Nein, nicht alles, was nach den festen Hinterlassenschaften des gemeinen Canis lupus familiaris aussieht, schmeckt so gut wie die Morcilla.
Dabei handelt es sich um eine spanische Blutwurst, welche uns heute Abend in der Weinbar St. Pauli warm kredenzt wurde. Dazu servierte Geschäftsführer Raphael einen vorzüglichen Rioja, denn die Veranstaltung firmierte völlig wahrheitsgemäß unter dem Namen „Wurst & Wein“.
Wir waren irgendwo in der Mitte der viergliedrigen Gangfolge, die später in der warmen Morcilla ihren Höhepunkt finden sollte, als plötzlich schon wieder Ina Finn vor mir stand. Erstmals sei sie heute in der Weinbar St. Pauli, erklärte sie, sie habe schon immer mal hier vorbeischauen wollen.
Und noch während sie sprach, wurde mir auf einmal alles klar.
Diese Frau nämlich ist zweifellos nichts anderes als eine zugegebenermaßen geschickt als Sommelière getarnte Geheimagentin, die aus bislang noch okkulten Gründen auf mich angesetzt ist – wahrscheinlich, weil ich immer mal wieder gegen die Gentrifizierung St. Paulis blogge oder die Gentrifizierung nicht ausreichend laut genug verdamme.
Ja, genau so ist es.
Vielleicht bin ich aber auch nur ein wenig übersensibilisiert, weil wir uns gerade eine Staffel nach der anderen von „Alias – Die Agentin“ reinziehen. Mit der üblichen Verspätung des nearly adopters natürlich.