15 Dezember 2013

Das Blaue vom Himmel

Des Franken neue Freundin zieht es unverständlicherweise zu ihm in den Norden. Also brauchte er Leute, die beim Umzug helfen. 

Kramer und ich waren leider nicht schnell genug auf den Bäumen, also wurden wir vom Fleck weg dienstverpflichtet. Um die trübe Lage zu beschönigen, versprach uns der Franke das Blaue vom Himmel herunter, nämlich: 

1. selbstgemachte Frikadellen à la Schömel, die in Form und Größe in die Hand passen wie die Brüste einer Frau
2. trockenes Wetter
3. eine pipisimple Einlagerung des Krimskrams per Aufzug

Statt aufs Blaue vom Himmel lief es am Ende aber – wie natürlich a priori abzusehen – volle Lotte aufs Graue vom Toten Meer hinaus: 

1. Chili con Carne 
2. Nieselnässe
3. vielfaches Besteigen eines vierstöckigen Treppenhauses
4. Muskelkater am Tag danach

Immerhin mundete das Chili con Carne vorzüglich, und an sedierendem Abschlussbier ließ es der Franke ethnisch bedingt ebenfalls nicht mangeln. Auch der Zwischengang vorm Umzug (Weißwürste mit Brezen und Händlmaiers süßem Senf) schien zunächst zu seinen Gunsten zu sprechen, doch zu diesem Zeitpunkt wussten wir auch noch nichts von den vier Stockwerken.

Beim nächsten Mal hab ich a priori Rücken, aber so was von.

PS: Das abgebildete Sofa dient nur der beispielhaften Illustration. Jenes, das wir transportieren mussten, war in erheblich desolaterem Zustand – ein Anblick, den ich Ihnen allen nicht zumuten wollte.

8 Kommentare:

  1. Also, bis auf's Chili ist das die Beschreibung des Umzugs, an dem ich letztes Jahr nach Eppendorf teilnehmen gedurft haben musste. Vierter Stock Altbau sind mit Möbeln eine verdammte Sauerei.

    Der erste Satz, was für eine subtile Ironie. Was 'ne Stadt, in der Sie wohnen dürfen, hätte ich einen dortigen Job, ich würde, nicht gerade vierter Stock, aber sonst sofort ... Bloß, was die dortige Vorhut dazu sagen würde ...

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    1. Wenn Sie es nicht ausprobieren, werden Sie es nie erfahren … ;)

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  2. Ich hatte die letzten zwei Tage das selbe Schicksal...
    und jetzt Rücken!
    Bei uns war es nur der dritte Stock.
    Teile voll und ganz ihre Vorsätze für das nächste mal...
    Gruss,
    Walter

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    1. Es freut mich, wenn dieses Blog Lebenshilfe bieten kann.

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  3. Olaf aus HH22.12.13, 20:30

    Ihr/Sie Weicheier !
    Das alles geht auch anders. Mein bester Umzughilfetag (so 1985) startete in Eimsbüttel (Osterstraße, 3-Zimmerwohnung mit Dachboden ohne Fahrstuhl) - es ging in ein nahegelegenes renoviertes Ein-Familienhaus.
    Das ganze dauerte 3-1/2 Stunden mit ca. 20 Helfern und einem 7,5-Tonner (Kl. 3).
    Alles war perfekt organisiert. Sensationell !
    Familienpapas Mama hat Kartoffelsalat und Würstchen, Senf satt etc.angeschleppt.
    Es gab auch Bier.
    Und dann ein Abschlußfoto für Jeden/ Jede.
    So geht das hier in dieser Stadt.

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  4. Ich würde dem Franken gern Ihre Kontaktdaten übermitteln.

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  5. Lieber noch als das desolate Sofa hätte ich gern ein Foto der wackeren Frankenfreundin erblickt. Richten Sie ihm bitte 68 herzlich-divatöse Glückwünsche aus.

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  6. Seit wann posten Diven anonym? Ich bin indigniert.

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