26 Oktober 2007

Wie Hund und Katz

Draußen unterm Bürofenster geht plötzlich ein nervenzerfetzendes Heulen und Jaulen los, als fiele ein großer Hund über einen kleinen her. Ich schaue raus und sehe einen großen Hund, der gerade über einen kleinen herfällt.

Der große ist braun und m. E. ein Dobermann, der kleine ist zottelig weiß und wäre auch als Wischmopp zu gebrauchen, ohne dass man auf die Idee käme, die 14-tägige Rückgabefrist in Anspruch zu nehmen. Zum Jaulen und Heulen, das der Wischmopp verständlicherweise alleine verantwortet, gesellen sich nun auch noch die Schreie einer Frau.

Sie tritt ins Bild und stürzt sich trotz ihrer beträchtlichen Körperfülle sofort beherzt dazwischen, rettet ihr Hündchen in die Vertikale, presst es an ihren wogenden Busen und schreit munter weiter. Der Dobermann zieht sich enttäuscht zurück, zumal sein jetzt ebenfalls sichtbares Herrchen, ein spitteriger Typ mittleren Alters, entsprechende Anweisungen gibt.

Es ist klar, dass sich der bisher rein canidaische Konflikt nun auch auf der menschlichen Ebene fortsetzen wird. Beide Parteien stehen sich gegenüber wie in einem Leone-Western, Frauchen deutlich bewegter als Herrchen. Es entspinnt sich ein sehr emotional geführter Dialog.

Frauchen: „Warum nehmen Sie Ihren Hund nicht an die Leine?“
Herrchen: „Warum nehmen Sie Ihren Hund nicht an die Leine?“
Frauchen: „Wasss? Ihr Hund ist dreimal so groß wie meiner!“
Herrchen: „Na und? Sie sind auch dreimal so groß wie ich.“

Eine so hübsche Pointe darf man natürlich nicht weiter zerreden.

PS: Der dokumentierte Zettel an der Wand passt nur ungefähr; doch immerhin ist er ebenfalls Ergebnis eines Konflikts. Das muss reichen.

20 Kommentare:

  1. Hundebesitzer können so grausam sein! Sie rufen grundsätzlich "der tut nix, der will nur spielen!", auch wenn sie einen Irischen Wolfshund haben, der einen unter sich begräbt.
    Und wenn er einen dann vollsabbert, dann sind sie entzückt: "IST das NIEDLICH! Der mag sie ja wie bekloppt! Mein Gott, ist das süüüüß!"
    Jaja, und selber macht man sich fast in die Hose vor lauter Niedlichkeit.

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  2. Da kommt die fleißige Praktikantin an ihrem ersten Arbeitstag also wirklich doch kurz vor Mitternacht noch ihren vertraglichen Pflichten nach.

    Ich dachte schon, ich müsste Ihnen fristlos kündigen. Aber Sie stehen jetzt unter verschärfter Beobachtung, das zur Information.

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  3. Hechel, hechz!
    Ich hatte heute kein Internet, von heute mittag um drei bis eben, so gegen elf!!!
    Ist das jetzt schon eine Abmahnung oder wie?
    Höhere Gewalt, ich bin unschuldig!*röchel

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  4. Kein Internet, natürlich. Und die Bahnen fuhren nicht. Dann kam der Regen, außerdem hatten Sie Gegenwind.

    Ach, wie oft ich das schon alles gehört habe!

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  5. Es stimmt aber! Es ist wirklich wahr, echt jetzt!
    Ich konnte nicht ins Internet und war verzweifelt, weil ich nicht an meinen Arbeitsplatz konnte!
    Ja!

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  6. Ach ja? Und im ganzen Saarland oder in Aachen oder wo immer Sie sich herumtrieben, war natürlich in sämtlichen Internetcafés Stromausfall.

    Schon klar. Ich bin ein Stück weit enttäuscht.

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  7. Ich.. ich... ich habe versucht, das Internet zu reparieren! Immer wieder. Stundenlang!
    Ich habe:
    - geflucht
    - eingeschaltet
    - ausgeschaltet
    - telekom bedroht
    - gejammert..
    - das Modem getreten..
    - Schokolade gegessen
    usw.
    Und das nonstopp seit drei Uhr.
    Ich konnte nicht in ein Internetcafé, denn äh.. hier gibt es keins!
    Null.

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  8. Na gut, Schwamm drüber. Ihre Probezeit läuft weiter.

    Aber beim nächsten Fauxpas werde ich Maßnahmen ergreifen. MASSNAHMEN!

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  9. Heidewitzka ist das streng hier!
    Die da wären?
    Gespannt über die Maßen, Anna

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  10. Das heißt, Sie planen weitere Regelverstöße? Nein, das können Sie nicht gemeint haben. Nicht nach allem, was passiert ist.

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  11. Ich wollte es nur mal wissen, für den Fall der Fälle, höhere Gewalt kommt schon mal vor!
    Misstrauisch ist wohl Ihre zweiter Vorname??

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  12. Aha, sehr klangvoll.
    Ich reiß mich ab jetzt so was von zusammen und widme mich mit vollem Einsatz dem Einsatz an der Rückseite Reeperbahn.
    Vielleicht sollte ich mein Blog sprengen, dann habe ich auch mehr Zeit für Kommentare...
    :-)

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  13. Neiiiiin! Auf keinen Fall! Lieber feuere ich Sie achtkantig zugunsten Ihres Blogs, wenn Sie beides nicht unter einen Hut bringen sollten!

    Von jetzt an bin ich lammfromm, versprochen.

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  14. Prima, schön, dass wir drüber gesprochen haben, Chef! :D

    So, ich muss in die Falle, damit ich fit bin für morgen!
    Gute Nacht!

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  15. Morgen ist Samstag, also etwas später. Gegen 10 erwarte ich Sie frischgeduscht und hochmotiviert. Es wird ein schöner Tag.

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  16. Wenn Sie das sagen, dann wird das auch so sein.
    Amen! :-)

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  17. Ja, ja...wegen einer Frau (Alice) die armen Clerks auf der 2000 trangsalieren. Typisch Frau (Anna) :-)

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  18. Ja, anonym, so sind sie die Frauen:
    brutal, grausam und ungerecht.
    Aber doch irgendwie unentbehrlich.
    :-)

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  19. Es gäbe ja auch einfach die Möglichkeit, die Hunde zu erziehen. Wenn man dann "aus" sagt, hören sie auf. Womit auch immer.
    Zumindest bei dem Hund meiner (Noch-)Nachbarin und dem meiner Eltern funktioniert das ganz wundertoll.

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