21 April 2008

Vier Lesben auf der Reeperbahn

Während des Auftritts von Turner Cody in der Großen Freiheit denke ich: Jeder Künstler ist auf jeden Fall einmalig, doch nur die wenigsten sind wirklich originell. Zweifellos ein Satz fürs Poesiealbum.

Dann kommt auch schon das Hauptprogramm: Adam Green. „How do you call four lesbians on the Reeperbahn?“, fragt er uns. Keiner weiß die Antwort. Die gibt dann Green: „The Beatles!“

Keiner lacht. Warum auch? Der Green’sche Humor ist relativ hermetisch, und ich fotografiere lieber meine Füße, die auf faszinierende Weise von den Deckenspots ausgeleuchtet werden. Das Faszinierende daran erschließt sich sicherlich nur mir, was eine Verwandschaft zu Adam Greens Humor herstellt, schon klar.

Um einen Song mitfilmen zu können, stelle ich meinen Bierbecher auf einer Holzbank ab, und exakt 1,3 Sekunden danach wischt ein euphorisierter Green-Jünger ihn mit einer versehentlichen spastischen Bewegung vom Brett. Merkwürdigerweise werde ich nicht nass, das hätte gepasst.

Schon okay, lächle ich dem entschuldigend blickenden Unglücksraben ohne große Wehmut zu (ich hatte bereits zwei Bier; das dritte auszutrinken wäre eh nur schädlich gewesen). Er akzeptiert den Ablass erleichtert, und ich schwinge mich aufs Rad und karriole nach Hause.

Ausnahmsweise funktioniert sogar die Vorderlampe.


5 Kommentare:

  1. Hm, ich finde die ausgeleuchteten Füße auch lustiger als den Beatles-Witz.

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  2. Ich habe gelacht, muss ich ja gestehen ...

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  3. Die Schuhe sind echt ein Witz ;-p

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  4. Lesbisch ist, wer auf Weiber steht. Den Rest nennt man schwul. Hugh, ich habe zu den Typen gesprochen.

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  5. Danke, Lars. Svensonsan, ich habe Sie gar nicht im Publikum gesehen. Wo standen Sie?

    Danke, GP.

    Opa, dann bin ich auch lesbisch. Schönes Gefühl, ehrlich gesagt.

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