26 Juli 2012

Cold turkey



In den Shops französischer Autobahnraststätten vergeht einem Hören und Sehen. Für eine 400-Gramm-Tafel Toblerone Gold ruft man dort 15,85 Euro auf, das ergibt einen Kilopreis, der doppelt so hoch liegt wie der von norwegischem Lachs.

Wahrscheinlich handelt es sich dabei um eine Sonderanfertigung für französische Raststätten, welche die Sortenbezeichnung „Gold“ wortwörtlich meint und nicht nur als Metapher für beigefügten Honig.

Ich nahm jedenfalls Abstand, auch vom ersatzweisen Erwerb einer „Ritter Sport Dunkle Voll-Nuss“ für 2,80. Dann lieber darben – und abends im entzückenden normannischen Küstenstädtchen Honfleur zum Trost einen Cidre ordern.

Mit unserer Ankunft dort hatten sich alle Wolken nach Norden verzogen, was einen weiteren Beleg liefert für die Belastbarkeit einer alten These von mir: Wo wir hinfahren, juchzt die Sonne vor Freude, und sei es Herbst in Helsinki.

Mit der Ankunft in Honfleur brach übrigens die erste internetlose Phase seit Jahren an. Ein Schock. Und dennoch: „Du zitterst gar nicht“, konstatierte Ms. Columbo nach eingehender Untersuchung meines Gesamtzustandes. Die Stille unzugänglicher WLANs: ein Gefühl wie in den 80er Jahren.

Auf dem Flussschiff, das uns majestätisch uneilig gen Paris schaukelt, ist das ebenso. Mal schauen, wie lange ich das Zittern unter Kontrolle halten kann.

PS: Sollten Sie sich mal in Honfleur aufhalten und die Welt verfluchen, weil Sie vom Internet abgeschnitten sind, so suchen Sie doch den Place Hamelin in der Altstadt auf. Dort hat ein freundlicher Naivling sein Livebox-WLAN nicht verschlüsselt. Mehr sage ich nicht, compris?

5 Kommentare:

  1. Ah... oui. Je comprends !
    Sie haben diesen Post also unter schamloser Ausnutzung der Unbedarftheit eines ahnungslosen "Störers" erstellt. ;-)
    Hoffentlich wird dieser nicht in präventive Störerhaftung genommen. *g*

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  2. Und selbst wenn: Wir werden es nie erfahren.

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  3. Herr Matt, ein Lebenszeichen von Ihnen. Ich hatte Sie schon schmerzlich vermisst. Nun kann ich doch beruhigt in das Wochenende gehen.
    Gott sei Dank. Frau Anja

    PS: Ich wusste gar nicht das man vom lesen eines Blogs abhängig werden kann. Ich überlege ob ich da die zuständigen Behörden einschalten muss.

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  4. Somit passt Ihr Kommentar vortrefflich zum Blogeintrag. So soll es sein.

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