20 Juni 2012

Die Krux mit der Kiste



Morgens stehe ich meistens ein, zwei Minuten an der Fußgängerampel am Ende der Großen Bergstraße und lehne mich, um nicht vom Fahrrad absteigen zu müssen, an den Ampelmast. Seit neuestem hängt daran eine sogenannte Pfandkiste, die meine Aufmerksamkeit während der Rotphase in Beschlag nimmt.

Dort hinein soll man Flaschen stellen. Aufgedruckte Begründung: „Mülleimer zu durchsuchen ist gefährlich und demütigend. Stellt Eure Pfandflaschen deshalb daneben. Oder in diese Kiste. Danke!“

Eine sinnvolle Sache. Doch die Verwirrung, welche die Pfandkiste auslöst, übersteigt deutlich meine Fähigkeit, ihr Wirkungsprinzip hinreichend zu lobpreisen. Denn ich kapiere einfach nicht, wie sie dahinkommt.

Der Ampelmast – oben durch die Signalanlage erheblich verbreitert und unten festgemauert in der Erden – durchstößt die Pfandkiste widersinnigerweise mittig, und ich konnte bisher bei meinem je ein- bis zweiminütigen Aufenthalt keine Nahtstellen an der Kiste entdecken.

Und das wäre doch die einzig logische Vorgehensweise, die Pfandkiste so zu befestigen, wie sie nun mal befestigt ist: Man müsste sie symmetrisch in zwei Hälften zersägen, in ihrer Mitte ein Loch vom Durchmesser des Mastes herstellen, sie dann um den Ampelmast herumlegen und wieder zusammenkleben.

Höchstens Harry Potter traute ich die Schilderung und Umsetzung einer Alternativmethode zu. Oder einem meiner Blogleser, in den Kommentaren.


14 Kommentare:

  1. Vielleicht hilft ja dieser Blogbeitrag dabei, das Rätsel zu lösen:
    http://www.klonblog.com/2012/04/17/pfand-gehoert-daneben-de-helft-pfandsammlern-mit-der-pfandkiste/

    AntwortenLöschen
  2. Ahja, über dem Tango ist noch Kindergarten- und Wohnungssuche, exakt das Ding hab ich auch fotografiert und gegrübelt wie sie den da angebracht haben. Auf meinem Foto ist kein Schnitt zu erkennen.

    AntwortenLöschen
  3. ich hab's untersucht:
    wirklich kein Schnitt.
    im Ampelmast

    AntwortenLöschen
  4. Der Blogbeitrag mit integriertem Video offenbart die Lösung des Rätsels.

    AntwortenLöschen
  5. Ich finde übrigens das Gedicht von Anonym (08:34) deutlich besser als alles, was ich bisher von Grass gelesen habe.

    AntwortenLöschen
  6. Stimmt. Auch der Reimverzicht: sehr modern.

    Die Lösung scheint in der Tat eine mit Säge und aufbiegen zu sein. Die Naturgesetze müssen also nicht umgeschrieben werden.

    AntwortenLöschen
  7. Die Pfandkiste an der Großen Bergstraße hab ich mir auch genau aus dem Grund mal näher angesehen, ich wollte ebenfalls wissen, wie das Ding an den Mast gekommen ist. Ich hab da allerdings einen kleinen Schnitt in der Mitte der Kiste entdeckt, war eigentlich nicht so schwer, die Kiste ist in der Mitte zerschnitten, wird auseinandergeklappt, um den Mast gewickelt, wieder zusammengeklappt und fixiert. Schauen Sie sich das Ding heute abend nochmal genau an ;)

    AntwortenLöschen
  8. Ich würde die Kiste nach Vollbefüllung einfach sprengen.
    Aber das wäre zu einfach, gell ?

    AntwortenLöschen
  9. Ehe ich diese Aktion bewerten kann, müssen Sie mir vorher die Frage nach dem Warum beantworten.

    AntwortenLöschen
  10. hm, mir fielen da mehrere Gründe ein:

    a) aus Freude an pyrotechnischen Effekten
    b) aus Freude an grobem Unfug
    c) weil es eine Limonadenpfandflaschenkiste ist und ich gerade nur leere Bierflaschen zur Hand habe
    d) weil ich just an diesem Mast mein Fahrrad anketten wollte
    oder
    e) einfach nur so

    AntwortenLöschen
  11. Wie ich von vorneherein vermutet habe: Keiner davon ist letztlich überzeugend.

    AntwortenLöschen
  12. Warum müssen Sie unbedingt nach dem 'Warum' fragen, Herr Wagner. Kann eine schöne Sprengung nicht einfach nur sinnfrei sein ?
    In diesem Sinne schliesse ich mich meinem anonymen Vorkommentatore an und wähle dessen Antwort 'e)'

    Wenn DAS mal nicht überzeugend ist, dann weiss ich auch nicht mehr...

    AntwortenLöschen
  13. den schnitt sieht man doch sogar auf dem foto...

    AntwortenLöschen