19 Juli 2007

Das blaue Wunder

Re:Re: Ihre Anfrage vom 16.07.2007: Produktverbesserungsvorschläge

Sehr geehrter Herr Bxxxx, sehr geehrter Herr Pxxxxxxx,

dass ich mich heute erneut bei Ihnen melde, liegt an keinem Geringeren als dem Bundesgerichtshof. Nicht schlecht, was?

Denn unser kleiner Disput über Ihre SMSse, die Sie mir trotz meines ausdrücklichen Widerwillens störrischerweise immer weiter zusenden wollen, fand heute lustigerweise seine Entsprechung in den Hauptnachrichten.

Wie Sie gewiss vernommen haben, billigt der BGH Handynutzern nun das Recht zu, die Versender unverlangter SMS-Nachrichten zu ermitteln. Der jeweilige Netzanbieter muss also den Namen des Spammers rausrücken, damit der gequälte Adressat den Unhold dingfest machen und nach Gutdünken vermöbeln kann (im übertragenen Sinne, haha).

Das ist sehr, sehr gut so, dafür liebe ich den Bundesgerichtshof sogar ein bisschen, denn unverlangte SMS-Nachrichten sind nicht nur die Pest, sondern auch illegal. In unserem Fall ist es sogar noch simpler: Denn Sie, blau.de, mein eigener Telefonanbieter also, sind höchstselbst der Unhold, der mir unverlangte SMSse schickt. Unglaublich, aber wahr!

Auf mein daher doch eigentlich sehr gut nachvollziehbares Begehr, dies sofort zu unterlassen, teilten Sie mir mehrfach bedauernd mit, das Versenden dieser SMS-Spams sei leider nicht zu stoppen, da „systemgeneriert“.

Interessante Begründung, blau.de. Nein: gewagte Begründung. Denn wenn ich Sie richtig verstehe, ist die Sachlage höchst brisant: Sie haben eine Technik erfunden, die systematisch illegale Handlungen Ihrerseits planbar, durchführbar und vor allem unstoppbar macht – und Sie geben das sogar zu. Wow!

Aber mal ehrlich: Nehmen Sie wirklich ernsthaft an, damit über alle Instanzen hinweg siegreich zu bleiben ...?

Tut mir Leid, blau.de: Ich bezweifle das. Daher bin ich ganz gelassen und trotz der Allmacht Ihres „Systems“ sehr optimistisch, wenn ich Sie hiermit ultimativ auffordere: Behelligen Sie mich nie, nie, niemals mehr mit unverlangten SMS-Nachrichten. Verständlich?

Wenn ja, dann können Sie mir das bestimmt auch umgehend bestätigen. Oder wollen wir das doch lieber in andere Hände geben, zum Beispiel in die eines Verbraucherschutzverbandes?

Von mir aus gerne, doch es liegt ganz an Ihnen.

Ich bin gespannt auf Ihre Entscheidung. Nein: sehr gespannt.

Mit freundlichen Grüßen

Matt Wagner

PS: Sie haben sicherlich Verständnis dafür, dass ich diesen Fall wegen seines besonderen öffentlichen Interesses auch in meinem Blog offen zur Diskussion stelle. Ihre Namen werde ich natürlich nicht nennen, das ist Ehrensache.

18 Juli 2007

Der Ring blieb heil

Vorm Showcase des – glaubt mir einfach – kommenden Popstars Peter Cincotti drückt mir der Deutschlandchef von Warner Music die Hand, und zwar brutalstmöglich.

Augenblicklich wird sie physisch spürbar, die geballte Kraft des Global Players, der verbissen gegen die Zeitläufte ankämpft.

Sofort danach überprüfe ich verstohlen den Zustand des goldenen Rings, den ich einst gemeinsam mit Ms. Columbo als Symbol unserer Liebe bei Wempe an der Reeperbahn auserkor und seither praktisch ununterbrochen trage.

Ergebnis: Er ist nicht verbogen. Den Auftritt Peter Cincottis verfolge ich daher deutlich wohlgesonnener.


Später werde ich dem Künstler vorgestellt. Lächelnd, doch mit grimmiger Entschlossenheit drückt er mir die Hand, so fest es einem Menschen möglich ist, der davon lebt, seine Finger über eine Ansammlung toter Elefantenzähne tanzen zu lassen.

Dabei bleibt Cincotti natürlich deutlich hinter der Barzahl seines Chefs zurück. Offensichtlich ist er jemand, der Risiko und Chance sorgsam abzuwägen vermag.


Wie gesagt: ein kommender Popstar. Glaubt mir einfach.

PS: Das Foto erweckt zwar nicht den Eindruck, doch Cincotti verfügt wirklich über zwei Hände.

Arme Touristen

A. und ich sitzen hoch überm Hafen auf einem warmen Grashügel unter einer Blechpalme. Wir trinken Bier und schauen in der Dämmerung den Kränen in den Docks zu.

Und plötzlich geht mir auf, wie ungemein großartig es doch ist, dies einfach so tun zu können, auf die simpelste, schlichteste Weise: indem man aus dem Haus tritt mit einer Tasche voll Bier, dort hingeht zum warmen Grashügel und in der Dämmerung unter einer Blechpalme den Kränen in den Docks zuschaut, während der Rest der Welt sich schon eine ganze Reise zumuten muss, um das tun zu können – und es dann doch nicht tut, sondern in irgendein Musical stolpert.

Und darauf stoßen wir an.


PS: Das Foto zeigt zwar die Blechpalmen, wurde aber nicht heute Abend aufgenommen, weil ich die Hände nicht frei bekam – da war einfach kein gerader Platz auf dem warmen Grashügel, wo ich die Bierflasche hätte abstellen können.

16 Juli 2007

Sehr geehrter Jan Ullrich!

Datum: 11. Juli 2007 22:44:51 MESZ
An: jan@janullrich.de


Sehr geehrter Herr Ullrich,

ich habe auf Ihrer Homepage gelesen, Sie seien für ein großes Enthüllungsinterview auf der Suche nach dem richtigen Medium, eins, dem Sie vertrauen können und das Ihre Wahrheit unverfälscht druckt.

Nun, Sie haben es gerade gefunden: mein Weblog „Die Rückseite der Reeperbahn“!

Warum ein Weblog?, werden Sie sich fragen. Nun, dafür gibt es Gründe.
Ein Weblog ist supermodern, unmittelbar und interaktiv, und die alten, verkrusteten Medien – also jene, die sich die Wahrheit solange zurechtbiegen, bis sie zu den Werbekunden passt –, schauen zurzeit schockstarr auf Weblogs, weil dort genau die aufregenden Dinge passieren, die sie, die alten Medien, sich wegen ihrer Verstrickungen in die Verwertungszusammenhänge des Raubtierkapitalismus längst nicht mehr trauen (dürfen).

Also sollte das Medium Ihrer Wahl unbedingt ein Weblog sein, zumal Sie damit eine überraschende Affinität zum Zeitgeist signalisierten, die Ihnen – seien wir ehrlich – viele nicht mehr zutrauen.

Unbedingt ein Weblog also! Kein Beckmann, kein Aust, kein DiLorenzo. Und ich hoffe, Sie erwählen mich als Blogpartner für die große Jan-Ullrich-Geschichte.

Sie wären damit, wie ich nicht ohne Stolz behaupten kann, in den besten Händen. Seit vielen Jahren habe ich Erfahrung mit Interviewpartnern (darunter Sharon Stone, Lemmy von Motörhead oder der Hochstapler Gert Postel). In meinem täglichen Blog erzähle ich dagegen meist vom drogengeprägten Leben auf St. Pauli (natürlich nur Astra und Schnaps, haha ...).

Und ebendort, auf St. Pauli, sind wir uns auch schon einmal begegnet: Bei den HEW-Classics nämlich stand ich irgendwann Anfang des 21. Jahrhunderts mal am Rande der Reeperbahn, als Sie Teufelskerl in nullkommanix an mir vorbeirasten. Wahrscheinlich haben Sie mich gar nicht gesehen, ich Sie aber.

Als Interviewer, das kann ich Ihnen jedenfalls versichern, bin ich ein einfühlsamer und kompetenter Gesprächspartner, dem nichts ferner liegt als die Verdrehung von Fakten. Hart in der Sache, sanft im Ton: mein Motto.

Mit zurzeit täglich rund tausend Besuchern kann ich Ihnen zudem eine zunächst mittelgute Verbreitung im Internet zusichern, die sich durch unser großes Enthüllungsinterview aber sofort ins Unermessliche steigern würde. Kurz: Wir würden beide enorm davon profitieren, es wäre eine perfekte Win-Win-Situation – und Sie als Spitzensportler wissen ganz genau, was das bedeutet.

Wann sollen wir uns zum Vorgespräch treffen, um die Rahmenbedingungen abzuklären? Für einen Terminvorschlag bin ich jederzeit offen, auch noch während der Tour de France. Denn die gucke ich sowieso nicht mehr, seit Sie nicht mehr dabei sind.

Mit herzlichsten Grüßen und in der Hoffnung auf eine baldige Antwort empfiehlt sich

Ihr Matthias Wagner

Erläuterung: Bereits vor fünf Tagen mailte ich Jan Ullrich dieses Angebot. Seine Reaktion? Null. Deshalb jetzt dieser öffentliche Aufbau einer Druckkulisse. Ich will doch nur sein Bestes.


15 Juli 2007

Die gefühlte Zechprellerei

Die Rechnung im Restaurant beläuft sich auf 71,90 Euro. Das ist überraschend niedrig. Nach meiner Empfindung müsste sie ungefähr zehn Euro höher liegen.

Ich studiere den Beleg. Aha: Das 4-Gänge-Menü taucht versehentlich mit nur drei Gängen auf. Was nun?

„Selber schuld“, flüstert Ms. Columbo.
„Na gut, dann sage ich 78 Euro“, flüstere ich zurück.
„76“, zischt Ms. Columbo.
„Waaas?“, brülle ich lautlos, „sie haben sich zu unseren Gunsten verrechnet, und ich soll ein Popeltrinkgeld geben?“

Ms. Columbo schaut stählern. „Genau“, sagt sie.

Der Ober kommt. „78 bitte“, sage ich mit unmerklichem Zittern in der Stimme.


Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein.

Wir gehen und klingeln zwei Straßen weiter bei GP. Der Messerblock in seiner Küche scheint irgendwie den Abend zu kommentieren. Doch ich will lieber nicht darüber nachdenken, wie sich das alles dereinst auf unsere Lebensbilanz auswirken wird.

Übrigens waren die Tagliatelle, die es als zweiten Gang gab, lau und ungesalzen. Zum Glück.


14 Juli 2007

Fahrraddieb am Werk (2)

(Fortsetzung dieses Beitrags)

20:22 Uhr, Polizeiwache 16, Lerchenstraße.


Ich: (trete an den verwaisten Tresen; aus dem Nebenraum kommt eine Polizistin. Sie ist burschikos, ihre Unterlippe hängt ein wenig, sie mustert mich von unten.)
Polizistin: Ja?
Ich: Guten Tag. (halte den abgebrochenen Schlüssel hoch) Gestern Abend ist mir dieser Schlüssel im Fahrradschloss abgebrochen, und jetzt habe ich eine Flex dabei, um es durchzuschneiden. Das wollte ich Ihnen nur sagen, damit Sie mich nicht verhaften, wenn Sie mich dabei erwischen.
Polizistin: (stutzt kurz, schaut triefäugig, dann:) Machense ma.
Ich: (überrascht) Ja?
Polizistin: Ja.
Ich: Danke. Auf Wiedersehen.
Polizistin: (im Abgehen) Wiedersehn.

15 Minuten später, am Bunker.

Das Fahrrad lehnt noch am Baum. Irgendjemand hat einen tadellosen lila Rucksack auf den Gepäckträger gepackt. Ein saumseliger Passant steht in der Nähe und sinniert in der Gegend herum. Überhaupt herrscht eine überraschende Bevölkerungsdichte.

Ich tue unschuldig, wage es aber noch nicht, die Flex zu zücken. Wenn von rechts gerade keine Touristentruppe Richtung U Feldstraße schlendert, kommt von links mindestens eine Fahrradkolonne. Verdammt.

Ich beginne zu schwitzen. Dabei will ich doch nur mein eigenes Fahrrad losschneiden. Plötzlich eine Passantenstromlücke. Ich zücke die Flex, ich setze sie an – und sehe auf der anderen Straßenseite eine Frau im lockeren Schanzenlook auf dem Geländer sitzen. Sie raucht und beobachtet mich.

Egal, denke ich, besser nur eine als gleich zwölf, und schneide. Die Flex kreischt, als folterte man ein Schwein, das hört man bestimmt noch in Altona, und der Funkenkranz, den sie schlägt, ginge auch als Freitagsfeuerwerk auf dem Dom durch.

Die Frau schaut nicht nur, sie schaut misstrauisch, wenn nicht alarmiert. Ich schwitze stärker, ich drücke die kreischende Flex auf die Fahrradkette, ich stehe im Funkenregen – und klack, die Kette ist durch.

Fahrig stecke ich das Teufelsgerät in die Umhängetasche, mir doch egal, wenn das Schneiderad heiß ist, Hauptsache schnell weg. Ich ziehe am Rad, die Frau stiert, sie vergisst sogar zu rauchen. Panisch schwinge ich mich auf den Sattel, spüre die Verdunstungskälte des Schweißes im Nacken, ich fahre los, sie ist halb aufgestanden, ich trete heftig in die Pedale, schneller, schneller – und bin in Sicherheit.

Sie ist die Einzige, die eine Personenbeschreibung abgeben kann. Und dann wird sich die triefäugige Polizistin auf Wache 16 hoffentlich an mich erinnern und das Verfahren einfach stillschweigend einstellen.

Meine einzige Chance.

13 Juli 2007

Fahrraddieb am Werk (1)

16:17 Uhr, Polizeistation Davidwache, am Tresen.

Ich
: (hoffe auf die Aufmerksamkeit des konzentriert arbeitenden Polizisten)
Polizist: (ohne aufzublicken) Sie wünschen?
Ich: Ich brauche Ihren fachmännischen Rat.
Polizist: (schaut auf) Dann schießen Sie mal los.
Ich: (halte mein Schlüsselfragment hoch) Gestern Nacht wollte ich am Bunker an der Feldstraße mein Fahrrad losbinden, dabei brach mir der Schlüssel im Schloss ab. Wenn ich jetzt mit einem Bolzenschneider dort auftauche, sieht das irgendwie … blöd aus.
Polizist: (mit feinem Lächeln) Da haben Sie Recht.
Ich: … und deshalb brauche ich Ihren fachmännischen Rat. Was soll ich tun?
Polizist: (grinst) Ein klassischer FaW also: Fahrraddieb am Werk.
Ich: Ja, genau, haha.
Polizist: (wieder ernst) Haben Sie Belege über das Fahrrad?
Ich: Nein. War ein Flohmarktkauf. Ich habe nur ein Foto.
Polizist: Hm, wenn Sie beim Aufschneiden von jemand beobacht werden und der ruft die Kollegen, dann kommen die mit drei Wagen angerast.
Ich: Ich sehe, Sie verstehen mein Problem.
Polizist: … und dann müssen Sie die Geschichte noch mal erklären, das gibt Papierkram, vielleicht Ermittlungsverfahren. Ich würde Sie ja dann gehen lassen, aber …
Ich: … aber die vielleicht nicht.
Polizist: (schaut hilflos in den hinteren Raum, dann mehr zu sich selbst) Wir haben gerade keinen Wagen da …
Ich: Ich habe sowieso noch gar keinen Bolzenschneider.
Polizist: Am besten gehen Sie zur Wache 16, mit Bolzenschneider.
Ich: Ist das die an der Stresemannstraße?
Polizist: Lerchenstraße, Ecke Stresemann. Erzählen Sie den Kollegen, was Sie vorhaben. Vielleicht haben die auch einen Wagen da.
Ich: Gut. Dann besorge ich mir erst mal einen Bolzenschneider.
Polizist: Viel Glück.
Ich: Danke.

19:44 Uhr, beim Nachbarn. Er hat keinen Bolzenschneider. Aber er hat, wie er sagt, „etwas viel Besseres“: eine Flex. Er zeigt mir, wie sie funktioniert.


„Sei bloß vorsichtig“, mahnt er, „das Ding ist gefährlich. Die Funken fressen sich sogar in die Brille.“

(Fortsetzung folgt)

12 Juli 2007

Eher eine Großigkeit

Natürlich, eigentlich ist es nur eine Kleinigkeit.

Doch wenn du aus dem Bunker fliehst, wo dir das MySpace-Freikonzert der französischen Band Justice außer geschickt programmierten Beats nur musikalische Ödnis geboten hat, derweil du fast erstickt bist im Qualm und dir den 1. Januar 2008, also den (Feier-)Tag des Rauchverbotes in öffentlichen Räumen, innerlich herbeigesehnt hast (was verdammt noch mal nicht funktionierte), wenn du dann wie betäubt unten aus dem Lift taumelst, dein am Baum angekettetes Fahrrad losbinden willst und dir dabei der Schlüssel im Schloss abbricht:

Dann ist das eben doch keine reine Kleinigkeit mehr.

Also trottest du, während du dich mit der Anschaffung eines Bolzenschneiders anfreundest, fluchend zur U-Bahn, wo dich – ausgerechnet dich! – ein Herumhänger um eine Kippe anschnorrt, der dir nicht glaubt, dass du Nichtraucher bist, und ein anderer dir die Wartezeit mit einem geblökten Handygespräch in einem hässlichen afrikanischen Dialekt versüßt:

Dann ist das inzwischen fast schon eine Großigkeit.

Trotzdem war ich früher zu Hause, als es das Foto nahelegt, und das war eigentlich das Beste am ganzen Abend.

11 Juli 2007

Voll fürn Haarsch

Anfangs befiel das Virus nur reine Friseurläden. Nachdem solche Etablissements jahrhundertelang mit Namen wie „Salon Renate“ zufrieden gewesen waren, führte der Virusbefall nun zu unkontrollierter Kalaueritis.

Aus dem soliden „Salon Renate“ wurde krankheitsbedingt plötzlich „Bel Hair“, „Schopfgeldjäger“, „CreHaartiv“, „Haarcienda“ oder gar „Philhaarmonie“ – Herr Sick hat eine ganze Horrorliste solcher Symptome zusammengetragen.

Ein befallener Laden könnte natürlich auch jederzeit „Hair-vorragend“ heißen, wobei ich persönlich aber erst bei „Voll fürn Haarsch“ bewundernd die Braue höbe.

Dank der pandemischen Ausmaße dieser friseurtypischen Erkrankung ist jedenfalls nichts mehr unmöglich. Allerdings beschränkte sich der Befall bisher auf die genannte Innung. Hier auf St. Pauli gibt es jetzt allerdings einen ersten Hinweis, dass unser Virus die Artengrenze zu überschreiten im Begriffe ist.

Beim Grünen Jäger nämlich stand ich unlängst erstaunt vor einem Laden namens „pony & kleid“. Die Erkrankten offerieren parallel Haarschnitte und Oberbekleidung, und diese unmittelbare Nähe zweier eigentlich unvereinbarer Metiers erlaubte wohl auch dem Virus, das bisher scharf umrissene Verbreitungsgebiet der reinen Friseurläden in Richtung Bekleidungsbranche zu verlassen.

„pony & kleid“ also. Hoffentlich wissen die arglosen Kunden, worauf das phonetisch anspielt – auf ein Verbrecherpärchen nämlich, das in den 30er Jahren für mindestens 13 Morde verantwortlich war.

Daran müsste ich ehrlich gesagt ständig denken, wenn ich hilflos auf einem Friseurstuhl säße und jemand näherte sich mir von hinten mit einer Schere.

Doch vor diesem Problem stehen ja nur Leute, die noch Haare haben, harhar.

PS: Bonnie Parker von Bonnie und Clyde hat übrigens kurz vor ihrem Tod ein recht romantisches, in seiner Conclusio aber scharfsinniges und verblüffend prophetisches Gedicht geschrieben. Hier ist der Link.

10 Juli 2007

Puler unter sich

Auf Kiezkneipentour mit A. Als Startpunkt designiert war die Hasenschaukel, doch die hat überraschend erst ab mittwochs auf.

Also rein in den benachbarten Silbersack, eine legendäre Kneipe mitten im Rotlichtviertel, die aber auch nicht mehr das ist, was sie mal war. Ihren Ruhm in den Reiseführern verdankt sie vor allem ihrer Vinylmusikbox mit Schlagern, doch die ist: weg, nicht mehr da, Geschichte.

Schlimmer noch: Sie wurde schnöde ersetzt durch eine CD-Box. So geht’s natürlich nicht, Silbersack, und vielleicht ist deswegen auch niemand da, als wir gegen 21.30 Uhr eintreffen.

Nach zwei Astra ziehen wir weiter in die Kogge, ein uriger Schummerladen mit kostenlosem Kicker, einem DJ, der den ganzen Abend famosen 50er-Jahre-Countryswing spielt, und einem kerzensatten Tresen, der zugleich eine Rezeption ist, denn die Kogge fungiert in einem halbgeheimen Zweitleben auch als Hotel, allerdings mit Dusche auf dem Flur und Klo im Keller. Aber das Flair!

Wir hocken am Tresen resp. der Rezeption und widmen uns zufrieden der fortgesetzten Astrabekämpfung. Dabei stellen A. und ich eine gemeinsame Macke fest: Wir pulen beide an Flaschenetiketten.

A. gesteht mir seine geheime Obsession fürs Silberpapier an den Hälsen von Jeverbuddeln. Ich hingegen preise die versteiften Aluminiumummantelungen von Sektflaschenkorken, die sich wunderbar knüllen, zwirbeln und zerkrumpeln lassen.

Momentan aber habe ich – wie gesagt – nur eine Astrapulle zur Hand, was nicht gut ist. Zum einen hat sie keine befingerbare Halskrause, sondern nur ein Bauchetikett. Und sobald du davon den ersten Zipfel vom Glas gelöst hast, kannst du mit der nötigen Feinfühligkeit, die freilich jeder passionierte Friemler wie nebenbei erwirbt, das ganze Etikett auf einmal von der Flasche ziehen, und zwar mit einem sanften Ritsch, das fast untergeht im Countryswing.

Doch das macht keinen Spaß, das geht zu leicht, zu schnell, das ist, als käme man zu früh. Man muss also immer neue Flaschen Astra ordern, und vielleicht will die sardonische Brauerei genau das und schlingt den Flaschen deswegen keine Krausen um den Hals.

Mit Erörterungen wie diesen geht der Abend dahin, und plötzlich ist es 2 Uhr morgens und Zeit zu gehen. Eine Hure spricht uns an in der Friedrichstraße, sie sagt den üblichen Spruch: „Ihr zwei, kommt ihr mal mit?“ Und zum wiederholten Male verpasse ich es, „Klar, wann hast du Feierabend?“ zurückzufragen. Ich wüsste zu gern, was sie antworten würde.

Na, beim nächsten Mal.

09 Juli 2007

Die Lücke



Diese unfassbare Szenerie präsentierte sich mir heute Abend um 20:34 Uhr, als ich übers Balkongeländer blickte: ein freier Parkplatz!


Wenn das mal keine Topmeldung in den Tagesthemen wird.

08 Juli 2007

Mein Schutzengel darf flügellahm sein

Dieses Kiezwochenende hat es in sich. Nach der gestrigen Konfrontation mit dem Schlagermove radle ich mich heute mittag in etwas fest, das verkehrstechnisch genauso fatale Folgen hat: einem Motorradgottesdienst.

Für diese merkwürdige Veranstaltung (warum gibt es so etwas nicht für Dreiräder, Herpeskranke, Goldplombenverweiger oder Leute mit Verwandten im Saarland?) hat man die komplette Willy-Brandt-Straße dichtgemacht.

Dort stehen nun auf einem Kilometer Länge 35.000 Motorräder im Weg herum. Geh- und Radwege hingegen sind voll mit Motorradbesitzern wie Mekka mit Moslems. Ich stecke mit meinem Fahrrad mittendrin und ziemlich fest.

Fürs Umkehren ist es zu spät, vorwärts geht’s auch nur zentimeterweise. Unfreiwillig muss ich daher der Predigt lauschen, die live aus dem Michel übertragen wird.

Taktisch klug haben die Eventmanager des Motorradgottesdienstes alle paar Meter eine Lautsprecherbox montiert, so dass mir kein Wort entgeht, während ich mich und mein Fahrrad irgendwie durch das Gewusel der Ledergestalten zu wühlen versuche.

Dass die meisten dieser sog. Biker ihre Helme lässig am Arm baumeln lassen, erhöht ihren Platzbedarf enorm, zu meinen Ungunsten. (Ich schaffe es kaum, meine Kamera kontrolliert zu zücken und diese massengestützte Manifestation der Irrationalität zu dokumentieren; deshalb gibt es heute auch nur ein Foto aus Wedel, wo wir abends das Hafenfest besuchten.)

Jedenfalls geht die Predigt im Gegensatz zu mir ihren Gang, und irgendwann sagt der Zeremonienmeister eine Gastsängerin an. Siehe da, es ist die unvergleichliche Rocklegende Inga Rumpf, die ihre Kunst inzwischen allerdings in den Dienst höherer Mächte und Motorradgottesdienste gestellt hat.

„Fahr nicht schneller, als dein Schutzengel fliegen kann“, singt sie und ahnt nicht, wie das in meinen Ohren klingen muss, nämlich wie Hohn.

Weil ich eh nichts Besseres zu tun habe, übertrage ich Rumpfs Rat auf meine aktuelle Situation. Ergebnis: Wer auch immer dafür zuständig ist, er kann zu meinem Schutz einen senilen, von Fersenabszessen geplagten und praktisch komplett flügellahmen Engel abordnen; denn selbst eine Engelshöchstgeschwindigkeit von lachhaften 2 km/h kann ich zurzeit nicht toppen.

Manchmal wünschte ich, ich lebte in Kempten. Aber nur ganz kurz.

Angriff der Hossa-Hamas

Der Traum ging so: Tagsüber sollte es niagaraartig schütten und die Spaßterroristen des Schlagermove vom Kiez spülen; abends dann würde es plötzlich aufklaren, so dass wir uns unter linden Bedingungen dem größten Konzert aller Zeiten widmen könnten, nämlich „Live Earth“ im Volksparkstadion.

Zunächst lief alles nach Plan. Es goss, als stünde Noah persönlich an den Schleusen. Ms. Columbo und ich frohlockten, während das vom Spielbudenplatz herüberwehende „Griechischer Wein“ übertönt wurde vom infernalischen Pladdern der Sintflut.

Das anschließende Aufklaren verfolgten wir bang, nahmen aber gegen 15:26 Uhr das göttliche Geschenk eines anständigen Gewitters gerne an.

Komischerweise schien den Veranstaltern ein Abbruch des Schlagermoves gleichwohl keine Option. Und dann wurde es um kurz nach 4 auch noch empörend trocken; nur die von Westen heraneilenden Wolkenwände ließen die Hoffnung leben.

Und siehe da: Um 16:55 zog irgendwo dort droben jemand erneut den ganz großen Stöpsel raus. Yippie! 17:35 aber ein ernster Rückschlag. Kurz bevor John Denvers „Country roads“ die Scheiben der Sexshops zum Klirren brachte, kam gar die verdammte Sonne raus.

Andererseits nahte auch unserer „Live Earth“-Besuch, und ein minutengenaues Timing kann man selbst Petrus nicht abverlangen. Wir brachen also auf. Ich schlug vor, über die Reeperbahn zur S-Bahn zu gehen, um einen angeekelten Blick auf die durchgeknallte Hossa-Hamas zu werfen. Doch erwies sich das als die schlechteste Idee, seit ich damals in Belgrad den falschen Zug bestiegen hatte und dies erst acht Stunden später bemerkte: an der Endstation.

Wir hingen nämlich sofort fest zwischen Massen lallender Rosaperückenträger, während auf der Reeperbahn Themenwagen entlangkrochen, die uns mit gefühlten zwanzigtausend Watt „Fremder Mann“ in alle Körperöffnungen pressten.

Endlich bei „Live Earth“. Der zweite Teil des Traum wurde einschränkungslos wahr: Es blieb trocken. Das Stadion aber gähnte vor Leere. In den Umbaupausen lief auf der Leinwand das Schwesterfestival in London, was uns schmerzlich bewusst machte, mit welchem Mittelmaß wir abgespeist wurden.

Hier Revolverheld – dort Duran Duran. Hier Juli – dort Metallica. Hmpf. Immerhin interpretierte Juli-Sängerin Eva Briegel die herbstlichen Temperaturen ganz und gar Gore-gemäß: „Es ist kälter geworden“, freute sie sich über ein wichtiges globales Ziel der Megaveranstaltung, „es wirkt schon!“

Das erklärt übrigens auch meine Aufmachung auf dem Foto.

07 Juli 2007

Lauter Banalitäten, aber wenigstens musikalische

Bereits gestern hatte mich Heißhunger auf bretonische Harfenmusik gepackt.

Wahrscheinlich lag es an etwas Kreuzbanalem, vielleicht war beim Skippen durchs „Fernseh” (Poodle) irgendwo im Off ein Harfenpartikel aufgeblitzt und hatte mir à la Proust eine verschollene Erinnerung aus dem Gedächtnis gefischt.

Heute jedenfalls gestand ich Ms. Columbo diesen Heißhunger – und gleich darauf auch das Bedürfnis, ihn endlich zu stillen, hier und jetzt.

Gottergeben sah sie mir zu, wie ich zur LP-Sammlung schritt und drei 70er-Jahre-Alben der bretonischen Harfencombo An Triskell hervorzog, um eine nach der anderen umstandslos aufzulegen – nicht ohne in erklärendes Salbadern zu verfallen übers Weshalb und Warum dieses von ihr richtigerweise als „schräg“ rubrizierten Tuns.

Aus welchen Gründen ich Ms. Columbo dann aber mit Zeltingers Kölschpunk „Müngersdorfer Stadion“ malträtierte, bleibt unklar. Und warum bloß stellte ich uns danach unter die prasselndste Fremdschämvolldusche seit „Borat“, nämlich mit Udo Lindenbergs „Wozu sind Kriege da?“? Der Abend endete dennoch versöhnlich, dank eines Dylan-Bootlegs („The Genuine Basement Tapes“, Teil 3).

Wen das alles interessieren soll, liegt übrigens genauso im Dunkeln wie die Ursache meines Heißhungers auf bretonische Harfenmusik.

Hat eigentlich jemand die Vinylsingle „Blanc bleu rouge“ von An Triskell? Das Ding muss ich haben. Wirklich.

06 Juli 2007

Moby Dick und meine Badelatschen

Heute hatte alles einen Wasserbezug, nicht nur wegen des Regens. Nein, im Hafen liegt auch ein toter Pottwal (Foto: Spon).

Außerdem habe ich neue Badelatschen gekauft. Sie steckten in einer luftdichten Plastikhülle, deshalb enttarnten sie ein wichtiges Detail erst nach dem Auspacken. Die Latschen stinken nämlich, und zwar bestialisch.

Es ist, als hätten sich eine Teer- und eine Lackfabrik zusammengetan, um danach einen gewaltigen gemeinsamen Rülpser auszustoßen. Und dann noch einen.

Ms. Columbo jedenfalls rümpft zu Recht die hübsche Nase. „Kannst du sie nicht heute Nacht auf dem Balkon auslüften lassen?“, fragt sie rhetorisch. „Sie sind bestimmt nicht mit dem Kyoto-Protokoll zu vereinbaren.“

Genau diesen Verdacht habe ich auch. Gäbe es eine Methode, die Badelatschen zu verflüssigen, könnte man mit der entstehenden Brühe wahrscheinlich ein Auto betanken und die Rallye Paris-Dakar gewinnen. Oder einen toten Pottwal für sehr, sehr lange Zeit konservieren.


Mal sehen, wie morgen früh die olfaktorische Lage ist, nach der Nacht auf dem Balkon.

04 Juli 2007

Schäuble ist undankbar

Ein aktueller Artikel auf tagesschau.de beschäftigt sich mit Blogaktionen gegen die immer schamloseren Schnüffelambitionen unserer Regierung. Dabei wird auch mein Aufruf „Blogger helfen Schäuble“ erwähnt.

Grund genug für ein kurzes Fazit dieser Aktion. Nicht nur ich, auch der erwiesene Staatsfreund German Psycho und viele andere verschickten wochenlang ihre privaten Mails in Kopie auch an Dr. Wolfgang Schäuble.

Das Seltsame aber: Es gab nie auch nur das kleinste Reaktiönchen, und deshalb macht die Aktion zurzeit Pause.

Es scheint nämlich, als sei unser Innenminister einer vom Stamme Nimm; mit Gegenleistungen hingegen hat er es nicht so. Stoisch schweigend nahm er unseren patriotischen Einsatz hin, als sei der selbstverständlich. Dabei ist er das gar nicht!

Ein klitzekleines Dankeschön wäre m. E. also schon opportun gewesen, oder wenigstens das Bundesverdienstkreuz am Bande. Gab es aber beides nicht.

Und so was verletzt schon ein Stück weit.

Wer stoppt den Regen? Gute Frage.

Beim Konzert von John Fogerty im Stadtpark regnet es praktisch vom ersten bis zum letzten Stück. Der Mann rockt, dass sich ihm die dritten Zähne lockern, aber überdacht und deshalb im Trockenen.

Wir hingegen – also Tish Hinojosa und ich – stehen im Matsch. Das Wasser kommt nicht in Tropfen vom Himmel, sondern in Fäden. Was aber auch Vorteile hat. Denn süffelt man sein Bier im Regen, sinkt der Pegel im Becher deutlich langsamer, als es die Trinkgeschwindigkeit eigentlich nahelegt.

Natürlich sinkt zugleich auch peu ˆà peu der Alkoholgehalt, doch das werden nur Proleten als Nachteil empfinden. Dem Mann von Welt indes vermittelt sich dies einfach als verfeinertes Geschmackserlebnis.

Ähnliches gilt auch für die Musik. Wer nie von John Fogerty live und persönlich überzeitliche Großballaden wie „Have you ever seen the rain“ und „Who’ll stop the rain“ serviert bekam, derweil ihm sinnigerweise bindfadenartiger Regen den Bierbecher auffüllte, der kann nicht mitreden bei den Themenkomplexen Rock’n’Roll, Authentizität, Tautologie und dämliche Zufälle.

Das weiß ich aber selbst erst seit heute Abend. Und jetzt schnell umziehen.

03 Juli 2007

Eine Erde reicht uns nicht

Wir fliegen nie (okay, das liegt an meiner Flugangst), und wir fahren kein Auto.

Wir essen vor allem frische, unverpackte Lebensmittel, beziehen Ökostrom und stolpern lieber im Dunkeln durchs Treppenhaus, als diese dämonische Nichtenergiesparlampe anzuknipsen.

Und trotzdem: Lebten alle so wie Ms. Columbo und ich, bräuchten wir exakt 2,3 Planeten.

Ja, was sollen wir denn NOCH tun, Himmelsakra?


(Auf den Link zu diesem teuflischen Test wies mich dieser Herr hin. Na, danke auch …)

01 Juli 2007

Warum ich nicht in einer Dokusoap mitspiele

Morgen um 18 Uhr startet auf RTL II eine neue tägliche Dokusoap über den Alltag auf St. Pauli. Sie heißt „Mein Kiez“.

Das erwähne ich nicht nur, weil sie eine hübsche Ergänzung zu diesem Blog sein könnte, sondern auch, weil ich vor einigen Wochen gefragt wurde, ob ich nicht selber mitspielen möchte.

Wollte ich nicht. Mein Durchschnittsgesicht gehört mir, da gehört es hin, und das kriegt auch in diesem Blog niemand zu sehen.

Der wichtigste Grund aber war der: Ich hätte angesichts einer Kamera bestimmt nur hochrot rumgestottert, idiotisch gegrinst und insgesamt gewirkt wie ein grenzdebiler IQ-Abstinenzler.

Vor allem mir selber mochte ich das nicht zumuten (für den Rest der Welt wäre das womöglich unterhaltsam gewesen). „Aber stell dir mal die explodierenden Zugriffszahlen auf dein Blog vor!“, charmierte mich Andreas, über den die Produzentin von „Mein Kiez“ mich kontaktiert hatte.

Ja, wirklich reizvoll. Wenn man aber meine Abneigung in Relation setzt zu vielleicht tausend Klicks mehr, dann verhält sie sich wie der Pazifik zu einer Urinpfütze am Rande der Reeperbahn.

Und nicht weit davon entfernt – nämlich in der Wohlwillstraße – ist das heutige Foto entstanden.

Auf dem Nachtflohmarkt



Wie alles auf dem Kiez geht hier auch ein Flohmarkt erst zu später Stunde los, und deshalb heißt der auf dem Spielbudenplatz neben der Reeperbahn auch kurzerhand Nachtflohmarkt.

Seine Laufzeit – von 17 bis 23.30 Uhr – ist für Spätaufsteher wie mich von geradezu erotischem Reiz. Ich war sogar wild entschlossen, dort einen eigenen Stand zu betreiben. Allerdings fand sich für heute kein Mitstreiter, weshalb ich erst bei einem der nächsten meine Waren feilbieten werde. Lauter legale natürlich.

Beim Streunen über den Markt stachen relativ wenige kieztypische Stände ins Auge; der abgebildete gehörte aber definitiv dazu. Trotzdem erstand ich keine dreiviertelnackten Schaufensterpuppen, sondern langweiligerweise das, was ich immer erstehe, nämlich viel zu viele Platten.



Und ich knipste den Himmel überm Spielbudenplatz. Ein halbgarer Sommer wie dieser fährt nämlich am Firmament ästhetisch besonders viel auf – und bietet so jede Chance, sich auch dieses Wetter schönzureden.