Auf dem Rückweg passiere ich an den Landungsbrücken einen turmartigen Rundbau, der seit Jahren mit dem Schicksal leben muss, die Vollprollkneipe Pupasch zu beherbergen. Man muss sich das mal vorstellen: Allabendlich fallen Horden von abschlussgefährdeten Jungs dort ein, die Kampfsaufen für olympisch halten und an die Mär glauben, dass Freigetränke für Mädchen Traumfrauen anziehen, die sie auch noch abkriegen. Träumt weiter.
Auf der Rückseite des Pupasch indes sorgt die Telekom für einen kleinen Anachronismus, nämlich ein Arrangement von Openair-Telefonzellen. Wer, um alles in der Welt, geht denn noch in eine Zelle zum Klönen? Wer akzeptiert es heutzutage noch klaglos, mithilfe eines fest verankerten Kabels an einen klobigen Apparat gefesselt zu sein und dafür auch noch Kleingeld berappen zu müssen? Haben nicht selbst Hartz-IV-Empfänger inzwischen das Menschenrecht auf ein Handy, und sei es prepaid?
Übrigens telefonierte urplötzlich wirklich einer. Ich habe ihn angestarrt wie einen Pandabären bei Hagenbeck.
Große Musik, die heute durch den iPod floss: „Ain't no sunshine“ von Jazzamor, „Sportif“ von Heights Of Abraham und „Kisses“ von Bent.
Interessanterweise hat die Telekom sogar die Verpflichtung, für Münzfernsprecher zu sorgen. Wurde mal so festgelegt, damals, während der Privatisierung. Und nie wieder aufgehoben.
AntwortenLöschenAber Sie haben mich auf die großartige Idee gebracht, daß ich unbedingt mal wieder ins Pupasch muß. Etwas teurer als ein Besuch im Zoo, aber auch irgendwie lustiger, auf eine sehr ähnliche Art.