14 November 2005

Die Hotline

Hatte heute ein hochmerkwürdiges Erlebnis mit einer Hotline. Seit Tagen erhalten wir keine Briefe mehr zugestellt, als wären wir aus der Welt. Die beunruhigend naheliegende Erklärung – von uns will eben keiner mehr was – wurde durch die Tatsache widerlegt, dass auch die montägliche Lieferung des SPIEGEL ausblieb.

Und jetzt zum hochmerkwürdigen Erlebnis. Ich rufe also beim Kundenservice der Deutschen Post an, nach zwei Sekunden nimmt ein sich namentlich vorstellender Herr mit leicht bayerischem Zungenschlag ab, ich schildere ihm mein Anliegen, er nimmt alles auf inklusive zweier Telefonnummern, unter denen er mich bei eventuell nötigen Rückfragen erreichen kann, und verspricht sodann der zuständigen Poststelle in Hamburg Dampf zu machen, aber richtig. Dann verabschiedet er sich herzlich.


Ich bleibe baff zurück und starre den Apparat an. War das wirklich eine Hotline? Hochmerkwürdig. Wo ist der Haken? War das ein kurzer Switch in ein Paralleluniversum, in dem Hotlines eine vollkommen andere Funktion haben als in unserer Welt, nämlich ANRUFERN WEITERZUHELFEN?


Sollte morgen wieder Post im Kasten sein, das wäre gruselig. Ich würde mich fühlen wie in der Twilight Zone.

Derweil läuft das Vergnügungsfestival namens Dom auf dem Heiliggeistfeld weiter, als sei die Welt noch die gleiche. Das Riesenrad auf dem Foto spiegelt sich im Fenster des Sushi-Restaurants am Millerntorplatz.


Große Musik, die heute durch den iPod floss: „The sicilian clan“ von Friends Of Dean Martinez, „Think of all“ von Bill Janovitz und „[If there's] no hope for us“ von Arab Strap.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen