Die Backsteinfassade der Davidwache dünstet zurzeit abends eine Wärme aus, dass man glauben könnte, die Huren auf der anderen Straßenseite hätten sich nur wegen dieser Fernheizung so überschaubar angezogen.
Das aber ist ein Irrtum – genau wie der Glaube, man bekäme in der Eis- und Cafébar Lieblings in der Seilerstraße einen anständigen Espresso. Obwohl die Maschine dort imposant tut, erinnert das sich seiner Crema in Rekordzeit entledigende Endprodukt unschön an die charakterarmen Espressi aus der Ofenkanne.
Ich weiß nicht, woran es liegt. Vielleicht daran, dass die unbegabte Barista nach zwei Versuchen, den Altkaffee aus dem Siebträger zu prügeln, den verbliebenen Restsatz lieber ermattet drinließ, als einen dritten Versuch zu unternehmen.
„Wenigstens ist er billig“, redete sich Ms. Columbo die Lage schön. Doch 1,40 ist für Plörre entschieden zu teuer.
Das Lieblings kriegt trotzdem noch eine Chance, dank seiner Eistheke. Und vor allem, weil es der Versuchung tapfer widerstand, sich einen Deppenapostroph zuzulegen.
War bestimmt nur eine schlecht gespülte Tasse, in der noch Spülmittelreste hafteten. Schließlich fällt Bierschaum bei schlecht gespülten Gläsern auch schneller zusammen.
AntwortenLöschenGenau so wird es sein.
Das wäre eine weitere unverzeihliche Nachlässigkeit, denn ich trinke ungern Spüli, wenn ich für Espresso bezahlt habe.
AntwortenLöschenSchlechter Kaffee = schlechte Laune.
AntwortenLöschenAlso jedenfalls bei mir.
Schade eigentlich, denn das Lieblings präsentiert sich zumindest auf ihrer Homepage sehr ansprechend.
Wer aber tatsächlich alten Kaffeeprött zum erneuten Brühen verwendet, hat den Beruf verfehlt und die Kündigung verdient, ehrlich gesagt.
Liebsten Gruß,
Josie
der chef ist werber, bezahlt seine leute nicht anständig und läßt sich das eis von dante gelato liefern...
AntwortenLöschenNa, das würde ja passen … Dann nehme ich die Barista in Schutz: Wer schlecht bezahlt wird, hat ein Recht darauf, miesen Espresso zu servieren.
AntwortenLöschenAlso bei uns* spüle ich die Reste aus dem Siebträger grundsätzlich mit Wasser aus.
AntwortenLöschenAußerdem muss genug Kaffee im Träger drin sein und dieser gut festgedrückt werden, sonst ist zu wenig Druck drauf und der Espresso ist und schmeckt dünn und hat auch keine Crema.
Außerdem muss die Maschine mindestens 1 x die Woche mit einem speziellen Mittel gereinigt bzw. von Ölrückständen des Kaffees befreit werden, diese machen den Kaffee nämlich bitter.
Man kann also einiges falsch und richtig machen...
*Schleichwerbung nur auf Nachfrage ;-))
Gerne – per Mail! ;-)
AntwortenLöschenGute Espressoquellen kann man nie genug haben.
In der Wohlwillstraße (weiter unten, in der Nähe der Haspa) ist doch gerade ein Café (wieder?)eröffnet worden. Hab's noch nicht getestet, aber die zwei Mahlkoenige und die Handhebelmaschine sind ja schon mal amtlich! Ansonsten in Hamburg: das "Black Delight" und die "Due Baristi" natürlich! Absolut empfehlenswert!
AntwortenLöschenDue Baristi sind natürlich unübertrefflich. An guten Tagen schafft es höchstens Paulo vom Nudelitaliener im Mercado. Und er hat oft gute Tage.
AntwortenLöschenDer Kakao im Lieblings kostet mit Rum nur 60 Cent mehr, das fand ich überraschend wenig. Wenig überraschend war dann aber auch der Geschmack, dafür kann man da wohl 10 Becher trinken ohne den Führerschein zu riskieren. Espresso können die also auch nicht, das wird definitiv kein Lieblingscafé.
AntwortenLöschenDieser Bericht bestätigt mich in der Überzeugung, a) keinen Espresso und b) schon gar nicht in der Gastronomie zu trinken.
AntwortenLöschenAllerdings erstaunt mich immer wieder, wie oft man lauwarmen Milchkaffee vorgesetzt bekommt. Es scheint also beinahe eine Kunst zu sein, anständigen Kaffee zu servieren. Das ist ja ein bisschen wie ein Autohaus, welches Autos ohne Räder verkauft...