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14 Dezember 2011
Ein Anfängerfehler
Ms. Columbo: „Wo hast du denn den gelben Schirm hingetan?“
Matt: „In die Abstellkammer. Wo hattest du ihn denn hergeholt?“
Ms. Columbo: „Aus der Abstellkammer.“
Matt: „Dann ist ja alles gut.“
Nun, das war gestern. Heute aber ist nichts mehr gut, gar nichts mehr. Der gelbe Schirm, das ist eine traurige Tatsache, wird nie mehr in die Abstellkammer zurückkehren.
Wir verließen kurz vor neun das Haus, es regnete, und ich spannte den gelben Schirm aus der Abstellkammer auf. Als wir auf die Reeperbahn einbogen, attackierte uns eine wilde Überraschungsbö von Osten, und mir unterlief der erste von zwei Deppenfehlern: Ich stemmte mich dagegen.
Der gelbe Schirm aus der Abstellkammer verbog sich sofort ächzend unter der Gewalt des Sturms, was zu meinem zweiten Deppenfehler führte: Ich drehte mich um. Sofort juchzte die Bö vor unverhofftem Glück, stürzte sich kopfüber in die kuschelige Heimeligkeit der Schirmhalbkugel und schlug sie in die falsche Richtung um.
Als ich endlich das einzig Richtige tat, also das, was ich trotz des Regens von Anfang an hätte tun sollen, nämlich das Gerät sofort zusammenzuklappen, war bereits nichts mehr zu retten.
Das gelbe Ding war binnen handgestoppten 3,4 Sekunden in ein Klappergestell zerlegt worden, und ich stopfte es missgelaunt in die nächstbeste Mülltonne – zu all den anderen Opfern, die noch vor kurzem im Besitz von Deppen gewesen waren.
Denn diese Panne hier war das Resultat eines lächerlichen Anfängerfehlers. Im nassen Hamburger Wind den Schirm aufspannen – das passiert normalerweise nur Touristen; also den gleichen Leuten, die auf Radwegen Hans-guck-in-die-Luft spielen und sich trotzdem nur unter allen Anzeichen der Empörung wegklingeln lassen.
Immerhin: Der gelbe Schirm war spottbillig. Ms. Columbo unterlaufen halt keine Anfängerfehler.
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Hamburg ist halt kein Pflaster für einfache Regenschirme, hier braucht es Sturmschirme. Und die knicken dann auch nicht ein, wenn man sie braucht.
AntwortenLöschenOh Oh! Das werde ich mir merken, sollte ich doch endlich mal nach Hamburg kommen: Schirm in der Tasche lassen und auf Radwegen nicht Hans-guck-in-die-Luft spielen und wenn doch, dann nicht empören, wenn ich weggeklingelt werde!
AntwortenLöschenHa! Wenn ICH mal nach Hamburg komme, wird es dem Hamburger erst auf den 2. Blick auffallen, dass ich gar nicht hierher gehöre :D
Anonym, mit einem Sturmschirm und gut entwickelter Muskulatur fliegt man doch weg! Nein, nein: kein Schirm, sondern Cape und Kappe, nur so geht’s.
AntwortenLöscheninchtomania, damit nehmen Sie uns aber die beliebte Chance, an Touristen rumzumäkeln. Bitte nicht! ;)
Meiner Meinung nach kann man an einem Regenschirm in Hamburg Ortsfremde und Touristen erkennen. Der gemeine Hamburger trotzt der erhöhten Luftfeuchtigkeit(von Ortsfremden Nieselregen genannt) ganz ohne Schutz (wir sind ja nicht aus Zucker), regnet es wirklich mal richtig, zieht man halt ne Regenjacke an ;)
AntwortenLöschenCape und
AntwortenLöschensüdwester.....
Sturmschirme sind in Hamburg ebenso überflüssig wie alle anderen Schirme, denn bei Sturm kommt der Regen sowieso waagerecht angeflogen.
AntwortenLöschenMs. Columbo wird die Dinger sicherlich nur für den leichten Sommerniesel einkaufen, schließlich macht sie keine Anfängerfehler :)
Also auf die Idee, in Hamburg einen Schirm aufzuspannen käme nicht mal mein von Ostwestfalen eingewanderter Mann...
AntwortenLöschenDa kommt einem ja die Frage, von wo Sie, Herr Matt, eingewandert sind.... als gebürtiger Hamburger wäre dieser Fehler allerdings wirklich unwürdig :-)
werter matt, da haben sie's! vielleicht werden einmal die enkel ihrer enkel hamburger sein, aber drauf wetten würd ich nicht...
AntwortenLöschenAls gebürtiger Hamburger (1973 im UKE) und in Norderstedt-Glashütte wohnender (quasi in Lemsahl/Poppenbüttel/Hummelsbüttel) und seit Anfang November aufgrund neuer Tätigkeit HVV-Proficardbesitzer (vom Arbeitgeber bezuschußt) und derzeit Hamburger-ÖPNV-Ausprobierer (er ist wirklich scheußlich), benutze ich aufgrund des Wetters seit einiger Zeit einen alten, großen (eigentlich für zwei Personen) Schirm den ich noch von früher hatte. Mittelklassequalität. Der ist mir jetzt auf dem Fußweg von/nach U-Bahn Steinstraße zur Spaldingstraße schon zwei oder dreimal umgeschlagen, und funktioniert dennoch noch allerbest. Einfach um 180 Grad drehen und den Wind (Sturm gibt's an der Küste, in HH gibt's allenfalls mal ne kräftige Brise) den Schirm wieder zurückstülpen lassen. Gute Schirme können das ab. Und echte Hamburger benutzen natürlich gute Schirme (oder fahren mit dem Kraftfahrzeug, denn der ÖPNV in HH ist oberätzend).
AntwortenLöschenMit'm Friesennerz oder modernerem Regenzeug in der vollen U-Bahn sitzen (der keimverseuchte Atem aller Insassen läuft als Kondensat an den Innenseiten aller Scheiben herab, da die auf Ekelmenschenwärme gebrachte Luft das Wasser nicht mehr halten kann; aber wehe man macht eine der albernen Fensterklappen auf, dann schreien sofort die "Es-Zieht"-Nazis aus allen Ecken) ist keine Freude.
Gruß Paddy
Paddy, es erleichtert mich sehr, dass es GRUNDSÄTZLICH auch echten und nicht nur Passhamburgern möglich und sogar gestattet sein KÖNNTE, einen Schirm zu benutzen – zumindest, wenn er qualitativ vergleichbar ist mit Helmut Schmidts Lunge.
AntwortenLöschenAllerdings entdeckte ich heute in der Abstellkammer einen Ersatzschirm in der Preisklasse von zehn Euro. Mal schauen, wie seine Biografie sich gestaltet.
Ein kurze Suche in den Begrifflichkeiten der Regenschirmwelt hat mir ein neues Wort beigebracht: Sturmknicktechnik. Vielleicht sollten Sie beim nächsten Kauf darauf achten, dann hält der Schirm sicher länger.
AntwortenLöschenIch vermute mal, daß meiner sowas hat. Ein baugleiches Modell fand' ich auch noch im Haushalt, allerdings mit ganz anderen Farben und Werbeaufdruck. Vermutlich handelt es sich also auch bei meinem Exemplar um irgendwelche Werbemassenware (es steht "Es regnet" drauf), die Dank dieser besagten Sturmknicktechnik keine Problem mit 'ner steifen Brise hat.
Die Länge von Spitze bis Griffende beträgt übrigens 104 cm (nur falls sie etwas in ähnlichem Format anzuschaffen gedenken). Taugt gut gegen Regen, auch bei Wind.
Gruß Paddy
„Sturmknicktechnik“: Dieses Wort werde ich nie mehr vergessen.
AntwortenLöschenIch mag zwar keine Schirme, rate jedoch dazu, falls doch noch ein weiterer Schirm angeschafft werden sollte, einen mit Winddurchlass zu nehmen:
AntwortenLöschenhttp://www.fcstpauli-shop.de/product_info.php/info/p618_Regenschirm-Totenkopf.html
R.I.P. gelber Schirm aus der Abstellkammer.
AntwortenLöschenIch sehe das ganz ähnlich: Dass man sich als Schirmnutzer als Dummbatz outet, weil Regen meist waagerecht verläuft (Ganzkröperschim in Form einer Kugel?) Da ich aber selber Fotos von kaputten Regenschirmen sammle, fände ich es tragisch, wenn diese Sturmknicktechnik sich all zu sehr durchsetzen würde; und begrüße es grundsätzlich, dass es noch so viele hoffnungslose Optimisten gibt, die sich vom Wetter ihren Schirm aus der Hand und in Stücke rupfen lassen.
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