14 November 2007

Liwa auf Kuba

Für einen Ex-Pornodarsteller ist A. ein erstaunlich scheues Reh. Er will sich einfach nicht zu mir vor die Bühne im Hafenklang stellen, auf der die Flowerpornoes spielen.

Dort steht sonst niemand, und wenn wir da stünden, dann versperrten wir Tom Liwa & Co. wenigstens ein bisschen den Blick auf den todtraurigen Saal. Denn kaum 30 Leute verlieren sich bühnenfern und schüchtern im Halbdunkel, inklusive A.

Sollen sie doch. Ich hingegen schaue mir Liwa näher an, der sich heute Abend für ein merkwürdiges Outfit entschieden hat. Auf dem Kopf trägt er eine übergroße schlammfarbene Zipfelmütze, die mich an den Film „7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug“ erinnert, obwohl ich ihn nie gesehen habe. Liwas Torso wird zudem umschlottert von einem weißen Nachthemd, wahrscheinlich aus dem Nachlass seiner Großmutter.

Es reicht ihm bis zu den Knien, darunter folgt nur noch nacktes Bein. Liwas Waden sind erstaunlich trainiert; die Muskulatur tritt geradezu eckig hervor. Natürlich ist der Zipfelmützenmann im Omahemd barfuß. Das ist nur konsequent.

Einmal kniet er sich hin, um ein Gitarrensolo zu spielen, der Mützenzipfel rutscht ihm ins Gesicht, er sitzt gebeugt da, und im orangen Licht des Hafenklangsaals wirkt Liwa plötzlich wie ein Häftling auf Guantanamo Bay.

Man kann sich von alldem einfach nicht mehr frei machen, nie mehr.

8 Kommentare:

  1. oh weh.
    oh mann.
    oh ja.
    aua.

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  2. Die Weltpolitik und die großen Filme der Menschheit verfolgen einen doch wirklich überall hin. Ist es das, was Sie sagen wollen?
    :-)

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  3. Wissen Sie nicht mehr? Es ist Ihre Aufgabe, mir zu erläutern, was ich sagen will.

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  4. Natürlich weiß ich das! Als würde ich das vergessen!
    Das war eine rein rhetorische Frage, die Sie lediglich mit einem "Ja, genau!" hätten beanworten sollen. Damit Sie sich verstanden fühlen, verstehen Sie?

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  5. Verstehen gehört nicht zu meinem primären Aufgaben, geschweige denn Fähigkeiten. Dafür habe ich meine Hofexegeten, denen Sie fürstlich entlohnt vorstehen. Also stellen Sie mir nicht solche Fragen!

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  6. Na gut, wenn ich noch mal eine Frage stelle, dann schiebe ich die Antwort sofort hinterher, okay?
    Okay.
    :-)
    Fürstlich entlohnt? Hahahahahaha, entschuldigung, ist mir so rausgerutscht..
    Zum Glück verdiene ich mich mit meinem Blog ja dumm und dämlich und betrachte die Frondienste für Sie als reines, sehr ehrenvolles Hobby.
    :-)

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  7. Na, hören Sie mal! Diese von mir zu Ihnen ins Saar- oder Aachener Land hinüberschwappenden Wellen der Zuneigung und des Respekts sind Ihnen nicht Lohn genug? Geht es Ihnen etwa um GELD? Ist es das, was Sie wollen? Von Anfang an?

    Ich bin geradezu ein Stück weit enttäuscht, wirklich.

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  8. Ich wollte nie Ihr Geld! Geld hab ich selbst wie Heu!
    Ja, wo sind sie denn die Wellen, ja, wo denn? Machen Sie doch mal ein Foto von den Wellen!
    Sehen Sie!
    Tze!

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