
Die Kiezbäckerei in der Silbersackstraße, wo ich samstags- und sonntagsfrüh immer Karottenbrötchen hole, stellt ihrem Streuselkuchen ein Schild vor der Nase, auf dem „Lachs Baguette“ steht.
Der Himbeerkuchen hingegen gilt als „Rühr-Ei Krabbe“, dafür sieht die „Nordsee Krabbe“ original aus wie Tiramisu.
Im Grunde spielt das aber überhaupt keine Rolle. Nach einer langen Nacht sind die hereintaumelnden Kunden eh tolerant bis zur Bewusstlosigkeit; die meisten bemerken mit Sicherheit nicht mehr den geringsten Unterschied zwischen Senf und Sorbet.
Bei den Karottenbrötchen, die – nebenbei bemerkt – sanktpauliweit die mit Abstand weltbesten sind, sieht die Kiezbäckerei die Nomenklatur übrigens erheblich enger. Karottenbrötchen heißen hier nämlich komischerweise „Karottenbrötchen“ – und nicht etwa Matjestartar mit Majo oder so.
Letzteres sollte ich eigentlich mal bestellen, um zu sehen, ob vielleicht Crème Brulee dabei herauskommt oder doch eher Wackelpudding.
Aber ich trau mich nicht.


















