13 November 2019

Vorsicht, Weltrevolution!


Vor einigen Wochen hatte ich das unverdiente Privileg, die Vorpremiere von Jan Plewkas neuem Rio-Reiser-Programm „Wann, wenn nicht jetzt“ auf Kampnagel besuchen zu dürfen. An diesem Samstag folgt nun die offizielle Premiere – und das ist für mich Anlass genug, bestimmte Bevölkerungsgruppen ausdrücklich vor dem Besuch dieser Veranstaltung zu warnen.

Wenn Sie es zum Beispiel generell befremdlich fänden, sich am Ende des Rio-Abends jubelnd auf Ihrem Sitz stehend wiederzufinden, derweil Sie zu Ihrer eigenen Verblüffung wild entschlossen sind, am nächsten Morgen sofort nach dem ersten Nespresso die Weltrevolution zu starten: 

Dann gehen Sie bitte nicht hin.

Alle anderen hingegen sollten sich tunlichst ein Ticket kaufen. Allein schon deshalb, um in Zeiten sich verzwergender Sozialdemokratie mal wieder eine Ahnung davon zu bekommen, wie sich linke Inbrunst mal anfühlte.


PS: Moment mal – Plewka … Da war doch was? Ja, er hat das Vorwort zu meinem Buch „3000 Plattenkritiken“ verfasst. Es ist natürlich weiterhin lieferbar, und bald ist Weihnachten!



Aus dem Vorschautext: Nach drei musikalisch beglückenden Sommerfestivalproduktionen von Selig-Frontmann Jan Plewka und Theatermacher Tom Stromberg ist das Team nun zurück mit neuem Programm: Jan Plewka und die Schwarz-Rote Heilsarmee singen und feiern die unvergesslichen Songs von Ton Steine Scherben. Nach über 200 ausverkauften Vorstellungen und unzähligen emotionalen Höhepunkten der Rio Reiser-Show gibt es nun einen zweiten Abend insbesondere mit Songs von Ton Steine Scherben. Mit einer tiefen Verbeugung vor der musikalischen und politischen Haltung der Band geht Plewkas Show mit gewohntem Charme und seiner originalen Bandbesetzung in die nächste Runde. Sehnsüchtig und zärtlich, gleichzeitig revolutionär und kraftvoll wird dieser neue Abend an die Legende des linken Zeitgeistes von Ton Steine Scherben erinnern und das Rockkonzert für die Freiheit nicht enden lassen – WANN, WENN NICHT JETZT.

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2 Kommentare:

  1. Das Foto erinnert ansatzweise an Ihre vorangehende Beschreibung der Zugfahrt. So als ein kleiner Einstieg in das Thema. Im Sinne dieses Wortes, wie die Sicht eines der ersten Passagiere in einen Zug am Startbahnhof, also vor Besetzung bis zur Decke mit einer zusätzlichen "halben Kleinstadt" und "Drillingskinderwagen mit Anhängerkupplung und aufgepflanztem Baukran" (der aufmerksame Leser erkennt Zitate aus mehreren Realitätsdokumentationen von Herrn Wagner).

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    1. Gut beobachtet! Mir wäre das nicht aufgefallen.

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