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16 Juni 2013
Vorsicht ist die Mutter der Bierkiste
Die Sommerbühne in der Ufafabrik ist der weltweit schönste Konzertort von ganz Berlin, nicht nur wegen der von einem Zeltdach heimelig überwölbten Stuhlreihen, sondern auch dank der begrünten Terrassen, die von Stehtischen gesprenkelt sanft Richtung Tresen ansteigen.
Wenn man dort an der Bar ein Getränk kauft, erhält man zusätzklich eine Plastikpfandmarke. Gedankenlos steckte ich sie ein, ehe mir das Pleonastische daran aufging.
Würde es eigentlich nicht völlig reichen, fragte ich mich auf dem Weg zurück zu Ashras schwebendem Sequenzerteppich, wenn man einfach Pfand auf Gläser und Flaschen einbehielte und ihn bei Rückgabe derselben wieder aushändigte – warum zusätzlich auch noch Pfandmarken?
Genau diese drängende Frage stellte ich auch dem Tresenmann bei der nächsten Bestellung. „Weil“, sagte er, „sonst die Leute mit ihren alten Gläsern ankämen. Oder mit einer leeren Kiste Jever.“
Diese Erklärung überzeugte mich sofort. Und sie informierte zudem beiläufig über eine gewisse hinterfotzige Pfiffigkeit des Berliner Publikums, welche eine solche Maßnahme anscheinend notwendig macht.
Jedenfalls wieder mal ein sehr lehrreicher Besuch in der weltweit besten Bundeshauptstadt unserer Republik.
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Dit is Berlin, wa? Aber Ashra? Ist das aka Ash Ra Tempel? Auch nicht mehr so ganz taufrisch, nicht? Ich hätte gedacht, dass in Berlin eher so neuere Musik läuft.
AntwortenLöschenAch, Sie glauben, in Berlin liefe generell überall die gleiche Musik, und zwar ausschließlich neuere? Interessant …
LöschenDachte ich in der Tat, ja. Aber wenn das nicht so ist, werde ich gleich mal nachschauen, ob demnächst vielleicht auch Amon Düül oder Guru Guru ihre aktuellen Smash-Hits vortragen. Das wäre glatt ein Grund, mal hinzufahren.
LöschenAch, werter Herr Matt. Ich lese so gerne bei Ihnen, nur leider fällt mir nie so ein richtig inspirierter Kommentar ein. Deshalb lasse ich einfach mal einen Gruß aus dem momentan verblüffend sommerlichen Wien hier.
AntwortenLöschenDiesen Kommentar FINDE ich sehr inspiriert – denn er bringt mich darauf, dringend mal wieder eine Wienreise ins Auge zu fassen und endlich eine verehrungswürdige Schlawinerin heimzusuchen. Mindestens.
AntwortenLöschenJa, tun Sie das bitte -Rufzeichen- ... tut mir leid, meine Tastatur kann keine Rufzeichen mehr ... und wenn ich Sie zu den köstlichsten Schnitzeln von Wien lotse, nehmen Sie mich bitte zum Ausgleich mit zur verehrenswürdigen Schlawinerin. Die Frau finde nämlich auch ich klasse -Rufzeichen-
LöschenDie köstlichsten Schnitzel von Wien? Aus der Kalbsoberschale …? Hmm, versprechen Sie mal nichts, was Sie im Bedarfsfall nicht halten können … ;)
LöschenDas mit den Pfandmarken ist aber auch bei Festen mit individuellen Gläsern/Flaschen so. Und macht leider auch Sinn. Bei "Das Fest" (Karlsruhe) könnte sonst jeder Neigschmeckte un a d'Ur-Baden(x)er ja oifach irgendwelle Flasche uffsammle un die zu Geld mache. Das geht seit zwei Jahren endlich nicht mehr! Jetzt bleibt das bezahlte Pfandgeld schön bei den Ständen hängen.
AntwortenLöschenTja, wir sind halt clever. Wir Berliner.
AntwortenLöschenIch habe übrigens den unschätzbaren Vorteil, des öfteren in der UFA-Fabrik zu Mittag essen zu dürfen, da meine Arbeitsstelle nicht allzuweit weg ist. Immer eine sehr schöne (meist leckere und immer bezahlbare) Auszeit vom Büro, wenn man da so eine gute Stunde im Grünen und Ruhigen unterm Sonnenschirm abhängt.
Vom Riesling dort war ich auch ganz angetan.
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