All das überlässt man natürlich herzlich gern der Stadtreinigung, doch ich habe auf St. Pauli im Lauf zweier Jahrzehnte auch schon allerhand Aufklaubenswertes entdeckt – und dann auch aufgeklaubt.
Zum Beispiel einen Satz Passfotos, diverseste Münzen aus aller Damen und Herren Länder, Kontoauszüge, Einkaufslisten, mindestens ein halbes Dutzend Euronoten bis hin zum Nennwert 50, einen Holzklapphocker, der seit Jahren hier im Flur unverdrossen seinen Dienst tut, einmal einen Personalausweis – und heute erstmals auch einen Führerschein.
Lieber O., der du 1995 in Hamburg geboren wurdest: Du kannst dir dein Dokument auf der Davidwache abholen. Gegenüber dem diensthabenden Beamten habe ich dummerweise erneut auf jeglichen Finderlohnanspruch verzichtet. „Da wird er sich aber freuen“, meinte der Mann, und das wäre schön.
Über ein weiteres Fundstück stolperte ich unlängst im Edeka-Markt in der Paul-Roosen-Straße. Dort hatte ein Hersteller von Duftsteinen die super Idee, der Kundschaft seine Produkte in einer aufblasbaren Toilettenschüssel darzubieten. Kongenial isses scho, doch jeder Kaufakt wird damit auch zum Griff ins Klo – wenn Sie mir diesen kleinen Ausflug ins Reich der Reimkunst nachsehen mögen.
Übrigens gibt es hier auf der Rückseite der Reeperbahn nicht nur immer wieder was zu finden, sondern auch einiges zu verlieren. Jüngstes Beispiel: Durch einen technischen Fehler sind sämtliche Zugriffszählungen der zwischen August und Dezember veröffentlichten Blogtexte verlorengegangen.
Sie kommen also nicht umhin, all diese Texte erneut zu lesen, damit mir kein wirtschaftlicher Schaden entsteht. Dafür werde ich auch all Ihre Führerscheine und Personalausweise, die Ihnen in den Etablissements des Viertels abhanden kommen und mir anschließend in die Hände fallen, auf der Davidwache abliefern. Ohne Finderlohn zu verlangen!
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