Wie der oben zitierten Meldung zu entnehmen war, bestückten die Papstbeschenker das Gerät mit recht frugalem Inhalt, nämlich (sicherlich öden) Sendungen besagter Radiostation sowie klassischer Musik; immerhin sollen sich darunter auch Werke des recht sinnenfrohen Wolfgang Amadeus Mozart befunden haben.
Ließe man mich hingegen ran an den päpstlichen Nano, würde ich eine Playlist erwägen, die nicht schlicht affirmativ bestätigte, was Benedikt eh schon denkt, fühlt und glaubt. Nein, die Auswahl müsste einer Maßgabe folgen, die auf An- und Aufregung setzt, die verkrustete Denkmuster hinterfragt und -treibt, die verblüffende Neudeutungen des Immerschongeglaubten ermöglicht.
Kurz: eine Playlist, die letztlich dazu geeignet wäre, aus Papst Benedikt XVI einen Menschen zu formen, der anders in die Welt hineinblickte als bisher – am besten sardonischen Blicks und wild entschlossen, in der Sahelzone eine Kondomfabrik zu gründen, mit sich selbst als Produkttester. Eine Playlist also, die ihm den Muff von 2000 Jahren aus dem Talar bliese.
Folgende Topten, sehr lose orientiert an den Zehn Geboten, würde ich anregen. Und ich wäre bereit, sie ihm jederzeit aufzuspielen, vielleicht mit Hilfe der technisch offenbar versierten Leute vom Vatikanradio. Es fängt soft an und wird immer heißer:
10. Imagine von John Lennon
9. Losing my religion von R.E.M.
8. Lie to me von Chris Isaak
7. Don't go home with your hard-on von Leonard Cohen
6. Fuck forever von Babyshambles
5. Das Kondom des Grauens von LuciLectric
4. Hells bells von AC/DC
3. Sympathy for the devil von The Rolling Stones
2. Steh doch auf, du armer Hund von Hannes Wader
1. God von John Lennon
Ach ja: Die dritte Mail, die den St.-Pauli-Bezug des heutigen Beitrags richtig benennt, gewinnt einen Matt’schen CD-Sampler. Aber keinen mit den obengenannten Stücken. Das wäre zu einfach.