19 März 2006

Die Promisichtungen

Heute, als ich vom Brötchenholen kam und an der Fußgängerampel vorm East Hotel wartete, kam Guido Buchwald vorbei. Offenbar war er gerade ausgecheckt, denn er trug eine Reisetasche. Jemand begleitete ihn, doch ich weiß nicht mal, ob Frau oder Mann, weil ich Guido Buchwald anschaute. Der Fußballweltmeister von 1990 schaute zurück, und zwar speziell so, wie jemand schaut, der immerzu erkennend angeschaut wird, ohne je wiedererkennend zurückschauen zu können. Tja, Prominentenschicksal. Ich nehme diese Begegnung als gutes Omen für die WM.

Es war überhaupt eine Woche der Promibegegnungen. Im Fitnessclub war mal wieder Smudo zugange, diesmal auf der Matte beim Bauchtraining. Und am Freitag hatte ich plötzlich den zumindest semilegendären Peter Holler am Telefon. Den Mann, der „Albatros“ geschrieben hat. Echt wahr.

Den Coverbildern seiner frühen Alben nach zu urteilen (Foto: sein Debüt von 1978), hatte Holler sich in den späten 70ern entscheiden müssen, ob er als Posterboy Weltkarriere machen oder als Popmusiker halblegendär werden will. Er entschied sich für Letzteres, schrieb Protestsongs, avancierte zur Größe in Hamburg und deutschlandweit immerhin zum Supportact von Joe Cocker.

Aber warum rief Peter Holler mich an? Wegen – man glaubt es kaum – dieses Blogs. Im Eintrag vom 18. Oktober 2005 hatte ich seinen wirklich formidablen Song „Albatros“ erwähnt, und beim Googeln nach sich selber war Holler drauf gestoßen und verspürte spontan eine derart große Dankbarkeit mir gegenüber, dass er sie telefonisch artikulieren wollte, nicht ohne auch noch die Zusendung eines bislang nicht in meinem Besitz befindlichen Holler-Albums zu annotieren. Sehr nett von ihm.

Holler wird beim nächsten Googeln wieder auf dieses Blog stoßen. Und dann hoffentlich den Rat annehmen, seinen Eintrag auf Wikipedia zu korrigieren; der besteht nämlich aus einem flapsigen und nicht sehr informativen Ausschnitt seiner eigenen Website. Das Geburtsdatum, lieber Peter, gehört bei Wikipedia einfach zu den Standardangaben, auch bei Einträgen über Beinahposterboys.

Heute Abend endete die Promibegegnungswoche beim gestern zurecht euphorisch angepriesenen Anna-Ternheim-Konzert, wo Grand-Prix-Urgestein Peter Urban sich erst mal Richtung Theke orientierte und die texanische Songwriterin Tish Hinojosa im Publikum war.

Tish darf ich allerdings nicht mitzählen, weil ich mich eh mit ihr und ihrer Clique dort treffen wollte. Bleiben vier echte Treffer für die Wochenwertung. Gute Quote.

Ex cathedra: Die Top 3 der Songs, in denen Künstler erwähnt werden
1. „The Beatles and The Stones“ von House Of Love
2. „Song for Bob Dylan“ von David Bowie
3. „Gib es zu, du warst im Nana-Mouskouri-Konzert“ von Funny van Dannen


2 Kommentare:

  1. Und dann waren da noch:
    4. "Elvis has just left the building" von Frank Zappa
    5. "Waylon, Willie and me" von David Allan Coe
    6. "Tribute to Hank Williams" von Tim Hardin
    7. "Mr. Paul McCartney" von Marianne Rosenberg
    8. "Mr. Wilson" von John Cale
    9. "When Smokey Sings" von ABC
    10. "Velvet Underground" von Jonathan Richman

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  2. … ja, und „Song to Woody“ haben wir natürlich beide vergessen … ;-)

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