18 Januar 2007

Trinken im Theater

Während des Konzertes von Norah Jones im barocken Prachttheater Baden-Baden nippe ich unbefangen an meinem Bier, was einen bestürzten Offiziellen des SWR auf den Plan ruft. Er informiert mich aufgeregt über die hiesigen Sanktionen für Trinken im Theater: „Dess iss hier Dodesstrafe!“

Hinfort versuche ich unbemerkt von ihm den beträchtlichen Biervorrat nicht verkommen zu lassen.

Es ist übrigens ziemlich erstaunlich, mit welch schlechtem Gewissen man Gerstensaft dezimiert, wenn man dafür zuvor mit dem Tode bedroht worden ist.

9 Kommentare:

  1. Da sieht man mal, was eine Location ausmacht. Bei Joe Sample in der Laeiszhalle oder Al di Meola im Oldenburger Staatstheater habe ich nicht eine Sekunde an Bier gedacht, bei Marcus Miller bei den Oldenburger Kulturtagen auf dem Oldenburger Schlossplatz war Bier sozusagen Pflicht. Da stand ich 3m vom nächsten Bierstand entfernt.

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  2. Das ist sicher keine süddeutsche Besonderheit. Mit einem Bier in der Hand würde man auch in der Leiszhalle, dem Deutschen Schauspielhaus oder dem Thalia Theater auf wenig Gegenliebe stoßen. Vielleicht hättest Du es mal mit einem Läberkäsweckle probieren sollen?

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  3. Popkonzert ist Popkonzert, hatte ich mir gedacht, und dazu gehören nun mal geistige Getränke. Doch hier dominierte der Ort den Inhalt.

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  4. Also im Schauspielhaus konnte man (damals) beim "Geilsten Abend des Jahres" vom Golden Pudel Club, ohne Ende Bier im Saal trinken. Das hat niemanden gestört, und das obwohl, das Publikum gemischt war und auch durch aus ältere Generationen anwesend waren.

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  5. @daiko: ... dann hat man wohl daraus gelernt. Als zuletzt im Dezember die Studio Braun Operette "Phoenix" gezeigt wurde, lief die Veranstaltung im Schauspielhaus ziemlich bierfrei ab.

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  6. Da muss ich auch widersprechen,
    vor ich glaube 3 Jahren, in der ausverkauften Max Goldt-Vorlesung
    im Hamburger Schauspielhaus wurde ordentlich gezecht, allerdings eher vom dort gekauften, als vom mitgebrachten Bier. Den Messerjocke hatten die Einweisedamen allerdings auch im Blick ;)

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  7. Also mein Bier in Baden-Baden habe ich auch ordnungsgemäß an der Bar gekauft, um das mal klarzustellen. Ich gehöre nicht zu den Getränkeinstheaterschmugglern.

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  8. Ich verstehe Ihren letzten Satz nicht ganz. Sie haben ein schlechtes Gewissen, wenn Sie weniger Saufen?

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  9. Das schlechte Gewissen kam vom Saufen schlechthin; immerhin war es mir an diesem Ort gänzlich untersagt.

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