„3000 Plattenkritiken“ | „Die Frankensaga – Vollfettstufe“ | RSS-Feed | In memoriam | mattwagner {at} web.de |
▼
17 Oktober 2011
JJ droht JB
Da mag ich mal einen jungen Künstler, der Folk und Soul zu fantastischen Songs verschmilzt, und im Konzert stellt sich heraus, dass er von lauter jungen Frauen angeschmachtet wird, die unverhohlen aussehen, als würden sie sonst James Blunt anschmachten.
Sie singen schon beim ersten Stück mit und rufen glockenhell „Jonathan, we love you!“ ins Halbdunkel, und sobald der Künstler pantomimisch zum Mitklatschen auffordert, machen sie treudoof was? Sie klatschen los, als fühlten sie sich verpflichtet, das abgebildete Schild neben der Garderobe mit der Wirklichkeit in Einklang zu bringen.
Jonathan Jeremiah ist natürlich trotzdem weiterhin ein toller Künstler, das lasse ich mir doch von denen nicht verderben – auch wenn die Gefahr einer gewissen Bluntisierung nicht mehr zu leugnen ist; das weiß ich jetzt.
Aber biddebidde nicht vor – sagen wir – 2013.
So sympathisch der Mann aussieht, das klingt ja als wäre man eingeschlafen und in einem Fahrstuhl oder der Parfümabteilung eines Kaufhauses wieder aufgewacht.
AntwortenLöschenSchön zu lesen dass Sie auch anwesend waren.
AntwortenLöschenUnsereiner gaben nach 2/3 auf.
Ob dies an der eigentlichen Tagesverfassung,
dem übermächtigen Emotionsfluss oder der überhitzten Masse als solche lag,
bleibt ungeklärt.
Lag mein Augenmerkmal ab Anbeginn -so oder so- verstärkt auf dem Posaunisten und dessen Halskleid,
denn er sei schliesslich '...der schönste Posaunenbläser überhaupt!'
wie 2 neben uns verweilende,
mit Longchamptaschen bestückte,
junge Deerns sich zu Anbeginn flüsterten.
Herr Jeremiah,
auch meiner Meinung nach durchaus potentialgeladen.
Jedoch:
ein bisschen mehr 'rums' hätte sicher nicht geschadet.
Und würde es auch zukünftig nicht.
Schade eigentlich.