Einst schoss er scharf in Wimbledon, inzwischen kämpft Ex-Tennisstar Michael Stich mit allen verfügbaren Waffen gegen Aids.
Ein Plakat seiner neuen Kampagne zeigt das abgebildete Motiv: Einem nackten Mann wächst statt des besten Stücks eine Pis(s)tole aus dem Bauch, vor ihm kniet eine halbnackte Frau und hat die Wumme im Mund. Daneben steht: „Zwischen Leben und Tod liegen nur 0,003 mm Latex.“
Wie aber eine hauchdünne Gummischicht, welche der Pistole eventuell übergezogen ist (das kann man nicht erkennen), jene Kugel aufhalten soll, die Madames Daumen unzweifelhaft in der nächsten Sekunde abfeuern wird, das weiß nur der Stich.
Metaphern, soviel ist sicher, sind Glückssache.
Ich würde das ja anders interpretieren, nämlich so, wie es gemeint ist. Aber dann würde ich mich als Spaßbremse outen und das liegt mir nun auch wieder fern.
AntwortenLöschenman ist das übertrieben überzeichnet. seit wann stirbt man wegen des oralverkehrs?
AntwortenLöschenEitle Werbekampagnen wie diese, die nicht auf sachliche Information, sondern nur auf "Schockwirkung" setzen, gab es schon öfter. Gerade Jugendliche werden damit eher verstört statt aufgeklärt. Ein Penis ist eben an sich kein Mordwerkzeug und Erotik auch keine grausame, bewußte Hinrichtung ...
AntwortenLöschenIch erlaube mir, zum dargestellten Oralverkehr die fachkundige Deutsche AIDS Hilfe e.v. zitieren:
"Oralverkehr: "Blasen", "Lecken" oder "Lutschen" birgt ein Risiko, wenn Sperma oder Menstruationsblut in den Mund der Partnerin/des Partners gelangt. Bei der Aufnahme von Vaginalflüssigkeit (ohne Blut) reicht die Viruskonzentration unter normalen Umständen für eine Ansteckung nicht aus, da nur eine kleine Menge in den Mund gelangt und diese außerdem durch den Speichel "verdünnt" wird. Unter bestimmten Bedingungen wie z.B. Verletzungen der Mundschleimhaut, etwa infolge einer Pilzinfektion, kann das Risiko allerdings erhöht sein."
Und dabei gibt es soviel schönere Methoden, den Geschlechtspartner während des Aktes zu meucheln als eine 9mm-Pistole.
AntwortenLöschenUnd gegen keine dieser Methoden schützt eine dünne Latexschicht.
Man sollte auch nicht vergessen zu erwähnen, daß natürlich die Frau auf dem Bild vor allem Angst haben muß, schwanger zu werden. Oder hab ich da was verwechselt?
Ja! Und bei der Geburt kommen dann alles kleine Knarren raus...
AntwortenLöschenWo leben wir?
Habe dieser Tage in der Luzerner Zeitung einen Bericht gelesen. Headline:
"Sexualität ist allgegenwärtig. Pausenlos werden uns Bilder und Vorbilder aufgedrängt. Nun sollen wir auch noch über Sex reden. Was soll das bringen?"
oder weiter:
"Vielleicht muss man einfach akzeptiern, dass mit der Zeit primärer Reiz und Leidenschaft nachlassen"
Das Bild hätte auch zu diesem Artikel gepasst...
Ich glaube, wer solche Sprüche klopft wie die Vor-Kommentatoren hat die nachwachsende Generation überschätzt. Auch wenn die Gefahren beim Oralverkehr gering sind, so ist die Ansteckungsgefahr generell bei allen sexuellen Praktiken gegeben.
AntwortenLöschenIn Zeiten, in denen der Gebrauch von Kondomen bzw. die Bedeutung dessen bei den Jugendlichen zurückgeht und Werbung heutzutage provozieren muss, um wahrgenommen zu werden, finde ich die obige Printkampange angemessen.
miss foxxy - wie würden Sie die weibliche Vagina an sich abbilden? Verdun statt Vagina?
AntwortenLöschenWofür steht aus Ihrer Sicht in diesem Zusammenhang "Verdun"? Krieg?
AntwortenLöschenJa, natürlich - wir befinden uns mitten in dieser Metapher...
AntwortenLöschenEntschuldigen Sie, werter JT, aber jetzt habe ich ganz komische Bilder im Hirn, für die ich Sie demnächst in Hamburg zur Rechenschaft ziehen muß ;-)
AntwortenLöschenOh Gott - ich habe „Verdun 1917“ stets als Metapher für verlebte Gesichter verwandt. Schützengrabengesicht und so.
Verdammt. Ich glaube, ich werde Ihnen sogar für das Bild ein Bier ausgeben müssen.
Nunja, entweder teilen wir nicht dieselbe Art von Humor oder eine sachliche Auseinandersetzung scheint hier sinnlos...
AntwortenLöschen@GP: Nein, GP, nein: Ich werde mich hier nicht hinreißen lassen, Ihren Bildern zu folgen. Ich lache gerade Tränen, aber dies ist fremdes Terrain. Warum schreiben Sie Bier übrigens im Singular?
AntwortenLöschen@mizz foxxy: Ich muss mich für die ausufernden Unflätigkeiten meines Blogkollegen GP ein wenig entschuldigen.
Kommen wir zur sachlichen Auseinandersetzung zurück. Ich kritisierte die Metapher "Waffe/Penis". Um Ihnen diese für mich grausame Ungeheuerlichkeit plausibel zu machen, bat ich Sie um einen Kommentar über die durchaus auf der Hand liegende, aber abstrahierte Metapher "Verdun/Vagina".
Status: Sie finden die Werbung gut. Ich verachte sie. Aus den oben geschilderten Gründen. Warum finden Sie sie gut? Warum nehmen sich Jugendliche Ihrer Meinung nach daran ein Beispiel? Warum nimmt man nicht das Geld und fängt endlich an, Jugendliche vernünftig aufzuklären? Warum passiert das eigentlich nicht in der Familie? Fragen über Fragen. Auseinandersetzungen halte ich nur selten für sinnlos. Ich würde mich freuen.
@Ad:
AntwortenLöschenAids kann auch beim Oralverkehr übertragen werden...