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13 August 2009
Ei der Tauss!
Ach herrje, die SPD mal wieder …
Erst nennt heute-Moderatorin Petra Gerster den Spitzenkandidaten versehentlich „Vizemeier“ (kriegt aber wenigstens vorm eigentlich unweigerlichen „Steinkanzler“ noch die Kurve), und dann macht die Siegburger SPD-Filiale mit einem komplett merkbefreiten Plakat Wahlkampf (via Out of Uppen).
Beim gemeinsamen Betrachten dieses … nun ja … diskutablen Entwurfs springt ausgerechnet der Franke den SPD-Layoutern bei. Die Siegburger SPD in Gestalt von Herrn Sauerzweig, führt er plausibel aus, sei einfach derart unschuldig und reinen Herzens, dass sie niemals auf jenen schmutzigen Gedanken gekommen wäre, den wir und der Rest der Welt natürlich sofort haben.
Ja, er hat Recht: Das Böse, Gemeine, Widerwärtige entsteht erst im Auge des Betrachters. Wir sind die Ekligen, nicht die Siegburger SPD! Im Grunde wird sie also gerade durch die besondere Art und Weise der Gestaltung dieses Plakates – jawohl! – wählbar.
Mich würde trotzdem interessieren, wie Ex-SPDler Jörg Tauss den Entwurf findet.
Edit 14.8.2009, 00:41
Das Plakat ist schon von 2008 und wurde von der Siegburger SPD längst eingemottet. Meine Quelle, das „Out of Uppen“-Blog, ist seit heute Abend plötzlich nicht mehr existent, doch es gibt viele Quellen im Netz, z. B. die hier. Das Plakat war demnach rund sieben Stunden bei der SPD Siegburg online; die Lücke klafft dort noch heute.
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Oh nein, Siegburg. Nach dem Dekolleté-Poster der CDU jetzt auch noch das - aus meiner Heimatstadt! Herr Matt, erlauben Sie bitte, daß ich mich für die Politiker in meiner Heimat fremdschäme.
AntwortenLöschenEine Wahlhamburgerin
Hiermit gestattet – willkommen in Club! (Und ich komme nicht mal aus Siegburg. Aber aus der Nähe …)
AntwortenLöschenMannmannmann. Dabei gibt es wirklich gute Werbeagenturen in dieser Republik.
AntwortenLöschenHängen die etwa immernoch Wahlplakate vom letzten Jahr auf?
AntwortenLöschen@Markus: Was verstehen Sie unter "guten Werbeagenturen in dieser Republik"? Dümmlichkeit meets Photoshop?
AntwortenLöschen--
jt
immer wieder sehr hilfreich die hinweise und fingerzeige in diesem blog hier.
AntwortenLöschenecht erstaunlich, dieses plakat.
Das ist unsere kranke Gesellschaft, die ein unschuldiges Foto in perverse Gedanken verwandelt.
AntwortenLöschenSag ich doch.
AntwortenLöschenman betrachte das Eis...unglaube Komposition.
AntwortenLöschenDer Verkehrsnachrichtensprecher sagte: "Achtung, im Elbtunnel liegt ein Außenspiegel. Der ist bestimmt kaputt."
AntwortenLöschenBeides doof.
erinnert mich an dieses werbeplakat mit der lüstern dreinblickenden frau und dem kleinen Jungen und dem Schriftzug "Mein Schlecker"..
AntwortenLöschennatürlich ist es unsere kapotte gesellschaft, die derlei dinge reininterpretiert, aber man muss sich schon manchmal an den kopf fassen und fragen, wie gewisse dinge durch gewisse kontrollinstanzen gelangen.
-ich mag deinen blog, schau hier gern vorbei.
grüße aus ottensen
Wie war denn noch der Wahlspruch, der seinerzeit auf jedem Mast in Bruchsal klebte: Ei der Tauss, wir wählen Jörg!
AntwortenLöschenEcht? Das habe ich nicht gewusst!
AntwortenLöschenWieso zum Hencker sucht jemand nach "r"?
AntwortenLöschenIhn hat in Bruchsal auch (fast) niemand gewählt... Landesliste!
AntwortenLöschenAch, wenn ich es doch nur auch online fände, das Titelblatt der Titanic zum zweiten Besuch von Papst Johannes Polenpaul in Deutschland (es mag 15 Jahre her sein). Es handelte sich um eine Zeichnung aber die Komposition war so exakt gleich, daß es sich unmöglich um einen Zufall handeln kann.
AntwortenLöschenUnd die Unterschiede waren vernachlässigbar: Im Hintergrund der Kandidat: Pope John Paul, im Vordergund auch ein kleines Mädchen, nur als ein kleines Schäfchen dargestellt.
Und Paul rief voller Entzücken: "Ich komme schon wieder"!
Wir waren auch damals schon alle so beseelt als dieser gute Christ in uns fuhr.
(Tötet Onkel Dittmeyer)
nur nebenbei.. das ist die Tochter vom Sauerzweig. Das aktuelle Plakat von ihm ist derzeitig in Troisdorf und Siegburg zu begutachten.
AntwortenLöschen(wie man nun unschwer feststellt, scheine ich wohl in der Umgebung von Siegburg zu leben.)
Man(n) sollte allerdings schon darauf achten, dass aus Vorsicht nicht irgendwann eine Paranoia wird. Sonst werden wir eines Tages an dem Punkt angelangt sein, dass z.B. in Schwimmbädern die Kinderplansch- und Nichtschwimmerbecken mit Sichtblenden versehen werden und die Bademeister jeden Abend nach Ende ihres Dienstes an den Lügendedektor müssen.
Martina, Sie haben natürlich Recht mit Ihrer Warnung vor Paranoia. Doch zwischen ihr und dem anderen Extrem – sich nichts bei irgendwas zu denken – liegt ein schönes Spektrum an Nuancierungsmöglichkeiten. Die Siegburger SPD hat es nicht genutzt.
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