23 Juli 2007

Fundstücke (34)

1. Neulich schlenderte ich durch die Kastanienallee, wo auch das bezaubernde Bordell Leierkasten seinen triebgenerierten Betrieb betreibt. Im Schaufenster meines Whiskyhändlers bemerkte ich im Vorübergehen ein hübsch dekoriertes Flaschenarrangement. Allerdings war mir die Marke des Alkoholikums völlig unbekannt: Es hieß „Ficken“.

Das Stöffche dürfte unabhängig von seiner objektiven Qualität vor allem in die Mallorquiner Schinkenstraße passen wie die Faust aufs Maul – Sangria war gestern. Auf der Webseite des Hersteller wird übrigens gerade ein „Rückenetikettenspruchwettbewerb“ durchgeführt, was ich vorbehaltlos unterstütze, weil der Fickenlikörhöker es mit dieser Schreibweise überraschend schafft, in keine der aufgebauten Deppenbindestrichfallen zu tappen. Kompliment.

2. Arne Beekmann vom Hannoveraner Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung sucht für eine wissenschaftliche Studie Leute, die schon einmal private oder kommerzielle Blogs genutzt haben. Betroffen sind also quasi alle, die hier mitlesen. Wer mag, kann den Fragebogen ausfüllen; habe ich auch getan. Und warum? Weil’s der Wahrheitsfindung dient.

3. Neulich lieferte GP mit dem Satz des Tages auch zugleich eine neue Diagnosemethode: „Ich vergesse immer, wo ich parke – Parkinson!“ Genial.

Dazu passt ein hübscher Patzer der Sportstudiomoderatorin Katrin Müller-Hohenstein vom letzten Samstag. Im Interview mit dem Formel-1-Küken Sebastian Vettel informierte sie ihn so gekonnt wie nebenbei über ihre Sachkenntnis in Sachen Motorsport: „Immer nur testfahren ist auch nicht gut – irgendwann braucht man auch mal Fahrpraxis.“

Sie weiß offensichtlich nicht, dass wahrscheinlich niemand auf der Welt mehr Kilometer runterreißt als ein Formel-1-Testfahrer. Zu Vettel fällt mir übrigens sofort der passende Song ein: Paul Simons „Baby Driver“, hier auch zum Reinhören.

4. Als ausgewiesener Kalauerfan muss ich diesem Schlusssatz einer Promotermail von heute höchsten Respekt zollen: „Yehudi desto Menuhin!“ Doch genug des Lobes – demnächst gibt es zum Ausgleich wieder mal eine Reihe von Fehlleistungen jener Berufsgruppe. Freut euch drauf.

22 Kommentare:

  1. Gibt es eigentlich noch die Schlachterei "Fick" nahe dem Fischmarkt?

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  2. Irgendeiner dieser Magenta-Scharpings hat auf der Tour de honks kürzlich in einem Interview geäußert: "Ich habe mir vom Kopf her so meine Gedanken gemacht und..."
    Wie man sieht, hilft doping.
    Bestimmt hatte er auch vom feeling her ein gutes Gefühl (das war Lothar M. glaube ich).

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  3. Stefan, ich wusste nicht mal, dass es sie überhaupt gibt. Das werde ich recherchieren.

    Zweifellos, lieber Olaf, wäre Matthäus dazu in der Lage gewesen, doch in diesem Fall schnappte ihm Andi Möller den unsterblichen Satz vor der Nase weg.

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  4. Soso, weiß sie das offensichtlich nicht, die Frau Müller-Hohenstein? ;-)

    Im Übrigen finde ich es toll, daß es jetzt auch für Alkoholiker so schön leicht ist, sich gegenseitig zur schönsten Nebensache der Welt zu animieren. „Ficken?”

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  5. Matthäus sagte ja, dass "der Gürtel immer zu den Schuhen passen muss".
    Ein Satz, der in seiner philosophischen Einfachheit und Klarheit geradezu atemberaubend schön ist.
    Davon abgeleitet muss das Getränk wohl auch immer zum Beruf passen?

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  6. Übrigens sagt auch Herr GP immer das mit den Schuhen und dem Gürtel. Brüder im Geiste!

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  7. Aber nur, wenn ich sehen muß, wie jemand einen tadellosen Aufzug durch die Kombination brauner Gürtel / schwarze Schuhe ruiniert, werter Matt...

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  8. Ich nenne Sie nur noch Lothar! ;)

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  9. Sie sind gar nicht Matt - Sie sind Klinsmann! Der Dräggsagg!

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  10. Nachdem ich meinen Mittagsschlaf beendet habe (Im Traum fand eine Durchsuchung des Terrassencafés Salmonella durch die SOKO TERRA statt) funktioonieren nun wenigstens alle Links. Bravo.

    Der Wahrheitsfindung dient es also, wenn man im Gerichtssaal seine Notdurft verrichtet? Oder verwexle ich da schon wieder was?

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  11. @ GP:

    Klare Fehldiagnose (Alzheimer). Glauben Sie mir ruhig, ich weiß, wovon ich rede.

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  12. Verehrtester Herr Matt,
    da haben Sie mal wieder mein CdhD Zentrum getroffen. 11 überaus Titelverdächtige Sprüche habe ich mir aus dem Kreuz geleiert.
    Aber nur einen konnte ich bei dem Plörrebrauer unterbringen.
    Die abgelehnten 10 habe ich denen jetzt per mail um die Ohren geschlagen. Damit Ihnen beim künftigen Ficken Ficken und der Glasdurchschau nicht entgeht, wer da was verbrochen hat, genießen Sie schon hier den Vorzug des Vorabdruckes.
    1.
    Wollüstig in die Augen blicken,
    und nachher noch 'ne Runde Ficken.

    2.
    Viagra das ist Schnee von gestern,
    erst Ficken hilft Dir auf die Schwestern.

    3.
    Fällt Dir kein blöder Spruch mehr ein,
    dann lade sie zum Ficken ein.

    4.
    Wo Ficken auf der Klingel steht,
    da wird gefickt, von früh bis spät.

    5.
    Willst Du Dich vor der Wahrheit drücken,
    sag' Deiner Frau, Du liebst nur Ficken.

    6.
    Ficken auf der Reeperbahn,
    macht auch frigide Frauen an.

    7.
    Planst Du einen Weltrekord?
    Ficken hilft, darauf mein Wort.

    8.
    Auch wenn die Tussi Falten hat,
    Ficken macht die Haut ganz glatt.

    9.
    Auch gleich nach der Intimrasur,
    gilt Ficken als Entspannungskur.

    10.
    Der Astronat denk:" Schöner Mist",
    weil Ficken dort sehr selten ist.

    11.
    Bei Hobbys steht für einen Mann,
    gleich Ficken ganz, ganz vorne dran.

    Darauf ein Ficken

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  13. Grandios, und das quasi aus der Lende, äh Hüfte!
    Mein liebster ist übrigens der unter Punkt 2.

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  14. Am Fischmarkt gab es mal eine _Kneipe_ namens Fick. War ein fieser Absturzladen für die, die nach dem Fischmarktbier immer noch nicht genug hatten. Der Laden heisst aber schon seit einigen Jahren anders.

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  15. Und Georgie Best hat sein Geld für teure Autos und Frauen ausgegeben, den Rest hat er verpraßt...

    GP und opa: Harry Rowohlt kennt das auch (nur sinngemäß wiedergegeben):
    Ich kann keine Namen behalten, früher hieß das vergeßlich, heute heißt das Alzheimer. Und dabei kann ich mir doch keine Namen merken...

    Fick am Fischmarkt: Ob es das noch gibt, weiß ich nicht. Wurde von Touristen gelobt, weil es so originell/ original Hamburgisch sei. Mit Akkordeon wurde Livemusik mit Gesang der Seefahrt geboten. Wahrscheinlich ging es dort ansonsten wohl ähnlich verbindlich zu wie vom Windjammer geschildert.

    Frau Müller-Hohenstein und dieser Faux pas. Klingt nach Schalke 96 oder ähnlichem. Der Name verspricht fast schon Adels-TV.
    Aber - geehrter Matt - ich denke, daß etliche trucker da doch mehr abrollen als ein Formel 1-Testfahrer.
    So 5000 km die Woche, das wären etwa 15 Rennen. Das wäre in etwa die komplette Strecke der Formel 1-Saison in einer Woche. Und das ständig.
    Wenn auch nicht mit 2xx km/h, sondern eher mit 90 km/h - aber: Mal nachmachen.

    Das war das Wort zum Dienstag.

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  16. Ja, wahrscheinlich stimmt das.

    Was Frau M.-H. angeht, so weiß ich natürlich, was sie gemeint hat (nämlich echte Rennfahrpraxis), aber mein kleines sardonisches Ich möchte das lieber wortwörtlich verstehen …

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  17. Danke.
    Es ist schön sich in anderen Menschen wieder zu finden.
    Auch wenn Ackermann, Clinton und Castro das
    Via - Gra Zeichen breit streuen und dieser Schwamm
    von 72 Jahren in Berlin sich in eine Viagrehe flüchtet.
    Getreu dem Vorbild von Hans-Robert Lichtenberg.
    Ich kenne es garnicht. Ehrlich.
    Ich wickle den Hochdruckschlauch meines Kärcher
    durch die Leiste und dann geht's aber ab.
    Mit 100 Atü.
    sssssssssseeeeeeehhhhennnnnn SSSSSSSieeeeee.
    Spppppppüüüürrrrrrrrrssssssttttttessssss?

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  18. @Matt, ich muss mich korrigieren. Es gab/gibt eine Schlachterei "Fick" auf dem Steindamm. Eine Bar "Fick" gab/gibt es nahe dem Fischmarkt. Ich glaube, Große Elbstraße gegenüber der Straße, die an der Fischauktionshalle vorbeiführt.

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  19. @Matt, ich hatte heute überlegt, wie du das recherchieren willst. Das Internet ist dazu in dem Fall wohl ungeeignet. Ich wüsste nicht, ob Google oder wer auch immer beim Wort "Fick" was Brauchbares in dem Zusammenhang rausbringt.

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  20. Ich gehe einfach mal runter zum Fick- … ähhh … Fischmarkt und gucke mich mal um. So einfach ist das. Sind keine zwölf Fußminuten.

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  21. Einprägsamer Name für einen Likör - aber wenn die Fickenverkäufer auch auf Onlinehandel hoffen, denkbar schlecht. Zur Keywordoptimierung ist der Name zu sehr besetzt...

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