ohne Spiel.
    Und ich möchte zwingend in dieser Zeit Menschen mit Baseballschlägern erschlagen - deshalb werde ich nicht bei Ihnen um die Ecke Pablick Wjuing machen, da darf ich das nicht.

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  9. Über als kontraproduktiv erkannte Verbote muss man sich manchmal einfach souverän hinwegsetzen.

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  10. Bitte immer weiter bloggen - ich kann zwar durch die Lachtränen gerade nichts mehr entziffern, aber das wird schon wieder - da nehme ich mich mit meinen Betrachtungen zur WM natürlich eher bescheiden aus...

    herzliche Grüße,

    Claudia

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  11. Verehrte Claudia, ich hatte zwar eh nicht vor, damit aufzuhören, aber jetzt natürlich erst recht nicht.

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  12. HerrUnbekannt13.06.10, 13:57

    Da es sich um Fußballübertragungen handelt vermute ich mal das Niederknüppeln erlaubt ist. Baseball bleibt aber weiterhin verboten.

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  13. Nihilistin und Matt... vielleicht könnte man sich auf einen Monat einigen? ... und essen Frauen überhaupt Döner? Ich glaube, in meinem Bekanntenkreis kenne ich keine.

    Stefan

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  14. HerrUnbekannt, für diesen Hinweis bin ich Ihnen dankbar. Immer genau hinschauen!

    Stefan, mir geht es genauso. Von daher ziehe ich diese Prognose zurück.

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