Heute Abend plötzlich Riesenbohei an der Kreuzung Seiler-/Detlef-Brehmer-Straße, zwischen der Theaterkneipe Fundus (Foto) und einer Schmuddelspelunke mit dem entwaffnend hoffnungslosen Namen „Tippel II“.
Blaulicht, Polizei, zwei Feuerwehrlaster, ein Krankenwagen. Was ist passiert? Passanten starren nach oben, von oben starrt ein Bewohner gelassen herab. Er scheint auch nichts zu wissen – und erst recht nicht die Ursache des Auftriebs zu sein.
Ich starre auch mal nach oben. Nichts. Polizisten unterhalten sich flüsternd, eine junge Frau wird befragt, die Fahrer der Feuerwehrwagen sind schemenhaft hinter den Windschutzscheiben zu erkennen. Sie scheinen nicht gerade am Rande der Panik entlangzubalancieren.
Hm, was nun? Straßenkino kommt oft vor im Viertel, aber dieser Reality-Streifen wirkt etwas handlungsarm. Ich trolle mich. Ein späterer Blick vom Balkon aus zeigt eine geräumte Szenerie. Kein schweres Gerät mehr da. Vorm Tippel II sitzen die üblichen Gestalten auf weißen Plastikstühlen, vielleicht zum letzten Mal, bevor es Herbst wird.
Die Nächte sind schon sehr kühl.
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