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09 August 2010
Fundstücke (96): Pseudokunst
Manchmal passiert es monatelang nicht. Und dann stolpert man über gleich mehrere Pseudokunstexponate an einem Nachmitag.
Heute etwa stießen wir in St. Georg und in der Innenstadt auf diverse ästhetisch reizvolle Zufallsmotive, mit denen man jederzeit eine bestimmte Klientel zu exegetischen Überlegungen bringen könnte – ähnlich wie damals die pittoresken Fahrspuren von Palettenwagen.
Wenn die klassische Beuys-These noch immer stimmt und jedermann ein Künstler ist (weil Kunst nämlich in der Moderne erst durch die Wechselwirkung mit dem Betrachter entsteht), dann gilt das wohl auch für eine Reinigungskraft, die daran scheiterte, Plakatreste komplett zu entfernen (Foto oben) – und ebenso für die gemeine Grünalge in einem Hamburger Fleet:
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Die gemeine Grünalge halte ich für durchaus betrachtungswürdig, bei der Plakatwand will es mir jedoch nicht gelingen den ästhetischen Reiz auszumachen. Ich bin aber ein Kunstbanause, Fett und Filz haben mich auch nie begeistern können.
AntwortenLöschenMich würden eher die Plakatreste auf Leinwand, eventuell mittelbreit weiß gerahmt ansprechen. Der Künstler ist in dem Fall natürlich nicht der Verursacher, sondern der, der das Motiv als solches erkennt und auch entsprechend festhält - in diesem Sinne: Lob an den Fotografen, lautet doch gerade in dieser Disziplin das am häufigsten ausgesprochene Lob "Gut gesehen!".
AntwortenLöschenFett und Filz finde ich gar nicht so doof ... fettfrei geröstetes Knabberzeug z. B. ist nur der halbe Genuss und es gibt nichts gemütlicheres als gut eingelatschte Filzpantoffel!
Zaphod, Sie sind kein Kunstbanause, sondern ein Kunstverhinderer – weil Sie sich dagegen sperren, Kunst herzustellen durch ästhetischen Konsum derselben. Da kann der Beuys natürlich nichts für.
AntwortenLöschenFrau Wirtin, Ihnen muss ich in jeder Hinsicht zustimmen.