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06 Juli 2019

Die gemütlichsten Ecken von Hamburg (148)


Mittags im Eichenpark, wo ich mir nach dem Pausenbrot gewöhnlich die Füße vertrete, werde ich jedes Mal schamlos um milde Gaben gebeten. 

Wer hat den charmantesten Bettelblick: der Schwan, Ente eins oder Ente zwei (v. l.)? 

Der Vogel mit den meisten Stimmen erhält am Montag eine Brotkrume extra – sofern ich ihn wiederfinde.


27 Februar 2019

Ein Mops namens Matt


Als ich mich gestern auf einer sonnenüberfluteten Alsterbank liebevoll meinem Mittagspausenbrot widmete, drang plötzlich ein herrisches „Thomas: nicht! THOMAS!!!“ an meine Ohren. Ich drehte mich um, um zu schauen, was der angeherrschte Herr wohl angestellt haben möge. Allerdings erblickte ich zu meiner nicht kleinen Überraschung kein Menschenmännchen, sondern einen Hunderüden, eine zottelige Straßenstrichmischung von grundsympathischem Äußeren. 

Das war also Thomas.

Ich dachte mir nicht allzu viel dabei, vermutete ein vielleicht etwas verpeiltes Frauchen, das in Form einer Haustierbenennung vielleicht einer verlorenen Liebe nachtrauerte oder ihr aus Rache ein Hundeego andichtet. Dann widmete ich mich wieder liebevoll meinem Mittagspausenbrot. Und vergaß Thomas.

Heute Mittag saß ich wieder – dem Jahrhundertfebruar sei Dank – auf einer sonnenüberfluteten Alsterbank, als sich eine knautschgesichtige Bulldogge oder so etwas Ähnliches (ich kenne mich damit nicht so aus) nach meinem Geschmack etwas zu sehr für mein Mittagspausenbrot zu interessieren begann. Doch schon erscholl aus dem Off eine Frauenstimme: „Charlotte! Hierher! CHARLOTTE!!!“

Eine knautschgesichtige Bulldogge namens Charlotte also. Okay. Als ich abends Ms. Columbo von diesen beiden Fällen berichtete und andeutete, ich sei da möglicherweise einer ganz großen Sache auf der Spur, nämlich Hunden mit Menschenvornamen, winkte sie nur ab. Das sei ein Trend, der längst thematisiert sei, sogar schon auflagenstark im Spiegel oder dergleichen.

Ich habe also wieder einmal etwas nicht mitgekriegt. Zumindest aber kann ich hiermit diesen Trend, von dessen Allgemeinbekanntheit ich dank Ms. Columbo soeben erfuhr, aus persönlicher Anschauung vollauf bestätigen. Ja, auch an der Alster laufen Hunde herum mit Menschenvornamen. 

Allerdings darf, ja muss man sich schon fragen, was aus bewährten Modellen wie Bobby, Rex oder … ähem … Blondi geworden ist, was diese über Jahrhunderte pass- und zielgenau gewählten Hundenamen denn wohl falsch gemacht haben, dass sie plötzlich durch Thomas, Charlotte oder – Gott bewahre! – Matthias ersetzt werden.

Andererseits: Ein Mops namens Matt hätte ja schon Charme. Da wär ich tolerant.






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29 Januar 2019

Die gemütlichsten Ecken von St. Pauli (142)


Aufm Kiez gibt es nämlich nicht nur Bordsteinschwalben, sondern auch Laternenmastmöwen.

Park Fiction, heute Nachmittag.



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01 Januar 2019

Fundstücke (233)


Das neue Jahr hat sich anscheinend entschlossen, als schwarz-weißes in die Hamburger Geschichte einzugehen. Diesen Eindruck versuchte jedenfalls heute Mittag der Stadtpark zu erwecken. Wir werden das weiter beobachten.



Beim Kiezbäcker hingegen bleibt alles beim Alten – nämlich farbig und versaut. 



Dieser dahingeschiedenen Kiezratte, die wir heute Morgen an der Simon-von-Utrecht-Straße vorfanden, kann man nur eins hinterherrufen: Mit Astra wäre das nicht passiert. Oder noch schneller.




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06 September 2018

Die Bilder des Monats


Während die Welt sich mehrheitlich darauf geeinigt hat, dass Männer gefälligst im Sitzen zu pieseln haben, fordert das Café Caravela unsereins schon beim Betreten der Örtlichkeit zum Gegenteil auf. Mit den Reinigungskräften war das gewiss nicht abgestimmt. Entdeckt in den Colonnaden.



Nannte man das früher nicht „Praxis für Schönheitschirurgie“? Schön, dass man hier wieder auf ein putziges einheimisches Wort zurückgreift, wenngleich man es versäumte, den Deppenbindestrich zu vermeiden. Aber man kann nicht alles haben. Entdeckt in Eppendorf.


Wer anhand dieser Takelage das zugehörige Segelschiff korrekt identifizieren kann, kriegt einen Bommerlunder ausgegeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, und nicht mitspielen darf Amerigo Vespucci. Entdeckt an den Landungsbrücken.



Letzte Sommertage an der Außenalster. Bald werden Sie diesbezüglich hier Niesel- und Nebelbilder vorfinden.



Entdeckt auf dem Schlachthofflohmarkt. Apropos passgenau:


Ich stelle mir gerne vor, dass dieser Käfer stundenlang ruhelos über den Kiez karriolte und trotz einer Vielzahl von Parkmöglichkeiten (bitte lachen Sie JETZT) solange weitersuchte, bis er einen ästhetisch perfekt passenden Abstellplatz entdeckt hatte. Und siehe, es war gut. Entdeckt in der Seilerstraße.



Das Schild hat Recht, wahrscheinlich sogar in beiderlei Hinsicht. Entdeckt im Niendorfer Gehege.



Weiß irgendjemand, wozu dieser Automat gut ist? Was er ausspucken würde, würfe man Münzen ein? Wo überhaupt der Einwurfschlitz ist? Wo das Ausgabefach? Und ob das überhaupt ein Automat ist? Jedenfalls steht das Ding mit dem perfekten Unterbau natürlich auf dem Kiez, nämlich vor der Toilette des Sommersalons auf dem Spielbudenplatz, und es gäbe keinen besseren Ort dafür.



Kräne gab es hier schon lang nicht mehr. Grund genug.



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29 Januar 2018

Einer hat überlebt


Auf Nichthamburger mag es befremdlich wirken, doch hier in der Stadt gibt es einen sogenannten Schwanenvater. Er hat wahrscheinlich einen der bundesweit seltensten Jobs, vielleicht sogar den einzigen seiner Art; sofern in Ihrer Kommune etwas derlei Sozialversicherungspflichtiges zu beobachten ist, belehren Sie mich bitte eines Besseren. 

Dieser Mann jedenfalls (es ist immer ein Mann, so weit ich weiß) hat die Aufgabe, sich um das Wohl und Wehe der Alsterschwäne zu kümmern, dem ältesten Wahrzeichen Hamburgs. Zur vordringlichsten Aufgabe des Schwanenvaters und seiner Helfershelfer gehört es, die Vögel im Herbst in ihr Winterquartier zu bringen. Bei dieser Unterkunft handelt es sich um den Eppendorfer Mühlenteich, der angeblich eigens per Umwälzpumpe beheizt wird, um es den Schwänen kommod und eisfrei zu machen und sie nicht den Drang spüren, sich des Winters aus der Hansestadt zu absentieren. Michel und Elphi bleiben ja auch ganzjährig hier.  

Diese Umbettung des Cygnuskomplettbestands schien auch zu Beginn dieser Saison gut vonstatten gegangen zu sein, denn die Alsterschwäne waren von einem Tag auf den anderen verschwunden. Ich kann das gut beurteilen, weil ich fast täglich meine Mittagspause kauend und sinnierend am Ufer der Außenalster verbringe, auch im Winter. 

Die verbliebenen Vögel – Rallen, Enten, Möwen – bejubeln jedesmal begeistert die Umquartierung, da sie plötzlich nicht mehr von diesen langhalsigen Riesen bedrängt werden, deren Fauchen, wie ich bezeugen kann, sogar schon manchen vorwitzigen Haushund das Fürchten lehrte. Und sogar mir, wie ich gestehen muss, weshalb ich es tunlichst vermeide, den traditionell übellaunigen Schwänen das Gefühl zu vermitteln, ich machte mir nichts aus sozialer Distanz. 

Die Schwäne sind dank des Schwanenvaters also schon seit längerem nicht mehr an der Alster, sondern bis zum Frühjahr auf dem Mühlenteich daheim. Doch vorvergangene Woche sah ich plötzlich einen kapitalen Burschen im Tiefflug zur Landung ansetzen, und als Bremsschwall und Gischt die Sicht nicht mehr verdecken, sah ich: Es war ein Schwan. Ein einziger (Foto).

Seither ist der Großvogel an der Außenalster quasi der Hecht im Karpfenteich. Nirgends ein aus demselben Holz geschnitzter Konkurrent, sein Regime über die winterliche Alstervogelwelt ist unumschränkt und von keiner Widerstandsgruppe gefährdet. Täglich tummelt er sich in der Nähe der Krugkoppelbrücke, vergrämt lustvoll Blässhühner, schwimmt mal hierhin und mal dorthin, faucht Hunde an, kurz: Er liefert passables Entertainment für kauende und sinnierende Mittagspausenverbringer.

Fragt sich nur, was der Schwanenvater und seine Helfershelfer zu diesem Renegaten sagen. Werden sie noch einmal aktiv? Erlösen sie die Rallen, Enten und Möwen von ihrer Nemesis? Und warum hat die Mopo noch nicht berichtet?

Ich bleibe dran. Jeden Mittag.

21 September 2017

Fundstücke (220)


Nein, nicht immer ist es idyllisch an der Alster. Welcher heimische Wasservogel hat eigentlich derart furchterregende Krallen?

Entdeckt an einem Steg am Alsterparkufer.

06 November 2016

Die gemütlichsten Ecken von Schleswig-Holstein (105)




Entdeckt auf einem Deich in der Nähe von Haselau. 

Dort oben entlangzuspazieren war übrigens weniger pittoresk als exkremental, wenn Sie verstehen, was ich meine.


19 März 2016

Fundstücke (212)



Grimmige Sicherheitskräfte gestern vorm Aldi in der Großen Bergstraße. 
Zum Glück war direkt daneben ein Edeka.


28 Februar 2014

Vorzüge unserer Wohnlage


Zurzeit haben wir einige ungebetene Gäste im Haus. Zum einen Silberfischchen. 

Seit ich neulich versehentlich einen Artikel darüber las, wie putzig, harmlos, ja geradezu nützlich diese „lebenden Fossilien“ seien in ihrer Gier nach allem, was uns tagtäglich so vom Körper rieselt, fühle ich mich zunehmend unwohl in meiner tradierten Rolle als Silberfischchenterminator. 

Beschämendes Ergebnis: Ich expediere die Tierchen neuerdings mit Hilfe einer Postkarte, die mir Dr. K. in den 90ern geschickt hat, vorsichtig in ein Schnapsglas (Foto) und kippe sie mit einem gemurmelten Lebwohl über die Balkonbrüstung. 

Ähnliches wäre mit der anderen Spezies ungebetener Gäste im Haus weniger gut zu machen, nicht nur, weil sie sich bevorzugt im Erdgeschoss aufhalten: Junkies.

Irgendwie schaffen sie es immer wieder, das Haus zu entern. Eine wirksame Methode ist wahlloses Betätigen der Klingeltafel; irgendein Bewohner wird im Tran schon auf den Summer drücken. Ein Kalkül, das immer noch derart oft aufgeht, dass die mahnenden hausinteren Rundmails inzwischen bevorzugt in Versalien verfasst werden. 

Die andere Methode ihres Eindringens scheint von noch weniger Raffinesse geprägt und stattdessen eine brachiale zu sein, wie am Zustand des Schließblechs an der Haustür leicht abzulesen ist.

Sobald diese armen Gestalten drin sind, verkriechen sie sich in unseren heimelig verwinkelten Mülleimerabstellraum und tun, was Junkies gemeinhin tun. Manchmal bleiben sie zu diesem Zweck auch einfach dumpf auf der erstbesten Stufe im Treppenhaus sitzen und lassen sich widerspruchslos rauswerfen.

Jedenfalls scheint unser Heim zum Geheimtipp der Drogen- und Berberszene geworden zu sein, nachdem es bisher nur in der Rangliste Vorshauskotzen/-pinkeln/-kacken sowie in der Disziplin Haustürscheibeeinschlagen ganz weit oben rangierte.

Na ja, irgendwas muss man für die gestiegene Miete ja auch geboten bekommen, was Castrop-Rauxel nicht zu bieten hat.

Silberfischchen haben sie da schließlich auch.

21 Februar 2014

Pareidolie (77-93): Die Resterampe en bloc

Achtung: Es folgt ein Pareidolitsunami aus dem Entwurfsordner, der zurückreicht bis 2009. 
Das konnte so einfach nicht weitergehen; deshalb in einem Rutsch weg mit dem Schamott. 

















Oben ist Ihnen sicher ein offensichtlich biogenes Beispiel aufgefallen, und es ist auch wirklich eins, nämlich ein Detail aus dem Gesicht eines Rochens. 

Und der keck aus der Wäsche lugende Mülleimer kommt vom Blogleser Texid aus Schwerin, dem ich hiermit herzlich für die Erlaubnis zur Veröffentlichung danke.

PS: Eine ganze Galerie gibt es bei der Pareidolie-Tante.

16 Februar 2014

Kein Interesse


Heute flohen wir vorm einsetzenden Regen auf einen Tee bzw. Espresso in ein Kneipencafé in der Markstraße. 

Hinterm Holztresen empfing uns eine desinteressierte Schnepfe mit der typischen Schnute einer Soziologiestudentin, die diesen Scheißbedienungsjob nun mal tun MUSS, weil Papa nicht genug Kohle springen lässt für bedingungsloses Rumstudieren. 

Ms. Columbo nahm die den Raum füllende Muffelaura indes mit erheblich mehr Gleichmut hin, als es eigentlich logisch gewesen wäre. Denn so was hat auch Vorteile. Statt sofort von einer überaufmerksamen Bedienung bereits beim Ablegen der triefenden Mäntel mit einem Bestellaufnahmewunsch behelligt zu werden, durften wir in aller Ruhe ablegen, die Getränkekarte in Augenschein nehmen, den ranzigen Muff der Inneneinrichtung beschnuppern und die – kaum dass wir Platz genommen hatten – plötzlich durchs Fenster hereinflutenden Sonnenstrahlen genießen.

Als die Tresentrulla dann schließlich unwillig herbeigeschlurft kam und mit ins Nirgendwo schweifendem Blick unsere Tee-, Espresso- und Kuchenwünsche entgegennahm, waren die Mäntel schon wieder trocken.

Vorgestern hatten wir bereits ein Erlebnis, welches durch das gemeinsame Band des Desinteresses auf wundersame Weise verknpüft ist mit der Marktstraßenschnepfe. Wir waren am Fuß der Wexstraße auf ein Brot- und Brötchendepot gestoßen, welches für auf Straßen herumliegende Lebensmittel eine erstaunliche Güte und Unversehrtheit aufwies. Die Körnerlaibe hatten sogar noch unbeschädigte Banderolen, wie auf dem Beweisfoto oben gut zu erkennen ist. 

Warum sich aber nicht schon längst Abertausende von Tauben heiß und innig für diese unverhoffte Ladung Manna interessierten, kann mit einem unterfinanzierten Soziologiestudium wohl kaum hinreichend erklärt werden.

19 Oktober 2013

Wenn Kicker altern


„Tja, Sie haben Arthrose Grad vier.“
„Ou-ha … Wie viele Grade gibt es denn?“
„Vier.“
„Dann brauch ich immerhin keine Angst vor fünf zu haben, haha.“
„Sagen wir’s so: Sie sind Tabellenletzter in der untersten Liga.“
„Ich kann mich also nur verbessern?“
„Oder den Spielbetrieb einstellen. Wie das Kaninchen oben auf dem Bild.“