Im Gegensatz zu Büchern, die man relativ problemlos verschenken kann, wird man nur unter größten Schwierigkeiten Abnehmer für zuschanden gespielte Fußballschuhe aus dem letzten Jahrtausend finden.
In meinem Fall erklärte sich nur noch die Mülltonne dazu bereit. Wobei ich zugeben muss, auch keinen anderen gefragt zu haben. Jetzt sind sie jedenfalls weg – trotz aller Erinnerungen, die an diesem Paar Treter hängen.
So gelang mir damit zum Beispiel dereinst einmal die direkte Verwandlung eines Eckballs, allerdings mit freundlicher Hilfe einer Bö und eines talentlosen Torwarts. Doch dieses Jahr steht nun mal unter dem Motto: Schaffe wöchentlich mehr aus der Wohnung hinaus, als du im gleichen Zeitraum nach Hause gebracht hast.
Als ganz besonders effektiv erwies sich dabei der Abbau der Compact-Cassetten-Bestände. In den abgebildeten Tüten tummelten sich einige Hundert Bänder, darunter u. a. selbst mitgeschnittene Konzerte aus den 80er Jahren, Unikate zwar, doch klanglich von bestürzender Lausigkeit.
Die meisten Cassetten waren allerdings selbst zusammengestellte Mixtapes. Angesichts der Abertausenden Arbeitsstunden, die das Kompilieren insgesamt gekostet hat, vergoss ich beim Entsorgen erstaunlich wenig Herzblut.
Vielleicht liegt es daran, dass die Musik, die sich darauf befand, ja letztlich gar nicht weg ist. Sie befindet sich mittlerweile komplettement irgendwo da draußen: im Netz, in der Cloud. In Mausklickreichweite.
Hinsichtlich des Jahresmottos sorgte der gestrige Tag übrigens für einen gewaltigen Rückschlag. Ich sage nur ein Wort: Redaktionsflohmarkt.
Wie die Spezialedition von „Fluch der Karibik“ allerdings gleich dreimal in meine Tüte kam, will ich gar nicht wissen.
Ha! Das mit dem mehr raus- als reinschaffen, habe ich auch mal versucht. Zwei Wochen lang konnte ich sehr schöne Erfolge verzeichnen. In der dritten Woche ertappte ich mich dabei, wie ich die Füllmenge des "Raus-Sacks" mit dem zu entsorgenden Inhalt des Meerschweinchenkäfigs aufpeppte (ohne Schweinchen selbstverständlich - nur Streu/Heu/Papier) und in der vierten Woche belohnte ich mich am Flohmarkt reichlich für das brave Reduzieren. Nachdem sich also ein saftiger Jojoeffekt ankündigte, habe ich das Projekt aus Sicherheitsgründen abgebrochen.
AntwortenLöschenIch wünsche Ihnen besseres Gelingen - auf dass für Sie der Traum von der Luft zum Atmen, vom abgeworfenen Ballast und von den elegant nur halbbefüllten Regalfächern wahr werde!
Und bitte achten Sie unbedingt auf erste Jojosymptome, Käptn, aye!
Gut, dass Sie Ihre Erfahrung mit mir teilen. Beim Wein zum Beispiel funktioniert es auch bei mir schon mal nicht.
AntwortenLöschenApropos: Redaktionsflohmarkt. Wie von Geisterhand waren plötzlich sämtliche zehn Exemplare des "Küchenkickers" verschwunden. Geben Sie es wenigstens zu!
AntwortenLöschenVerdammt … Was hat mich verraten?
AntwortenLöschenHerr Matt, die Entsorgung der alten Fußballtöppen war ein Fehler. Bei e*ay gibt es einen riesigen (geldabwerfenden) Graumarkt für gebrauchte (also möglichst durchgeschwitzte und müffelnde) Sportschuhe. Sie wissen schon...Fetisch und so.
AntwortenLöschenTja, nun isses es zu spät.
Eine Anmerkung zu Mixtapes: Ich habe 10 mir extrem wertvolle alte Tapes digitalisieren lassen. Mit allen Kanalausfällen und Rauschen etc. Und ich bin froh drum, auch wenns nicht billig war. Es gibt so ein paar kleine Dinge, da ist die Aussicht auf "das Zeuch ist überall klickbar" nicht tröstend. Wenn schon die Haptik im Eimer ist, dann aber wenigstens der Hör"genuß" wie damals. Der Authentizität wegen.
Ja, kann ich verstehen. Aber warum digitalisieren „lassen“ und dann auch noch „nicht billig“? Mit Klinkenkabel zwischen Tapedeck und Laptop geht das doch sehr leicht und völlig kostenlos, z. B. mit der Freeware Audio Recorder.
AntwortenLöschenMir ist allerdings nach ungefähr 200 digitalisierten Tapes die Luft ausgegangen; die restlichen 500 erlitten dann das oben beschriebene Schicksal.
Später Rück-Kommentar, da für mehrere Tage außerbloggig beschäftigt: Sie haben völlig Recht, Herr Matt. Wenn man allerdings wie ich schon seit Jahren kein Tapedeck mehr hat und so wenig Geduld, dass man keinesfalls mehr als 1,5 Tapes auf diese Art und Weise zu digitalisieren imstande gewesen wäre (hätte man noch ein Tapedeck gehabt), dann kauft man sich diese Dienstleistung gern.
AntwortenLöschenKurz: Ich wäre zu faul gewesen, falls ich die Technik noch gehabt hätte.
Faulheit ist für mich immer ein hinreichender Grund. Von daher erteile ich Ihnen Absolution.
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