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31 Januar 2012
Zwischen Tweet und Tweed
„Irgendwer von euch Spacken vielleicht gerade auf der Reeperbahn unterwegs? Hätte spontan Lust auf ein Bier im trauten Kreis.“
Von diesem gegen 20:30 Uhr abgesetzten Tweet fühlten sich trotz meiner vielen hundert Follower düpierenderweise nur Twelectra und German Psycho angesprochen. Aber immerhin.
Wir verabredeten uns im Miller in der Detlev-Bremer-Straße, doch das war zu. „Hat montags nicht ganz St. Pauli zu?“, hatte GP vorher am Telefon polemisch gefragt, woraufhin ich ihn verlacht und auf die gemütliche Gesprächsatmosphäre in den montagsleeren Kiezkneipen verwiesen hatte. Das geschlossene Miller lieferte allerdings nicht gerade eine kraftvolle Untermauerung meiner These.
„Dann ins Zwick“, schlug er nachsichtig vor, „das ist ein Touristenschuppen, der hat immer auf.“ In der Tat, das stimmte. Ich beschloss, mich unangekündigt in meinen neuen Maßanzug zu werfen, um einmal im Leben besser angezogen zu sein als er.
„Bin gespannt, ob sie mich in der Kneipe besser behandeln als sonst“, sagte ich beim Abschied erwartungsfroh zu Ms. Columbo. „Sie werden wahrscheinlich“, gab sie sich abgebrüht, „einfach nur erwarten, dass du mehr Trinkgeld gibst.“
Keine Ahnung, ob das so war; das überraschende Übertölpeln von German Psycho jedenfalls funktionierte. Zwar glänzte er obenrum mit britischem Tweed, doch darunter sah es zappenduster aus: amerikanische Jeans! Lächerlich!
Ich präsentierte also mit mühsam unterdrücktem Triumph meinen neuen – allerdings aus Kunstfasern bestehenden – Maßanzug, der von den beiden Montagsausgehern auch durchaus gewürdigt wurde.
„Hübsch“, lobte der Fachmann generös. „Nur die Ärmel sind zu lang. Das Kürzen kostet aber nur zehn Euro beim Herrenschneider.“
Nur zehn Euro, das geht ja. Trotzdem wäre es schön gewesen, wenn am Abend meines größten Modetriumphes auch die Sakkoärmel die korrekte Länge gehabt hätten.
Sogar die beiden Zwick’schen Atombusenrockpuppen schauten irritierend konsterniert. Dabei gäbe es bei denen kleidungstechnisch auch einiges zu verbessern. Ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen.
"...trotz meiner vielen hundert Follower..."
AntwortenLöschenDie gönne ich Ihnen gerne. Und ich habe den Längsten!
Tststs. Sonst ist aber alles in Ordnung bei Ihnen?
Kein Wunder, das Sie damals im Sternblog gefedert und geteert wurden. Oder sollte ich erwähnen, das Sie sich wie ein beleidigter "Handkäs mit Mussigg" aus dem Staub gemacht haben?!
Wenn besagter Anzug, mein lieber Herr Matt, zu kurze Ärmel hat, würde ich annehmen, daß er zwar vielleicht auf Maß, dann aber doch wohl nicht auf das Ihre gearbeitet sein kann. Oder nahm der Schneider womöglich auf diesem Weg Rache dafür, daß Sie ihn Kunstfasern zu verarbeiten genötigt haben?
AntwortenLöschenAnonym, das war eine etwas versteckte (und über Bande selbstironische) Anspielung auf die unfassbaren Followerzahlen von Herrn German Psycho, die Sie bitte einmal nachschlagen sollten. Aber Vorsicht: Vielleicht kennen Sie eine solch hohe Zahl noch nicht.
AntwortenLöschenEs war Maßkonfektion, Herr Fellow Passenger, und die Ärmellänge hätte ich im Sinne von GP monieren müssen. Leider dachte ich aber, die Länge sei perfekt so. Wie man sich täuschen kann.
Herr Matt? Sakko! Mit ohne c.
AntwortenLöschen(Drei Sätze, drei Satzzeichen. Schick)
Verdammt, Sie haben (hatten) Recht!
AntwortenLöschenWenn's ein Maßanzug gewesen wäre, wären die Ärmel nicht zu lang gewesen. Es sei denn, es wurde falsch Maß genommen.
AntwortenLöschenDaß ich das noch erleben durfte! Herr Wagner war in der Tat besser gekleidet – und der Anzug saß an Schultern und Taille hervorragend. Die Ärmellänge ist leider ein Problem, welches heutzutage recht oft auftritt. Die meisten Menschen laufen mit zu langen Sakkoärmeln herum – aber Herr Wagner bald sicher nicht mehr.
AntwortenLöschenMein eigenes Outfit hingegen war viel schlimmer als erwähnt: Ich trug nicht nur eine Jeans, sondern darüber sogar noch einen Pulli! KEIN SAKKO! Ich prangere mich an!
Und gelobe Besserung.
Herr Matt, der Frosch! Es ist Winter, der Frosch! ;)
AntwortenLöschenguter Kommentar
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