Monatelang war ich nicht sonderlich erpicht darauf, andere Blogger kennenzulernen. Doch die Neugier auf diese seltsame Spezies stieg stetig, und nun hat sie gesiegt. Innerhalb von sieben Tagen traf ich mich mit vieren von ihnen. Ich gestattete – etwas bang, aber auch mit einem Kribbeln im Bauch – dem Virtuellen den Zugang zum Realen.
Zunächst traf ich Lyssa, die auf wundersame Weise das Feminine mit dem Taffen verbindet und Höflichkeit mit warmherzigem Spott. Dann German Psycho und Pat Bateman, zwei schnelldenkende Businessleute, die sich die Bälle schneller zuspielen als Becker und Lendl zu ihren besten Zeiten.
Und schließlich Opa Edi, einen freundlichen, begeisterungsfähigen, gegenüber einem fremden Besucher rührend herzlichen Ex-Seefahrer, der auf seiner 14 Stockwerke hohen Kommandobrücke die Piratenflagge gehisst hat und auf St. Pauli herabschaut wie die Philantropie in Person.
Alles Menschen, die ich nie kennengelernt hätte, wenn ich nicht im letzten September aus einer Schnapsidee heraus dieses Blog gestartet hätte. Und das wäre sehr, sehr schade gewesen. Jetzt erwäge ich sogar den Besuch bei einem Bloggertreffen.
Ex cathedra: Die Top 3 der heimeligsten Chillouttracks
1. „Searching“ von Pieter Nooten & Michael Brook
2. „Kisses“ von Bent
3. „Calmed“ von Brian Eno
Eigentlich wäre ich ja lieber ein Pirat mit (Philan)T(h)ropenflagge, aber man kann nun mal nicht alles haben!
AntwortenLöschenNett von Ihnen, Ihren Lesern zu verschweigen, daß es mir mißlang, Sie trotz eineinhalbtündigem Gesülze in eine sonst bei meinen Besuchern auftretende Trance zu versetzen.
Obwohl, ganz erfolglos war mein Einschläferungsversuch ja nicht. Sonst wären Sie nicht nochmal wegen der vergessenen Digicam zurückgekommen, die Sie gar nicht vergessen hatten.
Also nochmals herzlichen Dank für Ihren Besuch, den Sampler und den ausgezeichneten, selbstgebackenen Kuchen der hessischen Frau Mama!
Man man ich müsste auch mal wieder bloggen aber Uni nimmt mich gerade voll in Anspruch und die ist nun mal wichtiger.
AntwortenLöschenUnd die Flagge von Opa hab ich glaub ich an stürmischen Tagen auch schon mal von meinem Fenster aus gesehen.
Gar nicht schlecht. Und? War doch gar nicht so schlimm, oder? Tut nur anfangs weh, wenn man sich eingestehen muß, wildfremde Menschen zu treffen, nur weil sie auch bloggen...
AntwortenLöschen@ opa: Die Trance kam später beim Rausgehen – angesichts des Sternenhimmels über der Haustür. Sehr sedativ.
AntwortenLöschen@ gp: Ich hoffe, der Schmerz lässt nach beim zweiten Treff …
Da ist ja echt was erwacht in Dir, toll daß Dir der Weg gefällt!
AntwortenLöschenDas von Dir geschilderte Problem der Differenzierung von "Virtualität" und "Realität" ist für mich keines (mehr). Seit 1988 bin ich mit irgendwelchen Modems unterwegs - und habe dank vieler Treffen eines für mich gelernt: Ich kann nicht wirklich virtuell sein. Und will es auch gar nicht. Und das hoffe ich stets auch von meiner/m Gegenüber, denn es erleichtert die Kommunikation enorm...
@ Negerkalle:
AntwortenLöschenOpa mag Menschen, die zu ihm aufblicken. Deine elbphilharmonischen Gedanken sind äußerst amüsant, aber auf eurer Sylvesterparty herrschte eindeutiger Damenmangel. Bitte gib mir einen Hinweis, wenn du wieder Zeit findest, zu bloggen (irgend einen dämlichen Kommentar bei uns, ich habe mein Sage-RSS zerschossen).
@joshuatree
Ich mag zwar die für mich komplett neue Virtualität, versuche aber stets, an ein Foto des Gesprächspartners/der Partnerin zu kommen. Gesichter, besonders Augen, sind für mich wichtig, ich möchte wissen, mit wem ich rede.
An einer Bloggerversammlung würde ich jedoch nie teilnehmen.
Ich kann bestätigen, dass ich von Opa bereits nach kurzer Besuchszeit abgelichtet wurde, und zwar von einer Polaroidkamera direkt neben der Piratenflagge.
AntwortenLöschenDieser kleinen Manie verdanke ich nun auch Einblicke in die interessanten Physiognomien von Bloggern wie Poodle oder Burnster, die Opas Wände zieren.
Künftige Blogarchäologen werden seine Wohnung mit den Pyramiden von Giseh vergleichen, soviel ist schon mal sicher.
@opa: Ja, da gebe ich Ihnen Recht. Augen sind sehr wichtig. Ich nehm sie ebenfalls gerne als Photo mit, aber immer mit dem Gedanken, wie ich sie live erleben durfte. Oder könnte.
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Nebenbei erwähnt, in 4 Wochen ist es bei mir soweit. Dann werde ich für 2 Tage mein geliebtes Badener Land verlassen und in HH weilen. Dies nur als stille Drohung. Noch still, weil der Termin noch nicht ganz fix ist. Ich freu mich drauf - es wartet auf mich der ersehnte Beatles-Walk (mit Krüger Map) und ganz eventuell ein schönes Karaoke-Duett sowie ein ordentlicher, bewaffneter "Hinterhalt" (no direct link here), sofern alle Parteien Lust und Zeit haben.
Nach dem Hinterhalt brauche ich verständlicherweise einen Arzt und ein Bier. Matt, wie heisst nochmal das Gebräu, das Du zum Feierabend trinkst? ;-)
Es handelt sich um ein in freier Wildbahn kaum mehr anzutreffendes Bier namens „Große Freiheit“, das offenbar praktisch nur noch im Aurel ein Reservat gefunden hat.
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