1. Verschwende keine Lebenszeit. Egal, wer dir was anderes erzählt, ob Benedikt oder Bin Laden: Du hast nur dieses Leben. Verschwende keine Minute davon.
2. Verschwende vor allem keine Lebenszeit an schlechte Musik. Gute Musik kann man erkennen: Stell dir vor, der Geist von John Peel tippte dir auf die Schulter, während du den iPod laufen hast, und liehe sich deine Ohrhörer. Würde er beifällig nicken? Dann hörst du gute Musik, verdammt noch mal.
3. Bleib nicht stehen, wenn du eine Rolltreppe betrittst. Niemand zwingt dich dazu. Und es schadet deiner Gesundheit. Am besten meidest du Rolltreppen.
4. Wenn du eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank nimmst, stell auch wieder eine hinein. Frag nicht, tu’s einfach.
5. Lache herzhaft, wenn du Esoterikern begegnest. Wer sich ernsthaft mit Astrologie, Homöpathie oder Friseurterminen nach Mondphasen beschäftigt, muss unbedingt ausgelacht werden. Wenn du milde gestimmt bist, kannst du diese Leute auch bedauern. Denn sie verschwenden Lebenszeit – an viel bescheuertere Dinge als nur an schlechte Musik.
6. Sichere deine Daten! Sichere deine Daten! Am besten dreifach und an verschiedenen Orten. Wir waren so blöd, immer kurzlebigere Speichermedien zu erfinden. Eine Steintafel hält Jahrtausende, die selbstgebrannte CD nur noch fünf Jahre. Damit unsere Lebensdaten erhalten bleiben, müssen wir sie sichern, doppelt und dreifach. Miete für deine wichtigste Backup-DVD ein Bankschließfach. Du wirst mir irgendwann sabbernd vor Dankbarkeit nachträglich viel Geld für diesen Tipp bezahlen wollen. Abonniere dafür lieber zehn Obdachlosenzeitschriften.
7. Liebe! Wen auch immer. Es tut gut. Und es verlängert dein Leben, so dass du mehr Zeit zum Nichtverschwenden hast.
8. Versuche das Dickicht deiner Vorurteile zu erkennen. Sie umstellen dich unsichtbar. Die einzige Machete, die ihnen beikommen kann, ist die Neugierde. Sei neugierig!
9. Folge keinen Führern. Vor allem nicht solchen, die dich davon abhalten wollen, weiße Socken zu tragen.
10. Versuche auf keinen Fall, cool zu sein. Es sei denn, du planst eine Karriere als Witzfigur. Dann versuche auf jeden Fall, cool zu sein.
(PS: Hm, eigentlich ein schönes neues Stöckchenspiel, nicht wahr? Wie wär's, German Psycho …?)
Und was macht man, wenn man einfach schon ziemlich cool ist?
AntwortenLöschenHauptsache, du hast es nicht aktiv VERSUCHT … ;-)
AntwortenLöschenSehr!
AntwortenLöschen:-) so mag ich die zehn gebote!!
AntwortenLöscheneine kleine korrektur: ich bin wahrlich kein fachmann, aber meines wissens nach hat homöopathie im seriösen fall null und nichts mit esoterik zu tun.
gebot 8 und gebot 5 widersprechen sich da etwas ...
Homöopathie ist klassische Esoterik. Man kann es auf den Nenner bringen: Entweder stimmen Physik und Chemie, wie die Wissenschaft sie definiert hat, oder es stimmt die Homöopathie. Beides kann innerhalb eines Universums nicht gleichzeitig existieren. Wenn Homöopathie stimmen würde, müssten die Naturgesetze falsch sein. Entscheide du!
AntwortenLöschen(Der Link dazu fasst übrigens alle Erkenntnisse zu diesem Thema gut zusammen.)
Ich werde mir erlauben, den kleinen Dissenz zwischen eins60 und Dir aufzunehmen.
AntwortenLöschenMatt, wenn die physikalischen und chemischen Naturgesetze bei der krankheitlichen Diagnostik und mit stets reproduzierbarer Heilung sichtbar Hand in Hand gingen, würde ich bei Deiner Ode an die "Naturgesetze" lauthals mit einstimmen. Das hiesse z.B., dass jede Chemotherapie anschlägt. Da dem bewiesenermassen nicht so ist und nicht nur da, werde ich also nur leise mitpiepsen können, Matt.
eins60: Homöopathie setzt imvho da an, wo Menschen aus emotionalen Gründen und/oder auf der Suche nach Alternativen ggü. der klassischen Medizin sind. They may be right, they may be wrong: Glaube versetzt Berge, manche Homöopathen lassen sich den Glauben vergolden, für manche Patienten sind es bei leichteren Erkrankungen interessante Erfahrungen, für manche Patienten der letzte Strohhalm. Ich stimme Dir zu, dass ernsthafte Homöopathieforschung nichts mit dudeliger Esoterik zu tun hat.
Fazit für mich: In diesem Stadium der menschlichen Evolution, in der wir vieles wissen, aber eben nur einen kleinen Prozentsatz des großen Ganzen, bin ich stets vorsichtig, einseitig zu denken. Weder einäugige Götter in weiß, noch Kräuterhexen helfen da weiter. Meine persönliche Vermutung ist, daß der evolutionäre Cocktail der Gene zusammen mit der besseren medizinischen Versorgung weiter zu höherer Lebenserwartung führt, jedoch mit neuen anderen Krankheiten Hand in Hand geht. Soll heissen: Irgendwann ist Krebs kein Thema mehr, dann wird es andere, neue Krankheiten geben. "Every generation has it´s own disease", sang FitS einmal. Ich möchte mit dieser einfach strukturierten, hannoveranischen Botschaft nun zum Schluss kommen ;-).
Ich vergaß zu erwähnen: Ja, ein wunderbares Stöckchenspiel, das ich gern verfolgen werde.
AntwortenLöschenjoshua, deine Argumentation ist schief. Jede wissenschaftliche Theorie setzt sich bewusst ständiger Kritik aus, muss sich ununterbrochen reproduzierbaren Experimenten stellen und ist nur so lange gültig, wie sie nicht widerlegt ist. All das gilt nicht für die Homöopathie, weil sie bloße magische Behauptungen aufstellt, die genausowenig beleg- oder widerlegbar sind wie die Behauptung, die Welt sei von einem Staubsauger erschaffen worden, der halt nur leider geräuschlos und unsichtbar sei.
AntwortenLöschenWürde sich die Homöopathie darauf beschränken, das von sich zu behaupten, was sie höchstens ist, nämlich eine reine Placebobehandlung, so wäre das alles ja nicht so tragisch. Aber sie betrügt die Menschen, sie weckt trügerische Hoffnungen, und Scharlatane verdienen ein Vermögen damit.
Um an einem Beispiel zu verdeutlichen, was die H. von seriöser Wissenschaft unterscheidet: Sie behauptet, eine Substanz sei immer noch wirksam, obwohl sich kein einziges Molekül von ihr mehr in einer Flüssigkeit befände; und nicht nur das, diese geisterhafte Substanz sei – obgleich verschwunden – zudem als einzige noch wirksam, obwohl sich doch Milliarden anderer realer Moleküle in dieser Flüssigkeit befinden …
Das ist pure Magie - und in sämtlichen transparenten Doppelblindversuchen als solche enttarnt worden. Die H. gleichzusetzen mit der schwierigen Arbeit von Naturwissenschaftlern, die sich mühsam von Erkenntnis zu Erkenntnis vorkämpfen und dies immer wieder auf den Prüfstein stellen müssen, ist infam.
Also: Als Placebo mag das Ganze seine Berechtigung haben. Aber als Placebos funktionieren auch einfache Zuckertabletten; dazu muss man keine Milliardenindustrie aufbauen, die irrationale und vorwissenschaftliche Hirngespinste eines einzelnen Menschen aus dem 19. Jahrhunderts am Leben erhält.
Ich bin sicher: Wenn du dich wirklich einmal näher mit diesem Phänomen beschäftigen würdest und sich die irrwitzigen Grundannahmen der H. mal auf der Zunge zergehen ließest, würdest du nur noch mit dem Kopf schütteln – oder lauthals auflachen, wie es das 5. Gebot von dir verlangt … ;-)
Lieber Matt,
AntwortenLöschenselbstverständlich ist meine Argumentation schief. Schief, wie Dein treuer Glaube an die klassische Medizin, an die positive Wirkung der stetigen Naturgesetze (Stand 05/2006). Und Deine emotional sichtbare und nachlesbare Gegenwehr gegen Alternativen. Damit wären wir mitten in der Pharma-Diskussion, die mittlerweile gegen neueste Erkenntnisse in Sachen "Psychosomatik" stösst.
Matt, sorry, aber meinen comment 22:21 hast Du wohl emotional verlesen. Wir wissen aber nun, dass Du Homöopathie verachtest. "Infam" bedeutet, um Dich kurz zu zitieren, zu denken, dass die klassische "naturgewalte" Medizin alles im Griff hätte. Das ist imho ein Trugschluss.
btw: Meine kleine Tochter ist 4,5 Jahre alt, die ich jederzeit mit jederlei Zipperlein dem Kinderarzt anvertraue.
Nein, ich glaube nicht, dass die naturwissenschaftlich fundierte Medizin alles im Griff hat. Lies mal genau, was ich geschrieben habe: „Jede wissenschaftliche Theorie setzt sich bewusst ständiger Kritik aus, muss sich ununterbrochen reproduzierbaren Experimenten stellen und ist nur so lange gültig, wie sie nicht widerlegt ist.“ Das ist das Wesen von Wissenschaft, also auch der Medizin. Sie muss genau wie alle anderen Wissenschaften um Welterkenntnis kämpfen, sie erreicht Schritt um Schritt neue Stufen, wird zurückgeworfen, setzt neu an – und das alles auf einem standardisierten, durch genau beschriebene Experimente transparenten Weg.
AntwortenLöschenIch bin überzeugt, dass nur diese Methode des Wissenserwerbs uns weiterhelfen kann. Und keine unbeweisbaren Aussagen der Pseudowissenschaft, die sich all den Techniken der Überprüfungen nicht stellen kann und will – natürlich aus gutem Grund …
Wenn Sie so nett fragen, dann muß ich wohl.
AntwortenLöschenUnd schwupps - erledigt. Allerdings hingeschmiert. Ohne Ordnung. Ihre 10 Gebite sind übrigens ausnahmslos zu unterschreiben. Abgesehen von den weißen Socken.
Interessanter Link übrigens. Zwar beschäftigen sich diese Leute viel zu intensiv mit dem Unsinn, aber sie machen das gut. Ich persönlich halte es da eher wie Sie: Auslachen. Nicht mal ignorieren.
Danke sehr fürs Stöckchenfangen! Es ist schön zu sehen, wie willig die Blogosphäre das globale Wertesystem voran bringt.
AntwortenLöschenZur Homöopathie: Es glauben ja nur jene Leute daran, die sich NICHT intensiv damit beschäftigt haben, sonst wäre ihnen der Quatschgehalt des Ganzen ja unmittelbar evident. Von daher: Wat mutt, dat mutt …
Ihr Kommentar zur Homöopathie ist auf jeden Fall Quatsch. Wer (wie z.B. ich)schon einmal eine von der Schulmedizin nicht zu heilende (da als 'chronisch' bezeichnete) Krankheit gehabt hat und dann erlebt hat, was eine homöopathische Konstitutionsbehandlung bewirkt hat, lässt sich gerne von Leuten wie Ihnen auslachen.
AntwortenLöschenEs gilt, was schon viele Homöopathen festgestellt hat: Die Allopathie heilt nie (!!!), die Homöopathie heilt die Krankheiten aus.
Das hat nichts mit Placebo zu tun.
Wenn die Wissenschaft zu blöde ist, die Hömoopathie zu erklären, dann sagt das mehr über unsere Wissenschaft aus (Wie war das noch, die Erde ist eine Scheibe?).
Wissen Sie, der entscheidende Unterschied zwischen Aberglauben und Wissenschaft ist der, dass die Wissenschaft sich der Kritik stellt und jederzeit falsifizierbar sein muss. So widerlegte die Wissenschaft im Lauf ihrer Evolution auch die Theorie, die Erde sei eine Scheibe. Denn jede Theorie steht permanent auf dem Prüfstand, und sobald neue Erkenntnisse errungen werden, die einzelne Elemente dieser Theorie widerlegen, muss sie angepasst, überdacht, erneuert oder gar verworfen werden. Das ist das Prinzip der Falsifizierbarkeit, das ist Wissenschaft, so funktioniert sie. Deshalb können Sie mit einem Handy telefonieren, im Flugzeug fliegen und Aspirin schlucken.
AntwortenLöschenEsoterische Vorstellungen, Aberglaube und Magie aber entziehen sich (mit gutem Grund!) jeglicher sachlicher Überprüfung. Sie sind reine Glaubenssache und haben nichts, aber auch gar nichts mit Wissen oder Erkenntnis zu tun. Und zu diesen voraufklärerischen Vorstellungen gehört auch die Homöopathie.