04 Januar 2012

Vermintes Gelände

Als der Franke und ich im Fischrestaurant in der Bahrenfelder Straße die Rechnung bezahlt haben, schenkt uns die Bedienung unversehens noch zwei Promoflaschen Cola Zero. Wir nehmen sie höflich und dankend an, obgleich wir beide zu diesem „Getränk“ stehen wie ein ralliger Ozelot zu Kopfsalat.

Auf dem Weg zurück ins Büro überlegen wir, wem wir damit eine Freude machen könnten. „Ich schenke sie Kramer“, entscheidet der Franke. „Und ich einfach einer sehr schlanken Frau“, sage ich. „Damit bin ich auf der sicheren Seite. Jede Frau, die nicht sehr schlank ist, würde doch automatisch denken, ich hielte sie für fett. Und wenn die schlanke Frau, der ich sie schenke, das aus irrationalen Gründen ebenfalls denkt, dann kann ich ihr genau erklären, warum ich genau ihr die Flasche geschenkt habe und keiner … Vollschlanken.“

Derart argumentativ abgesichert betrete ich selbstgewiss dieses schwer verminte Gelände und schenke meine Cola Zero einer sehr schlanken Kollegin. Sie betrachtet die Flasche. „Meinst du denn“, fragt sie, während sie unsicher lächelt, „ich hätte das nötig?“

„Siehst du!“, rufe ich dem Franken hinterher, der bereits auf dem Weg zu Kramer ist, dem man übrigens jederzeit alles schenken kann, zum Beispiel auch Schwartemagen, Fruchtgummi oder alte Nachos; Hauptsache, man schenkt ihm überhaupt etwas.

Der Franke stürzt feixend herbei, und ich erläutere in seinem Beisein der sehr schlanken Kollegin, wie ich vorhin überlegt hätte, ob sie wohl annähme, ich hielte sie für fett, wenn ich ihr diese Flasche Cola Zero gäbe, und dann erkannt hätte, dass ich dieser Falle nur dadurch entgehen könne, indem ich sie einer sehr schlanken Frau schenkte.

„Danke“, haucht sie.
Es klingt geradezu ergriffen.


PS: Vielleicht sollte man als Mann generell mehrere Flaschen Cola Zero vorrätig haben.
(War das gerade der Flirttipp des Tages? Scheint so.)

17 Kommentare:

  1. Kommt darauf an. Wenn Sie das Thema nicht auf Aspartam lenken und dass man immer noch nicht sicher weiß, wie krebserregend das Zeug ist.

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  2. Naja ist ja vielleicht ein wenig übertrieben hihi. Ich finde das Zeug jedenfalls schrööölich

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  3. demotapecomix, was um alles in der Welt ist Aspartam? (Ich googel es aus Fairnessgründen nicht.)

    damion, das haben Sie Recht, aber so was von.

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  4. Man weiß übrigens auch nicht sicher, wie krebserregend Sauerstoff ist. Jedenfalls weiß man es beim Sauerstoff mit der gleichen „Ungewißheit” wie bei Aspartam.

    Übrigens, lieber Matt, hätten Sie in unserem Haushalt im Prinzip stets sehr dankbare Abnehmer. Beziehungsweise eine dankbare Abnehmerin. Also nicht, daß sie abnehmen müßte. Ich verhaspel mich. Der Kommentar wird nix. Den sollt ich löschen.

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  5. Selbst, wenn Ihnen das noch gelungen wäre: Irgendwas bleibt immer hängen, das wissen Sie doch. (Das meine ich rein allegorisch, ich habe natürlich nicht Hüftgold gemeint. Und erst recht nicht bei Ihrer Abnehmerin. ABNEHMerin? Verdammt, die Fallen laueren überall …)

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  6. Sag ich doch! Ich sollte Sie verklagen. Dann wird sich alles klären.

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  7. In diesem Fall werde ich die Nachricht veröffentlichen, die Sie mir neulich auf den AB gesprochen haben. Sie waren aufs Unflätigste höflich und zuvorkommend, und Sie wissen, was das für Ihren Ruf bedeuten würde.

    Also überschreiten Sie bloß nicht den Rubikon, sonst paddel ich Sie übern Styx!

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  8. Sie lügen doch! Sie wissen sehr wohl, daß ich Ihnen niemals in irgendeiner anderen Weise auf den AB spreche als mit wüstesten Beschimpfungen und Drohungen!

    Und wenn Sie weiterhin so einen Unrat über mich verbreiten, lade ich Sie demnächst zum Essen ein! Und Sie wissen, was das bedeutet!

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  9. Nein, ICH bin dran, verdammt! So kommen Sie mir nicht davon!

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  10. Warten Sie nur! Ich rufe direkt mal Ihre Frau an und verlange, daß sie Sie davon abhält, mich einzuladen! Wir werden ja sehen, wer den längeren, äh, Atem hat!

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  11. Aspartam ist ein Süßstoff, 180mal so süß wie Zucker, der für die meisten Light- und Zuckerfrei- Produkte benutzt wird.
    Die Wissenschaft und die Süßstoff-Hersteller streiten seit Jahren darüber, ob / wie krebserregend das Zeug ist.

    Interessanterweiße wurde die Pflanze Stevia, (300fach so süß wie Zucker) die von den Indios in Brasilien seit über 500 Jahren genutzt wird, im Dezember 2011 endlich als Lebensmittelzusatz zugelassen (nachdem die Süßstoff-Lobby das lange verhindern wollte)
    Scheinbar gesundheitlich unbedenklich, ohne Nachgeschmack, ohne Kalorien und gut für die Zähne.

    Spannend..

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  12. Ich hoffe sehr, Stevia ist anscheinend unbedenklich und nicht scheinbar … ;)

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  13. Oh je. Verschwörungstheorien. Ich glaube, im Sinne der Harmonie sollten wir an der Stelle abbrechen.

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  14. Stevia ... schon probiert? Grässlich. Nur süß, ohne Geschmack. Habe es im Kaffee probiert und muss sagen, Zucker ist und bleibt einfach das einzig wahre Süß.
    Außerdem gibt es bei diesem ganzen kalorienfreien Süßkram den dummen Nebeneffekt, dass man sich zwar was vermeintlich zuckriges zugeführt hat, aber blutzuckerspiegeltechnisch unbefriedigt bleibt, was ein umso gierigeres Nachstopfen von echtem Zuckerzeug nach sich zieht.
    Nä, nä, nä.
    Wenn ich süß will, will ich Zucker. Da führt nix dran vorbei. Bei mir wären Sie mit dem Zeug also abgeblitzt, Herr Matt. Und einen vorwurfsvoll beleidigten Blick hätten Sie obendrein noch abkassiert. Ach so ... Sie hätten es mir ja gar nicht angeboten ... egal - ist steh' ohnehin mehr auf Rollmops mit Bein. Äh - Wier ... also Wein oder Bier halt.
    Prost!

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