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24 Januar 2012
Wo sind die Polen?
Unter den Werbeflächen an der Simon-von-Utrecht-Straße, wo seit Jahren die polnischen Obdachlosen lagern, herrscht heute ausnahmsweise mal wieder Ödnis.
Die Männer sind werweißwohin. Wo sonst die Werbemotive bisweilen zynische Kommentare zur Lage der unter ihnen lagernden Elenden abgeben, regiert nun das blanke Nichts.
Denn nicht nur die Menschen sind verschwunden, auch die Plakatwände haben heute keine Botschaft – ganz so, als wären beide, die Obdachlosen und die Reklame, aufeinander angewiesen, als wären sie nur gemeinsam denkbar, und wenn die einen verschwinden, auch die andere gar nicht erst auftaucht.
Die drei Plakatwände wirkten – man verzeihe mir die pathetische Anwandlung – wie das Triptychon einer großen Abwesenheit.
Höchste Zeit, dass die Polen wiederkommen.
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"das Triptychon einer großen Abwesenheit" ...Sie Poet...
AntwortenLöschenScheinen einer großen Reinigungsaktion zum Opfer gefallen zu sein: Die Plakate und die Polen
AntwortenLöschenBeraternase, um 6:56 Uhr in der Früh sollten Sie nachsichtiger mit den Menschen sein.
AntwortenLöscheninchtomania, das kann, darf und wird nicht sein. Die Beweisführung erfolgt demnächst in diesem Theater.
es wird wohl wieder einmal der seit langer Zeit hergewünschte Polensprung abgewartet werden müssen.
AntwortenLöschenGroßartig. Ihr Blog - nicht die verschwundenen Polen.
AntwortenLöschen@Matt: War ausnahmsweise nicht ironisch gemeint... Klasse Text ... auch um 6.56...
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