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22 April 2012
Hauptsache nicht lila. Oder rosa.
Der Franke will sich eine Fitnessmatte anschaffen. Sein durch dekadenlange Fatal- und Fehlernährung (1. Fleisch, 2. Fleisch, 3. Wurst) erodierter Körper besteht anscheinend immer nachdrücklicher darauf, mal wieder auf Vordermann gebracht zu werden.
Das soll beim Franken zu Hause geschehen, mit Hilfe besagter Fitnessmatte. Zufällig hat Penny welche vorrätig, wie wir bei einer routinemäßigen Mittagspausenflanage feststellen. Allerdings sind die Matten lila. Eigentlich kein Problem im 21. Jahrhundert, doch: „Das ist eine Frauenfarbe!“, erregt sich der Franke, „ich laufe doch nicht mit einer lila Fitnessmatte durch die Stadt!“
„Warum denn nicht?“, gebe ich mich tolerant, „Ronaldo spielt sogar in rosa Fußballschuhen.“
Der Franke mustert mich, als hätte ich ihm gerade eine heimliche Vorliebe fürs Walzertanzen im Baströckchen gestanden. Denn gerade Ronaldo taugt ihm ganz und gar nicht als Rollenvorbild – unter anderem auch deshalb, weil zu befürchten steht, dass der Portugiese am Mittwoch gegen seinen FC Bayern in eben diesen rosa Fußballschuhen ein Tor erzielen wird. Oder zwei.
„Pah, Ronaldo!“, macht der Franke. „Bedenke“, höre ich mich plötzlich mit verdoppelter Verve Partei ergreifen für lila Fitnessmatten, „wichtig ist nicht, was die Welt über dich denkt, sondern was du über die Welt denkst.“
Dieser intelligent wirkende Satz – obzwar er gerade meinem eigenen Mund entfloh – erstaunt mich bass, habe ich doch kiezweit einen geradezu legendären Ruf als Pointenversemmler und Aphorismenverbasler. Außerdem gehe ich ganz stark davon aus, dass dieser Satz überhaupt nicht spontan von mir ersonnen, sondern lediglich reproduziert wurde. Doch wenn nicht, dann bin ich hiermit ganz schön beeindruckt von mir.
Wie auch immer: Wenn selbst ein solch tiefgreifender Appell ans fränkische Selbstbewusstsein nicht zum monstranzartigen Durch-die-Stadt-Tragen einer lila Fitnessmatte führt, dann bin ich mit meinem Latein am Ende.
Tja, und genauso ist es dann auch gekommen.
Hätten Sie mal das grosse Latinum gemacht... dann wären Sie mit dem Latein nicht so schnell am Ende...
AntwortenLöschenDas wäre inzwischen so lange her, dass es sehr wohl genauso gekommen wäre.
AntwortenLöschenVielleicht hat der Herr Franke zuhause ja schon vorfreudig ein rosa Fitnessdress mit mauvefarbigen Pulswärmern und fliederfarbigem Strinband am Start und er fürchtet, dass sich das mit der lila Matte beißen würde?
AntwortenLöschenAußerdem, ist das nicht magenta? Hört sich doch gleich viel besser als lila an!
AntwortenLöschenDiese Farbbezeichnung sollten Sie in Gegenwart eines Menschen, der mit Telekomaktien viel Geld verloren hat, nicht in den Mund nehmen. Danke.
AntwortenLöschenSie haben mit Telekomaktien viel Geld verloren ?? Und vorher ganz viel geackert und dazu Tatort geguckt mit Manfred K. ?
AntwortenLöschenMagenta. Magenta. Magenta. Magenta. Magenta.
Da strahlt der kommentierende Sadist.
;-) :-)
"Magenta."
Es klingt, als schlösse eine rot-weiße Schranke (Pommes mit Ketchup/ Mayonnaise - CURRYWURST !!) der Bahn.AG mit fröhlichem Klingeln (PadingPading !) und fröhlichem etwas dreifachen Wippen des Schrankenrohres beim Aufsetzen.
Bestimmt wollten Sie leise im Hintergrund reich werden, oder nicht ?
Ganz genau!
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