28 Januar 2011

Rügen haben kurze Beine



In einer Vorverkaufsstelle im Mercado möchte ich auf den letzten Drücker – nämlich nur wenige Stunden vor der Veranstaltung – noch eine Karte für eine Lesung im Literaturhaus erwerben.

Die Frau am Vorverkaufscomputer klackert ein wenig herum und sagt dann: „Ja, das geht noch. Möchten Sie eine Versicherung abschließen für den Fall, dass Sie krank werden bis heute Abend?“

Die Frage erwischt mich kalt. Sehe ich etwa derart moribund aus, dass mein Besuch der Lesung offensichtlich gefährdet scheint? Die Frau verneint das; es handele sich lediglich um eine Routinefrage. Das erleichtert mich, und ich verzichte.

Ich fühle mich sowieso leicht überversichert – Rente, Arbeitslosigkeit, Krankheit, Rechtsschutz, Riester, Leben, Haftpflicht, Hausrat, Fahrraddiebstahl, Krankenhauseinzelbettzimmer, Chefarztbehandlung: Da brauche ich nun wirklich nicht noch eine Lesungsbesuchsverhinderungsversicherung für heute Abend, zumal ich mich komplett beschwerdefrei fühle bis auf ein bisschen Rücken. Und wäre das auf bedenkliche Weise anders, dann erwürbe ich keinesfalls eine Eintrittskarte für eine Lesung, sondern kuschelte mich prophylaktisch in die Laken.

Für die Versicherung hätte ich übrigens, wie mir die Vorverkäuferin auf Nachfrage bereitwillig erläuterte, einen Euro und 80 Cent berappen müssen. Das sind 18 Prozent des Kartenpreises – eine Rendite, mit der sich auch Josef Ackermann zufrieden gäbe. Vielleicht sogar Carsten Maschmeyer.

Egal, alles ging gut, ich erreichte unfallfrei die Lesung, und die war ganz großartig – vor allem, weil der unvergleichliche Titanic-Autor Pit Knorr Stargast war. Er las unter anderem die Kalauereske „Der Inselpfarrer“, in der unzählige Inselnamen aufs Furioseste zu einer Geschichte verbogen, verzahnt, verknotet und verhackstückt werden. Auszug:

„Da ist doch nichts Hawaii. Ich bin Künstler und Malediven.“ „Du malst Diven? Bahamas doch! Rügen haben kurze Beine. Gestehe: Du willst dich mit ihr auf der Sumatratze wälzen, denn dich erregt der Anblick ihrer entblößten Spitzbergen und ihrer rasierten Formosa. Was regt sich denn da in deiner Helgoländen Gegend?“ „Ach", sagte er, „das ist doch nur mein kleiner Bornholm.“ „Das sieht mir aber mehr aus wie eine ausgefahrene Lanzarote!“ Und er wurde ganz Rhodos.
Viele glauben, dieser Irrwitz sei original von Otto Waalkes, weil der die Nummer im Programm hatte, und das leichtgläubige Internet denkt das mehrheitlich auch, doch nein: Es war Pit Knorr, der sich das Stück für Otto aus den Hirnwindungen wrang, und dafür sollte man ihm auf Knien danken.

Ich täte es jedenfalls sofort, wenn ich nicht auch ein bisschen Knie hätte – aber nicht so stark, dass ich heute Abend nicht die Lesung hätte besucht haben können.

Das Foto zeigt übrigens Rügen, zumindest einen Teil davon.


26 Januar 2011

Was Draculina wirklich will



Diese Werbung hängt zurzeit in Hamburger U-Bahnen.

Ich habe auf dilettantische, doch wirkungsvolle Weise den restlichen Text abgedeckt, so dass man nicht mehr sofort sehen kann, in wessen Dienst uns diese liebreizende Dekolleteevampirin da so ultraböse anfaucht.

Wofür also wirbt Draculina bloß – ist sie vielleicht das neue Testimonial eines radikalen FDP-Flügels, der den Liberalismus ruchlos bis zum blutrünstigen Liberalizismus übergeigt?

Oder vertritt die strengfrisierte Furie mit den Spockohren etwa einen Sado-Maso-Swingerclub, aus dem man frühmorgens glückselig mit blutenden Bisswunden heraustaumelt?

Beides nicht, nein: Die Dame wirbt für eine Senioreneinrichtung, die „vielseitig interessierte und engagierte examinierte Altenpfleger/innen“ sucht.

Statt auf ein wildes, gefährliches Leben in der Twilightzone läuft also alles auf Windelnwechseln in Wechselschichten hinaus.

Wer sich bewerben will: Ich habe die Telefonnummer.



25 Januar 2011

Ist ER wieder da?



Die abgebildete Tonne scheint mir das bisher wichtigste Indiz für die Wiederkehr des Herrn zu sein, zu dessen bevorzugten Hobbys es bekanntlich schon immer gehörte, Lahme wieder gehend zu machen.

Anders jedenfalls ist das erstaunliche Krückenkonglomerat im Recyclinghof von St. Pauli kaum schlüssig zu erklären.



24 Januar 2011

Das Herz von St. Pauli



Unter den Fans des FC St. Pauli gibt es eine Fraktion, die sich „Sozialromantiker“ nennt. Sie wendet sich gegen die Kommerzialisierung des Vereins, gegen dauerblinkende LED-Werbebanden, gegen Stripshows in den VIP-Logen und markenkernfremdes Marketing.

Ihr selbstironischer Name soll sie präventiv schützen vorm unweigerlichen Vorwurf, von gestern zu sein, die Mechanismen des modernen Fußballs nicht zu verstehen. Ihr Name reißt diese Tür einfach sperrangelweit auf, so dass sie erst gar niemand mehr einzutreten braucht.

Doch es kann sein, dass die selbstironischen Sozialromantiker des FC St. Pauli einer Zeit nachtrauern, die leider nicht so war, wie sie glauben.

Denn 2008, zu Zweitligazeiten, sollen nach Aussage des Hauptangeklagten im Fußballwettskandal bei mehreren Partien insgesamt fünf Spieler des FC St. Pauli bestochen gewesen sein.

Bisher wusste man von einem, und so etwas kann vorkommen, auch in der besten Familie. Ein schwarzes Schaf kann es immer geben, dagegen ist kein Verein, kein Unternehmen, keine noch so verschworene Gemeinschaft gefeit.

Aber fünf? Das wäre fast die halbe Mannschaft. Das wäre ein GAU für meinen kleinen Stadtteilverein, das würde ihn in den Grundfesten erschüttern.

Der FC St. Pauli konnte zwar noch nie mit Meisterschaften wuchern, aber immer mit Glaubwürdigkeit, Integrität und Herzblut. So schaffte es der Club, die Fanszene gleichsam zu verschmelzen mit dem Verein. Bei keinem anderen deutschen Proficlub nehmen die Anhänger so viel Einfluss auf die Vereinspolitik, und nirgendwo werden sie so ernstgenommen von der sportlichen und betriebswirtschaftlichen Führung.

Sie weiß einfach, dass die Fans die Außenwirkung des Clubs mehr prägen, als es ein Vorstand oder gar die Mannschaft selbst je könnte. Ihr Antirassismus, ihr Kampf gegen Neonazis, ihr Engagement gegen die Yuppiefizierung dieses kleinen Stadtteils: Ohne diese politische Homogenität und ihre Rückwirkung auf das Image des FC St. Pauli wäre der Club nur eine kleine graue Fahrstuhlmannschaft unter vielen.

So aber hat er Fans auf der ganzen Welt, und das Stadion ist dauerausverkauft, so dass man selbst als Vereinsmitglied praktisch niemals Karten bekommt. Und die Fußballprofimannschaft ausgerechnet dieses unvergleichlichen Clubs soll 2008 fünf Verräter in ihren Reihen gehabt haben, die auf sämtliche Werte, die der FC St. Pauli verkörpert – Glaubwürdigkeit, Integrität und Herzblut –, geschissen haben …?

Undenkbar. Doch warum sollte Sapina lügen, warum Anschuldigungen frei erfinden?

Noch sind keine Namen bekannt, noch ist alles in der Schwebe. Und dennoch geht man momentan anders durch St. Pauli – so, als veränderte sich nicht nur die Architektur dieses Stadtteils radikal, sondern auch sein wahres Herz.

Und ich meine nicht die Reeperbahn.

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23 Januar 2011

Fundstücke (125)



Dass ausgerechnet eine „magische Kohlsuppe“ von einer Firma namens No Wonder angeboten wird, zeugt von einem erfrischenden Hang zur Selbstentlarvung.

So etwas sollte Schule machen. Ein Hersteller von Homöopathika zum Beispiel käme unter dem Firmennamen „Echtnixdrin“ erheblich authentischer rüber.

Aber auf mich hört ja mal wieder niemand.



22 Januar 2011

Fundstücke (124)



Eine wunderbare Hommage an den Hamburger Hafen, ohne jemals Hamburg zu erwähnen – aber unter Verwendung des bisher noch nie in einem Popsong aufgetauchten Wortes „Massengutfrachter“.

Mit Dank an Axel für den Tipp.



21 Januar 2011

Ganz schön extremo



Vielleicht hätte ich Micha Rhein, den Sänger von In Extremo (Foto), heute Abend besser nicht daran erinnern sollen, wie er und seine Band uns vor knapp drei Jahren bei einer ähnlichen Veranstaltung mit Wodka abgefüllt hatten.

„Ja, stimmt!“, rief er, „du hast Recht!“ Dabei blitzten seine schmalen, konsequent kleingefeierten Äuglein auf vor Dankbarkeit, und schon huschte er davon, um nur wenige Minuten später mit einem Tablett außergewöhnlich gut befüllter Wodkagläser zurückzukehren.

So nahm alles seinen Lauf im abgeranzten Kleinclub King Calavera mitten auf dem Kiez.

Über uns hinweg brauste das neue Album „Sterneneisen“ dieser Berliner Dudelsackrocker (eine sichere Nr. 1), Rhein spendierte mit blitzenden Äuglein Wodka, und praktisch alle außer Ms. Columbo und mir pafften, quarzten und qualmten, dass sich ihre Lungenlappen bogen – und wir das Gefühl hatten, zurückgekehrt zu sein in die Achtziger, als wir uns noch gedanken- und bewusstlos in den dicksten Nikotinwolken aufgehalten hatten, ohne dass uns auch nur irgendetwas daran falsch oder wenigstens merkwürdig vorgekommen war.

Heute Abend, im King Calavera, war es wieder so wie in jenen guten, alten Zeiten. Der Rauch schaute sich überall neugierig um und drang dann bevorzugt tief ein in die Hackfleisch-, Roastbeef- und Ziegenkäseschnittchen, die auf der Theke herumstanden und sich am Anfang ihrer Karriere bestimmt eine mondäneres Verspeistwerden erträumt hatten als unter den gegebenen Umständen in einem abgeranzten Kleinclub mitten auf dem Kiez.

Egal, es ist jedes Mal nett mit In Extremo. Auch wenn unsere komplette Garderobe danach immer genauso laut nach der Waschmaschine schreit wie die Fischverkäuferin in „Atlantic City“ nach der Dusche.

(Kann es eigentlich sein, dass auch meine Kamera nach Rauch stinkt, oder bilde ich mir das nur ein? Ich meine: Sie ist aus METALL!)

20 Januar 2011

Fundstücke (123)



Gegen den hiesigen Fluss, die Elbe, scheint das Monster von Loch Ness geradezu eine Miezekatze zu sein.

Entdeckt in Blankenese (zumindest das rechte Schild).

Von wegen ruchlos!

Der freundliche Freund der Nachbarin hat eine Weinsendung für uns angenommen und zwischengelagert.

Nachmittags, als Ms. Columbo die Benachrichtigung vorgefunden hat und drüben klingelt, trägt er den zwölf Flaschen schweren Trumm netterweise in unsere Wohnung. Dabei erblickt er das abgebildete Tryptichon des Hamburger Malers 4000 an der Flurwand und sagt:

„Das ist von mir.“

Der Freund der Nachbarin ist 4000.
Klar, die Welt ist klein – aber so klein?

Auf 4000s Webseite schreibt ein Interpret:

„… Gleichwohl fühlt man sich angesichts der Werke frontal angeschnaubt. Es ist das nervöse Schnauben, das typisch ist für ein gewisses Popmenschentum. Er selbst wirkt in seiner cäsarenhaften Großartigkeit mitunter durchaus ruchlos.“
Und er kann hervorragend Weinkisten schleppen. Das hat der Exeget zu erwähnen vergessen.

19 Januar 2011

Der verschwundene Parmesan



Zu Hause, beim Auspacken der Einkaufstasche, stellte ich fest, dass der Parmesan im Wert von 3,82 Euro fehlte. Ich musste ihn im Wagen liegengelassen haben.

Nur fünf Minuten nach der Heimkehr hatte ich bereits wieder die Reeperbahn überquert und kniete im Supermarkt vor der Phalanx der Einkaufswagen und linste durch die Gitterwaben.

Nichts, kein Parmesan.

Ich lief zu den Kassen und nervte das Personal mit der Frage nach einem abgegebenen Stück Käse, doch niemand wollte eins entgegengenommen haben. Ein Blick in den Laden selbst ergab grob überschlagen mindestens 20 Kunden mit Einkaufswagen im Einsatz, und das war mir dann doch etwas zu kleinkariert: Jedem davon in den Wagen zu starren und ggflls. sogar die Herausgabe eines dort herumliegenden Stücks Parmesan zu fordern.

Also frustriert wieder heim. Kurz vor der Haustür begegnete ich einem Handytelefonierer, der die ganze Straße beschallte. „Weißt du, was du gemacht hast?“, schrie er erregt in sein unschuldiges Telefon, „du hast Leute bespuckt und bepöbelt, in aller Öffentlichkeit!“

Betont langsam schloss ich mein Fahrrad an, um dem interessanten Monolog noch etwas folgen zu können. „Das hast du gemacht!“, brüllte der Mann, „und weißt du was? Das machst du nicht nur in der Kneipe, wenn du getrunken hast, das machst du auch PRIVAT!“

Und plötzlich schrumpfte der Parmesan in meiner Erinnerung derart zusammen, als hätte es ihn nie gegeben.

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18 Januar 2011

Attentat auf der Reeperbahn



Im Herzblut an der Reeperbahn treffe ich mich mit dem Einheitskanzler und German Psycho zum Afterworkdrink, was man heutzutage, glaube ich, bereits wieder „Feierabendbier“ nennen darf, ohne als komplett unkühl zu gelten.

Zunächst aber – und zwar noch bevor wir bestellt haben – zaubert der Einheitskanzler einen Mirabellenschnaps aus Familienproduktion hervor, den er mir als verspätetes Weihnachtsgeschenk überreicht.

Ein ebenso rührendes wie merkwürdiges Gebaren, denn er und ich liegen in fast allen Belangen über Kreuz, aber ich finde ihn gleichwohl sehr sympathisch (seine Einschätzung vermag ich nicht einzuschätzen – erst recht nicht nach dem Mirabellenschnaps, denn den bezeichnet er noch während des Überreichens als „ungenießbar“).

Nun ja, jedenfalls steht plötzlich diese private Flasche Schnaps auf dem Tisch des reeperbahnöffentlichen Herzblut, und ich sage zu German Psycho, eigentlich bräuchten wir ja jetzt nur drei leere Gläser zu bestellen und hätten den ganzen Abend Spaß, aber keinerlei Kosten.

Er und der Einheitskanzler finden das durchaus einsichtig und leicht nachvollziehbar. Schon kommt die Bedienung, und ich sage zu ihr, drei leere Gläser bitte, das reicht, wir haben nämlich unseren eigenen Schnaps mitgebracht.

Natürlich reagiert die Frau trotz ihrer von einem engen schwarzen T-Shirt sogar noch betonten Winzigkeit so, wie man wohl reagieren muss, wenn man in einem Laden an der Reeperbahn arbeitet, der jährlich Zehntausende von Touristen in allen Aggregatzuständen ertragen und durchschleusen muss: Sie ignoriert diesen geradezu touristischen Quatsch mit stoischer Miene, rollt nicht mal mit den Augen, sagt auch nicht „Höhö“, sondern erwartet mit routiniert gezücktem Notizblock unsere Bestellungen.


Wir geben sofort auf und ordern zwei Astra und einen (verdammt teuren) Grauburgunder.

Der Mirabellenschnaps – das stellte sich hinterher zu Hause heraus – eignet sich übrigens hervorragend zum Wegätzen einer Zahnentzündung. Man sollte nur tunlichst vermeiden, ihn zu trinken, da lagen sowohl der Einheitskanzler (aus Erfahrung) als auch die Menschen- und Schnapskennerin vom Herzblut, die meine Bitte nach drei leeren Gläsern nicht mal ignorierte, völlig richtig.

Warum der Einheitskanzler mir den Mirabellenschnaps trotz alledem als Weihnachtsgeschenk überreichte, bleibt allerdings noch im Dunkeln.

Ich interpretiere das vorerst einmal als ungeschickt ausgeführtes Attentat; dann kann ich schließlich nur noch positiv überrascht werden.

17 Januar 2011

Ausflug ins Hömmaland



Da fährt man schon mal extra nach Gelsenkirchen, um
Raúl spielen und den HSV auf Schalke verlieren zu sehen, und dann gewinnt er dort, der HSV. Tja.

Die Stimmung hinterher in der Stadionkneipe war dennoch von Gerstensaft und Feierwillen geprägt. Ich hätte ja nicht gedacht, die oft karikierten Hömma-hömma-Typen auch mal in Wirklichkeit anzutreffen. Das war aber der Fall – zum Beispiel in Gestalt von Uli, einem grundgutgelaunten Schalkefan mit Schal und Schlagseite.

„Hömma“, sagte er, „wir fahrn zum Spiel Sangpauli-Schallkö am sweiten Abrill, hömma.“ Uli legte mir den Arm auf die Schulter und herzte mich. „Wir sinn im Hotel Namber Wonn, hömma“, fuhr er fort, „das iss in Hamm oder irgendwo, scheißegal.“

Meine Mimik schien Interesse an seinen Schilderungen zu signalisieren, jedenfalls fühlte er sich ermuntert, weitere Detailinformationen nachzuschieben. „Das Hotel Namber Wonn kost 50 oder 80 Euro, scheißegal“, sagte Uli.

„Für 80 Euro hättet ihr auch mitten auf dem Kiez ein Hotel nehmen können“, versuchte ich ihm eine sinnvolle Umbuchung schmackhaft zu machen. Uli kuckte mich so zweifelnd wie glasig an.

„Echt?“, sagte er und wirkte fast nüchtern dabei. „Mit de Bräute?“
„Nein“, bedauerte ich, „die Bräute kosten extra.“
„Scheißegal, hömma!“, rief Uli, „ich find euch spitze!“ Und dabei drückte er seine Stoppelwange derart fest an meine, dass ich befürchtete, als einprägsamstes Schalkesouvenir Kratzspuren mit nach Hause zu bringen.

Später, in der Straßenbahn zurück in die Stadt, sangen HSV-Fans „Wir fahrn nach Hause/ihr müsst hier wohnen“, ohne dass den Schalker Frustkappen eine adäquate Erwiderung einfiel. Aber Uli war ja auch nicht an Bord; der hätte ihnen schon gezeigt, wo der Schalker Kreisel sein Drehmoment hernimmt, hömma.

Selbst als die HSVer Schalke 04 zunächst zu „Scheiße 04“ verballhornten, um daraus übergangsweise „Hartz 04“ und schließlich „HIV“ abzuleiten, gelang ihnen als Entgegnung nichts weiter als der trotzige, aber just nicht sonderlich gut mit Substanz unterfütterte Choral „Schalke ist der geilste Club der Welt, der Welt, der We-he-helt!“

HSV-Fans bevölkerten auf der Rückfahrt nach Hamburg logischerweise auch unseren IC-Großraumwagen, was das konzentrierte Lesen durchaus erschwerte. Dabei waren sie verkatert und vergleichsweise maulfaul. Einer sagte zwischendurch mal „Könnihr euch bidde hinsetzen, ihr betrung’gn’n Schweine“, aber das war’s auch im Wesentlichen schon.

Kurz hinter Harburg rief noch einer: „Sechs halbe Hahn sind drei Broiler!“, und dann war dieser vor allem ethnologisch interessante Wochenendausflug auch schon wieder zu Ende.

16 Januar 2011

Absturzgefahr



Der Abend dämmert schon, da klettert plötzlich gegenüber einer halb aus dem Fenster eines Hauses an der Reeperbahn.

Unter ihm fünf Meter Leere und dann ein unnachgiebiges Vordach. Gut, vielleicht könnte die merkwürdige treppenhausartige Anflanschung die gröbsten Folgen eines Falles mindern.

Trotzdem fragt man sich natürlich, was das bloß für einer ist da drüben – ein Selbstmordkandidat? Ein Dieb auf der Flucht? Ein vom Gatten ertappter Liebhaber, der eher den Absturz riskiert als die körperliche Auseinandersetzung?

Nein, nach zwei Minuten Beobachtung entpuppt sich der Mann einfach nur als reinlich: Ohne Netz und doppelten Boden rubbelt er einen Fleck von der Fassade.

Derweil bereite ich mich gegenüber mit der üblichen Routine aufs Wählen des Notrufs vor, doch der Fassadenkletterer rettet sich schließlich unfallfrei zurück ins Haus.

Auch sonst verlief der Abend übrigens komplett unspektakulär.

15 Januar 2011

Die braunen Hosenscheißer



Vergangenes Jahr kam die Stadt Riesa unter Führung ihrer CDU-Bürgermeisterin Gerti Töpfer auf eine feinsinnige Idee. Sie gab der Mannheimer Straße, in der das örtliche NPD-Büro angesiedelt war, einen neuen Namen: Geschwister-Scholl-Straße.

Das anschließende Geifern und Toben, mit dem die Neonazis darauf reagierten, nunmehr dauerhaft mit Widerstandskämpfern gegen das Naziregime assoziiert zu werden, zeigte deutlich, wie tief sie dieser so simple wie effiziente Verwaltungsakt getroffen hatte.

Ich wollte nun mal nachschauen, ob die Braunen denn auch ihr Impressum ordnungsgemäß aktualisiert haben; immerhin wollen sie ja auch künftig Post bekommen. Und siehe da: Es gibt in der Tat als Anschrift die Geschwister-Scholl-Straße an.

Allerdings befindet sich das Impressum nur auf einer einzelnen Unterseite, also in der Tiefe des braunen Onlinesumpfs, wohingegen jede einzelne Seite ihres Webauftritts über eine Fußzeile mit Adresse verfügt – und dort steht durchweg noch immer eine (gewissermaßen ewiggestrige …) Anschrift, die in Riesa längst nicht mehr existiert.

Die NPD will also Deutschland retten, ist aber nicht in der Lage, die eigene Webseite konsistent zu halten? Finde ich unwählbar, so was …

Übrigens plant nun auch die Stadt Grevesmühlen Ähnliches. Dort steht das sogenannte Thing-Haus, ein Zentrum der Rechten; auch dieses Gebäude soll sich nach dem Willen eines örtlichen Aktionsbündnisses demnächst verwundert und empört in der Geschwister-Scholl-Straße wiederfinden.

Mal schauen, ob wenigstens die Grevesmühler Nazis es hinkriegen, all ihre Adressdaten zu aktualisieren. Allerdings habe ich da so meine Zweifel.

Wir hier in Hamburg haben selbstverständlich auch eine Geschwister-Scholl-Straße, und zwar in Eppendorf. Wo sie kurzerhand hinverlegt werden müsste, um die hiesige NPD nachhaltig zu belästigen, bleibt allerdings ungewiss: Die braunen Hanseaten sind nämlich hasenfüßige Hosenscheißer:

Sie firmieren blamablerweise unter einer Postfachadresse.

14 Januar 2011

Schwarzes nur im Hellen



Weizen???“, blafft der Franke mich entsetzt an, als ich naiverweise fürs Fußballkucken morgen Abend ein entsprechendes Getränk in Aussicht stelle. „Hast du Weizen gesagt? Es ist nicht das Wetter für Weizen!“

Ich glotze dumm aus der Wäsche und dennoch zur Sicherheit prüfend aus dem Fenster. Was dort zu sehen ist, stimmt nicht fröhlich: Es regnet, von den kahlen Ästen der eh gebeutelten Stadtbäume tropft die Soße, Hamburg kombiniert heute Nachmittag auf wenig feinfühlige Weise Grau mit Grau.

Mir dämmert, dass der Mann aus dem Land des Veschperla ein Weizenbier offenbar mit Outdoorlichtverhältnissen konnektiert, welche die Farbe des Getränks möglichst kongenial abbilden. Beim Bier ist der Mann aus dem Land des Zwiebelblootz eben noch eigener als sonst, das hätte man sich denken können.

„Und Schwarzes trinke ich nur, wenn es hell ist!“, ruft er allerdings plötzlich emphatisch aus, ganz berauscht von seiner Methode, deren Entsprechung im modernen Fußball bereits als Philosophie durchginge. „Und Helles wahrscheinlich nur nach Sonnenuntergang?“, mutmaße ich müde. „Richtig!“, schnappt der Mann aus dem Land des Apfelkiechla, „und an regnerischen Tagen nur und ausschließlich Rauchbier!“

Ich weiß nicht mal, was das ist, Rauchbier, doch mir erschließt sich anhand der Vielzahl der Beispiele allmählich sein Prinzip: Es ist das des antizyklischen, sozusagen gekachelmannten Trinkens, auch wenn seine Weizenbiermethodik zunächst in eine andere Richtung zu weisen schien.

Fränkische Bierdialektik. Hegel wäre begeistert.

Zur Sicherheit werde ich für den Mann aus dem Land der Faulenzerklöße morgen Abend also Folgendes bereithalten: Weizen, Schwarzes, Helles und am besten auch Pils (ohne dass mir dazu spontan ein Wetter einfiele).

Damit müsste ich eigentlich sämtliche meteorologischen Bedingungen abgedeckt haben. Nur ein Wintergewitter würde mich auf dem falschen Fuß erwischen. Oder ginge Malzbier?


Ach, es ist alles nicht einfach.


13 Januar 2011

Die gemütlichsten Ecken von St. Pauli (42)



Welchem einschlägigen Etablissement diese geschlechtsspezifischen Sanitärbereiche im St.-Pauli-Museum nachgebildet wurden, stand leider nicht dabei.

Wahrscheinlichste Ursache: orale Zuführung von LSD.

12 Januar 2011

Wenn wir alle Langhanse wären

2008 lernte ich beruflich den aktuellen Dschungelcampkandiaten Rainer Langhans kennen. Seither verfolge ich sein Blog, das aus einer (stets interessanten) täglichen Presseschau besteht.

Wenn man sie abarbeitet, bleibt man über alle aktuellen Debatten auf dem Laufenden, von Wikileaks bis zur Vorratsdatenspeicherung. Langhans gilt als notorisch öffentlichkeitsgeil, das schreibt gerade auch der Spiegel wieder, aber in seiner täglichen Presseschau kommt er selbst nicht vor. So eitel kann er also gar nicht sein, der Mann.

Zweifellos ist Langhans ein Spinner, aber ein sympathischer, ein sanfter. Wären wir alle Langhanse – und ich meine wirklich ALLE, ganz global –, dann verteidigten wir unsere Sicherheit gewiss nicht am Hindukusch, weil sie nämlich gar nicht bedroht wäre.

Gut, wären wir alle Langhanse, dann brächen auch unsere Wirtschafts- und Sozialsysteme zusammen, aber das ist ein anderer Aspekt, den lassen wir jetzt mal beiseite.

Ab und zu maile ich mit Langhans – neulich etwa, als ich über Bande mitbekam, dass in der BILD eine Homestory mit ihm abgedruckt war. Das verstand ich nun wirklich nicht. Dass Rainer Langhans nach und trotz alledem, was sein Leben ausmacht, allen Ernstes einen BILD-Mann auf die Matratze gelassen hatte, fand ich sehr befremdlich. Ins Dschungelcamp zu ziehen, wenn man vom Honorar zehn Langhans-Jahre lang über die Runden kommt, ist ja völlig okay, aber
als Altkommunarde ausgerechnet der Springerpresse beim Auflagensteigern helfen …?

Langhans widersprach gewohnt sanft, er sah darin keinen Widerspruch. Seit er überhaupt aktiv sei, antwortete er, habe sich vor allem der Boulevard mit ihm beschäftigt und „nicht die gebildeten Stände“, wie er sich ausdrückte.

Da schien ein latentes Beleidigtsein auf, und es wurde klar: Langhans saß und sitzt seit 1968 im Schmollwinkel. Er tut nur so, als sei es ihm egal, dass man ihn belächelt und für einen Spinner hält. Doch in Wahrheit leidet er schwer darunter.

Am liebsten ließe er sich von Zeit, Spiegel oder Konkret befragen zu den großen Themen unserer Zeit, und er würde ihnen dann in schönen, wohlgesetzten Worten erklären, warum das Private noch immer das Politische sei und wie diese Haltung, diese Analyse, diese Praxis sogar den Hindukusch befrieden könnte.

Doch weil „die gebildeten Stände“ ihn nicht ernstnehmen, fragen sie ihn nicht, und weil der Boulevard ihn zwar auch nicht ernstnimmt, aber wenigstens befragt, lässt er sogar einen BILD-Mann auf seine Matratze. Eine Trotzreaktion, genau wie das Dschungelcamp.

Am Freitag um 22:15 Uhr geht es los, und ich hoffe, dass dieser 70-jährige Sympath gesund zurückkommt. Schließlich wünsche ich jedem aus meiner Blogrolle nur das Allerbeste.

Vor allem den Spinnern.


Foto: Graffito an einer Tunnelwand in Stellingen.
 


11 Januar 2011

Die gemütlichsten Ecken von St. Pauli (41)



Entdeckt an der Bernhard-Nocht-Straße, an deren anderem Ende das Ebolavirus zu Hause ist, nämlich im Tropeninstitut.

Aber dafür kann ja dieser urgemütliche Bolzplatz nichts.

10 Januar 2011

Ups!



Ein Laden in der Talstraße offeriert „INTERNETcoffee“. Wahrscheinlich bestellen sie ihn online bei Tchibo, und dann tröpfelt er direkt durch die Ethernetleitung in die schnell bereitgestellte Tasse.

Warum geht das eigentlich mit Bier noch nicht? Dann wäre mir das im letzten Blogbeitrag bereits angedeutete UPS-Desaster erspart geblieben. Am 20. Dezember nämlich, das ist jetzt fast drei Wochen her, bestellte ich über einen Onlineversand einige Kisten eines raren oberbayerischen Gerstensaftes, doch ich habe sie immer noch nicht. Weil die Brauerei fatalerweise UPS mit der Lieferung betraute.

Zunächst passierte das Übliche: UPS kam vorbei, als bei uns niemand zu Hause war. Der hinterlassene Zettel verhieß einen erneuten Zustellversuch am nächsten Tag zwischen 12 und 14 Uhr. Ich rief dort an und erklärte, es sei erst ab 14 Uhr jemand zu Hause, ob man sich darauf einstellen könne.

„Eine Zustellung zu einer bestimmten Uhrzeit können wir leider nicht garantieren, Herr Wagner“, bedauerte die UPS-Dame aus dem Callcenter, doch sie könne dem Fahrer mitteilen, er möge doch versuchen, seine Tour entsprechend zu planen. „Wenn er nicht ab 14 Uhr kommen kann“, sagte ich, „dann braucht er gar nicht erst zu kommen.“

Am nächsten Tag fanden wir einen Zettel von 12:37 Uhr vor, auf dem UPS bedauerte, uns nicht angetroffen zu haben. Ich rief an und beklagte mich bitterlich über diese Verschwendung von Arbeitszeit.

„Eine Zustellung zu einer bestimmten Uhrzeit können wir leider nicht garantieren, Herr Wagner“, sagte mir eine andere UPS-Dame. Sie bot an, das Bier bei Nachbarn abzustellen. Tagsüber sei selten jemand im Haus, gab ich zu bedenken. „Können wir es denn vor die Haustür stellen?“, fragte diese fraugewordene Naivität.

„Wie bitte?“, prustete es augenblicklich aus mir heraus, „ich wohne auf St. Pauli!“ Für das Schicksal eines herrenlos auf dem Gehweg herumstehenden Kartons gibt es hier keine zwei Optionen, vor allem nicht, wenn sich erst einmal herausgestellt hat, dass sich Bierflaschen darin befinden, und zwar volle.

Meine inständige Bitte, es irgendwie zu ermöglichen, die oberbayerische Rarität erst ab 14 Uhr nachmittags zu liefern, stieß auf ingesamt kühle Ablehnung. „Nur zwischen 9 und 18 Uhr, Herr Wagner. Eine Zustellung zu einer bestimmten Uhrzeit können wir leider nicht garantieren, Herr Wagner.“

„Na gut“, gab ich schließlich nach – und bot UPS an, den kommenden Freitag (der inzwischen der vergangene ist) ganz und gar dem Warten auf Godot zu widmen, und zwar exakt zwischen 9 und 18 Uhr.

Am fraglichen Freitag traute ich mich nicht einmal zu duschen, aus Angst, ich könnte das Klingeln des UPS-Manns verpassen. Es wurde Mittag, es wurde 15, 16, 17 und schließlich 18 Uhr – kein Bier aus Oberbayern.

Mein Anruf bei UPS war von mühsam unterdrückter vulkanischer Aktivität geprägt. Wo mein Bier bliebe, fragte ich. Bis 19 Uhr würde ausgeliefert, sagte eine neue UPS-Dame. „Jetzt also bis 19 Uhr? Sie hatten mir gesagt, zwischen 9 und 18 Uhr!“

„Eine Zustellung zu einer bestimmten Uhrzeit können wir leider …“ „… nicht garantieren, ich weiß“, fiel ich ihr ins Wort, aber genau aus diesem Grund mache man doch einen ZEITRAUM aus, der in diesem Fall von den Uhrzeiten 9 und 18 begrenzt worden sei. „BEGRENZT, verstehen Sie!“

Sie könne im System leider die Hamburger Touren nicht sehen, sei aber gerne bereit, dort meine Bitte um Rückruf vorzutragen; wie denn meine Nummer sei. Ich verlangte meinerseits die Nummer der Hamburger Filiale, um selbst dort telefonisch vorstellig zu werden; das stellte ich mir lustig vor in meiner derzeitigen Gemütsverfassung, die inzwischen auf einem Sky-esken Level angekommen war.

Die dürfe sie nicht rausgeben, sagte sie. Plötzlich fühlte ich mich müde, zerbröselt und zerschreddert von UPS, versuchte sie aber dennoch darauf festzunageln, wenigstens eine heutige Lieferung zuzusagen, egal wie spät. „Das können wir leider nicht garantieren, Herr Wagner.“

Waaaaaaah!

Eine Stunde später klingelte das Telefon, die Rufnummer war unterdrückt. Es war die Hamburger UPS-Filiale, und sie hatte schlechte Nachrichten, ganz schlechte. Leider sei das Paket unauffindbar, ob ich Größe, Form und Inhalt beschreiben könne.


Unauffindbar.


Inzwischen war ich längst soweit, das Kürzel UPS als „Unfassbar Planloser Saftladen“ zu dechiffrieren und das auch jederzeit zu beeiden. „Das kann ich verstehen, Herr Wagner“, sagte der UPS-Mann, „aus Kundensicht.“ Doch leider könne er nichts machen und schon gar nichts zusagen, so lange das Paket verschwunden sei.

Gegen 21 Uhr rief ein Kollege von ihm an und bestätigte den anhaltenden Status quo. UPS hatte es also geschafft, ein fast 30 Kilo schweres Paket mit mehreren Kisten Bier darin spurlos zu verbaseln. Wahrscheinlich gab es dafür zum Ausgleich einen lallenden, sehr gut gelaunten UPS-Fahrer mehr.

Somit, fuhr der Mann fort, sei auch eine Lieferung am Samstag ausgeschlossen. Erst Montag wieder. Mein Ärger steckte inzwischen in einem dicken wollenen Kokon aus Gleichmut, und so bat ich höflich darum, den Zeitpunkt eines weiteren Zustellversuchs unbedingt vorher mit mir abzustimmen. Der Mann beruhigte mich: Klar, kein Problem.

Samstagmittag hatte sich noch niemand bei mir gemeldet. Ich rief die Hotline an. „Die Sendung“, sagte eine muntere UPS-Dame namens Reuter, „wird am Montag zwischen 9 und 18 Uhr zugestellt, Herr Wagner.“

Waaaaah!, schrie ich auf. Nur ab 14 Uhr! Nicht früher! Es wird niemand zu Hause sein vor 14 Uhr! Niemand! Das war schon zweimal so, bevor Sie beim dritten Mal das Paket verbaselt haben!

Die Frau schien beeindruckt von meinem Ausbruch. „Ich sehe mir den bisherigen Verlauf einmal an“, flüsterte sie, „aha … ach so … hmm … ah, ich sehe … ojeoje … ts … uiuiui …“

Und dann sagte sie die schönsten Worte, die ich je von einer UPS-Stimme gehört habe: „Natürlich machen wir das, Herr Wagner. Ich trage das sofort ein: erst ab 14 Uhr.“

Der heutige Montag wird also der spannendste seit dem 2. November 2004, als sich Bush und Kerry ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die US-amerikanische Präsidentschaft lieferten.

Und das war nicht mal ein Montag.