02 April 2014

Ich hör nix


Mein neuer Masseur Bernie erzählt von seinem Leben. Seinem Berufsleben. 

Die Praxis, in der er arbeitet, hat sich unlängst auch urkomischen Humbug wie „Cranio-Sacral-Therapie“ zugelegt, vor allem zur Behandlung von Tinnitus, und Bernie hat dafür eine saugute Begründung, die selbst für Esoterikabstinenzler wie mich unmittelbar einsichtig ist. 

„Man kann natürlich nicht beweisen, dass der Tinnitus damit weggeht“, sagt Bernie und lächelt fein. „Aber man kann auch nicht beweisen, dass jemand den Tinnitus überhaupt hört.“ Ergo? Cranio! 

Bernie ist bauernschlau, und die Krankenkassen finanzieren es. 

Wer also ernsthaft erwägt, seine Kasse zu schröpfen, um damit Bernies Arbeitsplatz zu sichern, der simuliere einfach einen Tinnitus. Niemand kann ihm das Gegenteil beweisen. 

Aus Protest gegen diese Praxis gehe ich jetzt sofort mit Ms. Columbo und meinen Eltern auf Flusskreuzfahrt nach Amsterdam (Foto). So.


5 Kommentare:

  1. Schade- wenn Sie sich wirklich informiert hätten, wüssten Sie a) das Cranio -immer noch- nicht von den Krankenkassen finanziert/übernommen wird, und b) das es kein Humbug ist und -nicht nur gegen Tinnitus- tatsächlich wirkt..

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  2. Warum sollte ich Bernie nicht glauben? Einzelne Krankenkassen finanzieren alles Mögliche, um dumme Kunden bei der Stange zu halten. Manchmal fassungsloserweise sogar Homöopathie!

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  3. Wenn es doch nur das Geld der Krankenkassen selbst wäre! Leider finanzieren letztlich wir normalen und vernünftigen Krankenkassenmitglieder diesen teuren Unsinn mit unseren Beiträgen und Steuern. Dieses Geld fehlt dann an anderer Stelle für echte Therapien.
    Na, wenigstens bin ich in der Medizinerausbildung und -prüfung tätig und lasse keine Gelegenheit aus, gegen diesen Schwachsinn zu Felde zu ziehen, indem ich über Irisdiagnostik, Aromatherapie, Bachblütentherapie,Edelsteintherapie, Bioresonanz, Akupunktur (sic!) etc. lehre und aufkläre.
    Gruß
    Kurt

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  4. Also, ich gestehe, ich habe heute morgen gegen meine Magenprobleme Homöopathie eingesetzt, zerstoßene Pfefferminze gelöst in heißem Wasser, dazu etwas Süßstoff der Bienen, gewonnen aus Bachblüten. Ich hatte das Gefühl, das richtige zu tun. Aber war wohl dumm von mir ...
    Besser wäre wohl ein sauberer, tiefer Schnitt quer oberhalb der Bauchspeicheldrüse gewesen - dann sind die Magenprobleme auch weg.

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  5. Selten so einen geistigen Dünnschiss, wie auf diesen Seiten gelesen...
    Peter T.

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