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24 Februar 2010
Was Kirche und Kiez trennt
Wer aktuell erwägt, zum Christentum zu konvertieren, hat die Qual der Wahl, aber buchstäblich.
Wo soll er bloß hin – zu den Kinderf*ckern, die vor jeder neuen Vergewaltigung die letzte einfach wegbeichten? Oder doch lieber zu den Suffköppen, die den Abendmahlswein wegkippen, als gäbe es selbst für sie kein Morgen?
Hach, es ist ein Krux mit dem Kreuz. Da lobe ich mir doch den Kiez: Hier ist der Sex nicht ganz so tabulos, und wer besoffen Auto fährt, ist in der Regel noch clever genug, sich nicht erwischen zu lassen.
Womit wir völlig unelegant überleiten können zum legendären Tittenmaler Erwin Ross, den Günter Zint, der unermüdlichste Kiezfotograf aller Zeiten, unzählige Male in seinem Leben abgelichtet hat.
Heute mailte mir Günter – selbst ein Kiezoriginal wie viele seiner Motive – einige sehr schöne Ross-Fotos, von denen ich hier eins dokumentiere.
Will sagen: Wer für Bücher, Filme oder was weiß ich St.-Pauli-Bilder aus knapp fünf Jahrzehnten braucht, der kommt an Günters Archiv nicht vorbei – und sollte sich einfach mal mit ihm in Verbindung setzen.
PS: Nein, er bezahlt mich NICHT für diesen Blogbeitrag. Er wusste nicht mal was davon.
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Bevor ich mich jetzt über Kleriker aufrege, bette ich denn lieber mein müdes Haupt und träume von tabulosem Sex. ;-)
AntwortenLöschenBtw... Herr Wagner, mich dünkt da fehlt ein '..ml' am "Suffköppen" Link.
Gruß & Gute Nacht !
Endlich mal ein Kommentar, der echt was bringt … ;-) Danke!
AntwortenLöschenSchon als Veronica Ferres in Schtonk
AntwortenLöschenmodelte, kam mir in den Sinn:
Nur Frauen können zwei Gewichte
gleichzeitig freihändig heben.
Jaja, Wasser predigen und Wein saufen. So isses halt mittlerweile mit den Leuten, die „im öffentlichen Leben” stehen. Gesetze gegen Kinderpornographie sind nur für den Mittelstand da, Leute, die betrunken Dienstwagen fahren, werden nur bei Privatunernehmen entlassen.
AntwortenLöschenAber was erwarten wir auch? Schließlich sind die Vertreter der Kirchen ja nicht unseren blöden weltlichen Gesetzen unterworfen, sondern nur denen von Gott, dem Herrn. Und dem gefällt es nunmal, wenn seine Kinder deren Kinder lieben, aber auch mal in kauf nehmen, dem Himmel neue Seelen zuzuführen...
Meine Güte, als ob wir keine anderen Probleme im Land hätten als Frau Käßmann! Die soll ihren Führerschein abgeben, eine saftige Strafe zahlen, sich entschuldigen und nächstes Mal schlauer sein, und ansonsten wie bisher eine hervorragende Arbeit leisten. Das kann man ja wohl kaum mit Kindesmissbrauch gleichsetzen. Und wie gestern in den Tagesthemen eine Frau aus der ökumenischen Frauengruppe Wunstorf so altklug wie richtig sagte: "Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein." Ich jedenfalls nicht. Bin auch schon mal nach zwei Cocktails Auto gefahren. Nachdem ich dann zwei Kilometer lang vor einem Polizeiwagen fahren durfte, hab ich mir geschworen, nie wieder mit Alkohol Auto zu fahren.
AntwortenLöschenSie stehen auch nicht in der Öffentlichkeit. Und Sie predigen sicherlich auch nicht, wie unverständlich Sie es finden, besoffen Auto zu fahren.
AntwortenLöschenFrau Käßmann ist eine Person, die sich hinstellt und moralisch überlegen diejenigen angreift, die das tun.
Wenn sie dann erwischt wird, daß sie selbst nicht glaubt, sich an die eigenen Regeln zu halten, hat sie eben nur eines verdient: Spott und Häme.
Ob es nun andere Probleme im Lande gibt oder nicht – na und? Dürfen wir uns deswegen nicht über Dinge aufregen, nur weil es etwas noch wichtigeres gibt? Das meinen Sie sicher nicht ernst.
Netter Versuch aber: Diese angebliche Gleichsetzung von Kindesmißbrauch und besoffen Autofahren. Rhetorisch zwar einfach, aber ganz nett.
@germanpsycho
AntwortenLöschenKindesmissbrauch und Saufen habe nicht ich gleichgesetzt, sondern Matt. Wenn er suggeriert, dass man sich zwischen den "Kinderfickern" und "Suffköppen" nicht entscheiden kann, setzt das doch beides gleich, oder hab ich da was falsch verstanden?
Und zur Moral: Natürlich finde ich es falsch, Menschen leichtfertig in Gefahr zu bringen. Trotzdem bin ich mit zwei Cocktails Auto gefahren. Menschen sind so, dass sie nicht immer vernünftig und richtig handeln. Es sollte aber auch möglich sein, Fehler wieder gut zu machen, vor allem, da im konkreten Fall niemandem ein materieller oder körperlicher Schaden entstanden ist. Deswegen sage ich, Frau Käßmann hätte für ihren Fehler "büßen" sollen (Führerscheinentzug und Strafzahlung) und dann zeigen, dass ein Mensch sich auch bessern und aus Fehlern lernen kann.
Nichts gegen pointierte Satire, aber das war ein bisschen neben der Spur, finde ich.
vierundachtzig, ich verdeutliche es Ihnen an einem anderen Beispiel, dann werden Sie es bestimmt begreifen. Nehmen wir an, ich sagte zu einer Frau: Mit wem hättest du lieber ein Blind Date, mit einem Ladendieb, einem Steuerhinterzieher oder einem Serienkiller – meinen Sie allen Ernstes, ich würde damit einen Ladendieb mit einem Mörder gleichsetzen? Der Aufbau meiner kleinen höhnischen Satire war genau der gleiche.
AntwortenLöschenGerman Psycho, Sie allerdings muss ich für den Anglizismus „netter Versuch“ schärfstens zurechtweisen. Das unterschreitet jedes Niveau, so was wollen wir hier nicht! (Entschuldigung für den Majestatis pluralis.)
Einverstanden Matt, Du hast nur die Optionen aufgezeigt, allerdings hinkt das Beispiel meines Erachtens daran, dass Du die Fehltritte einiger weniger als Motto der ganzen Religionsrichtung ausrufst.
AntwortenLöschenUnd mal ehrlich: Betrunken Autofahren ist wirklich kein Kavaliersdelikt und wird auch dadurch nicht besser, wenn man Schwein gehabt hat und nicht erwischt wurde. Denn auch wenn die Polizei den Betrunkenen nicht erwischt, so erwischt der Betrunkene möglicherweise andere Verkehrsteilnehmer. Das nur mal so zum Käßmann- / Kiezvergleich.
Ansonsten toller Blog!
@germanpsycho, an Deinem Kommentar misfällt mir, dass Du für einen Menschen, der versucht ein moralisches Vorbild zu sein, automatisch andere Maßstäbe zur „Sanktionierung“ anlegst, als für „normale“ Menschen, die nach zwei Cocktails noch Auto fahren. Führt das nicht jedes Bestreben, ein guter, rücksichtsvoller Mensch zu sein per se ad absurdum?
AntwortenLöschenSchärfer formuliert: Jemand, der besoffen ankündigt, noch Auto zu fahren, sollte also anschließend nicht der von Dir geforderten Spott und Häme ausgesetzt werden? Hat er sich doch an sein Wort gehalten und seine Ankündigung zielstrebig umgesetzt.
Es tut mir Leid, aber wenn Sie sagen, man kann sich quasi nicht entscheiden (Qual der Wahl, Krux mit dem Kreuz), anstatt sich für das weniger Schlimme, also die Suffköppe und Steuerhinterzieher zu entscheiden, bleibt es für mich eine Gleichstellung. Außerdem schrieb Anonym ganz richtig, dass die Gleichsetzung von persönlichen Fehlern mit einer ganzen Religionsgruppe gewagt ist. Für mich ist der Skandal in der katholischen Kirche nicht der Kindesmissbrauch Einzelner (es sei denn, man führt ihn auf das Zölibat zurück), sondern die Vertuschung danach durch die Kirchenoberen.
AntwortenLöschenNa ja, aber vielleicht werde ich jetzt auch zu kleinkariert...